Geschichten:Rot und Schwarz 13 - Unbändige Wut – Unstillbarer Hunger

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Burg Nymphenhall, 26 Rondra 1037BF.


Die Sterne schienen zum greifen nah, und doch schien die Sicht auf sie verzehrt. Die Luft war kalt und schneidend, zudem sehr trocken. Ständig hatte man das Gefühl von dem roten Sand zwischen den Zähnen zu haben, welcher die gesamte karge Öde überzog, wie getrocknetes, zermahlenes Blut.

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Die Ritter hielten inne, in einem schrecklich langen Intervall kehrte der dumpfe, schallende Choral immer wieder. Es zerrte an den Nerven. Fast einen gefühlten Tag irrten sie nun schon durch diese bizarre Welt, ihr Wasser war aufgebraucht, Nahrung hatten sie bei der Verfolgung des Schamanen erst gar nicht am Leibe gehabt. Unsäglicher Hunger und Durst plagte sie, und dann diese Gereiztheit. Jedes gesprochene Wort endete fast immer im Streit, doch Elordin gelang es zum Glück immer zu schlichten. Sein Gesicht zeichnete jedoch eine unglaubliche Qual, und die sonst so große Zuversicht war gewichen.

Dieser verfluchte Ferkina hatte sie reingelegt, die Höhle in die er geflohen war erwies sich als ein Übergang in eine andere Welt. Globulen nannte es die Magier, Feenreiche kannte sogar das einfache Volk. Er selbst war mehrfach in solche Reiche geschleudert worden, sogar schon in die Vergangenheit, weswegen es ihm von allen wohl am wenigsten ausmachte. Es gab bisher immer einen Rückweg, und sobald er diesen elenden Ferkina in die Finger bekam würde er es aus ihm rausquetschen.

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Die Wut stieg in ihm auf, Zorn flammte in seinen Adern, sie waren Gefangene in dieser bizarren Welt. Jegliches Zeitgefühl hatten sie verloren, das Praiosgestirn war nirgends zu sehen. Am entfernten Horizont sah man das Segment des Madamals, doch es erhob sich nicht. Er blickte zurück, überall an ihnen klebte dieser seltsame rote Staub, und seine Begleiter sahen aus wie grässliche Gespenster. Hinter ihnen erhob sich immer noch die gewaltige steile Wand, welche die gesamte Sichtweite einnahm und selbst den Sternenhimmel verdeckte. Ob es weise war Saria Wolkenstein zurückgelassen zu haben. Sie hatte partout nicht die Höhle betreten wollen. Die Ritter hatten für die Heilerin nur ein mildes Lächeln übrig. Seine Hand berührte den Griff seines Erzschwertes. Es schien im das einzig reale und hatte eine leicht beruhigende Wirkung. Hundert Schritte links von ihnen taumelten von der Steilwand kommend wieder einer dieser grässlichen Oger Richtung Madamal. Es waren so unglaublich viele, und es waren allesamt Geister. Als sie noch direkt an der Steilwand waren, war einer von ihnen aus dem Fels herausgebrochen, oder vielmehr geglitten, und direkt durch einen der Söldner gelatscht. Dieser hatte daraufhin die Nerven verloren und war davongerannt, sie waren ihm nicht mehr begegnet.

Reiß dich zusammen, dacht er. Wenn du die Nerven verlierst ist alles verloren. Er dachte an seine Familie, und dieses Gefühl vertrieb den Zorn, und auch den Hunger. Er hob die Hand und gab das Zeichen, sie marschierten weiter gen Madamal. Was für ein namenloser Ort war dies nur.

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Schweißgebadet erwachte er, der Hunger trieb ihn aus dem Bett. Mürrisch sah er sich um, es war stockfinstere Nacht, die andere Betthälfte war unberührt. Seine Frau war auf Reisen, und in diesen Nächten war es besonders schlimm. Das Knurren in seinem Magen wurde immer lauter, und so ging er aus der Kammer hinaus, auf der Suche nach essbarem. Der Segen hatte diesmal gegen den Hunger nicht geholfen, einzig sein andauernder Zorn war verraucht. Vorerst.