Geschichten:Ringen um Recht und Freiheit 11

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Unterhalb der massiven Felssäule des Gnadengrates erstreckte sich das Praiostal. Karg wirkte das sonst so fruchtbare Tal im Herbst. Von den Ruinen Klagenklangs aus zog Nebel auf, über dem Weiher des Dorfes Praiostal lag feiner Dunst. Vereinzelt stachen Sonnenstrahlen durch den bewölkten Himmel und erleuchteten Landschaftsflecken wie ein Fingerzeig des Fürstgottes.

Goldwart von Hohenlauchenfurt saß im weißgoldenen Ornat eines Bannerführers in einem reich mit Schnitzereien versehenen gespolsterten Sessel erhaben über dem Tal auf der höchsten Plattform der Festung Lichterneck und las den Bericht seiner Schwester. Der eisige Wind zerrte am Pergament.

Er zog die Augenbraue seiner beweglichen Gesichtshälfte nach oben, seine starre Seite blieb ausdruckslos:
"Pritessa will Sekretärin des Grafen werden?"

Amna von Helmenstein nickte knapp.

GvHlf: "Meine Schwester ist zu eigensinnig, um den Orden zu vertreten."
AvHe: "Wäre uns damit gedient, wenn ihr des Grafen Seneschalk werdet? Siegeshart von Ehrenstein wird uns eine solche Bitte nicht abschlagen."
GvHlf: "Ich werde hier gebraucht und es gibt niemanden den wir damit betrauen könnten. Die Ritter des Bannstrahls, die nicht vor Beilunk ins Licht gingen, sind bei Wehrheim verbrannt. Zudem ist nicht gesagt, dass es unsere Kraft verstärken würde, wenn wir das Heft des Seneschalks von Eslamsgrund aufnehmen.
Wenn der Graf uns bittet in seinem Namen zu handeln, dann sind wir bereits seine Hand. Man würde uns Maßlosigkeit vorwerfen, wenn wir mehr anzustreben. Möglicherweise wird sich die dezente Stellung der Sekretärin als Schlüsselstellung erweisen.
Vielleicht sollten wir meiner Schwester die Tür zum Grafen öffnen und sie eine Weile gewähren lassen, solange sie sich loyal verhält, aber trauen können wir ihr nicht."
AvHe: "Ich werde sie im Auge behalten."
GvHlf: "Vergeudet Eure Zeit nicht mit den Possen des eslamsgrunder Hofes, dafür seid ihr nicht geschaffen. Meine Schwester dagegen schon. Pretiös war auch der Hof der Fürstilluminata. Ich werde den Grafen bitten meine Schwester als Sekretärin in seine Dienste zu nehmen.

Von Euch aber erwarte ich, dass ihr die Gunst der Stunde nutzt. Mit dem Gold des Grafen können wir unsere Anstrengungen vervielfachen. Mit Euch gehen alle mir verbliebenen Getreuen. Die Eslamsgrunder haben die katastrophalen Auswirkungen des entfesselten Wirkens der Magie vor Augen. In der Grafschaft sind die Untaten der Magiewirker nicht verharmlost und vergessen worden. Jetzt, wo die Wunden wieder aufgerissen werden und das ganze Reich wieder unter der Heimsuchung der Magie leidet, wird Eslamsgrund nicht kraftlos verharren. Verkündet das Wort des Fürstgottes in jedem Weiler in Eslamsgrund und darüberhinaus. Gebt den Armen Kupfer, um ihre Not zu lindern. Verschenkt Saatgut an jeden Landmann der Euch zuhört und zustimmt. Bringt mir die Ritter, die alles verloren haben, was ihren Stand ausmacht. Von uns bekommen sie Pferde, Waffen und eine Aufgabe. Bringt mir die Entwurzelten, hier werden sie eine Zuflucht finden und ihre Mägen füllen können. Bringt mir die verlorenen Kinder, die Waisen, aber auch die deren Familien sie nicht ernähren können. Bei uns werden sie aufwachsen und sich am Willen des Fürstgottes orientieren.".