Geschichten:Pulether Fehde - Teil 25: Neuer Tag, neues Spiel

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Burg Orbetreu, 11. Ingerimm 1029 BF, früher Morgen


Anscheinend hatte man ihn nicht so früh erwartet. Während der Rabensbrücker und seine Mannen noch beim Frühstück saßen, hatte sich Hadrumir aufgemacht, den Unterhändlern einen Besuch abzustatten.

„Euer Wohlgeboren! Seid gegrüßt!“ sprach der Rabensbrücker, nachdem er sich erhoben hatte. Auch die mit ihm speisenden Ritter wollten sich erheben.

„Die Herren brauchen sich keine Mühen zu machen“, sprach Hadrumir an sie gewandt. Sowohl dem Rabensbrücker als auch Alrik von Hartsteen warf Hadrumir je zwei Rollen zu. Dann nahm er sich aus einer auf dem Tisch stehenden Obstschale einen Apfel und lehnte sich an einen Pfosten des Zeltes. Der Rabensbrücker schien es nicht eilig zu haben. ’Er will die Oberhand behalten. Er lässt den Eindruck nicht entstehen, dass irgendwer ihm die Verhandlung aus der Hand nehmen könnte. Gar nicht schlecht. Von solchen Leuten kannst du noch was lernen’, dachte Hadrumir. Generell war ihm der Rabensbrücker sympathischer als die anderen Gesprächsteilnehmer.

Endlich nahmen sich der Rabenbrücker und der Hartsteener die Zeit zum Lesen seiner Zeilen:


Angebot des Hauses Schwingenfels an Luidor von Hartsteen:


1. Sofortige Freilassung Ihrer Liebden Raulgard von Hartsteen-Ehrenstein und Rudane von Hartsteen.
2. Zahlung eines Sühnegeldes des Hauses Schwingenfels an den Tsa-Tempel der Stadt Hartsteen in einer von seiner Hochgeboren Alrik von Gareth, Baron von Rabensbrück, zu bestimmenden Höhe.
3. Öffentliche Entschuldigung des Hadrumir von Schwingenfels an Luidor von Hartsteen für die Taten vor dem Friedenstempel zu Hartsteen, da letzterer von den dreisten Forderungen des Kelnian von Windischgrütz offensichtlich nichts wusste.

Forderungen des Hauses Schwingenfels an Luidor von Hartsteen:

1. Öffentliche Distanzierung des Hauses Hartsteens, insbesondere des Luidor von Hartsteen, von den Taten des Kelnian von Windischgrütz, insbesondere der Behandlung der Edlen Eleona von Schwingenfels.
2. Annahme der oben unter 3. genannten Entschuldigung.

Als letztes eine Forderung, welche nur Arik von Gareth, Baron von Rabensbrück, Alrik von Hartsteen, Luidor von Hartsteen sowie Hadrumir von Schwingenfels bekannt sein sollte:

Während des Rahjamondes des Jahres 1029 BF trägt Luidor von Hartsteen dafür Sorge, dass seine Vasallen nicht in einen Feldzug des Hauses Schwingenfels gegen Burg Ebenhain und damit gegen Kelnian von Windischgrütz eingreifen können. Dieser dient nicht einem Angriff in der Natterndorner Fehde der beiden Grafen, sondern lediglich der Befreiung der Edlen Eleona von Schwingenfels.


„Ihr entschuldigt uns einen Moment?“, bemerkte der Rabensbrücker.

Hadrumir biss in seinen Apfel. „Aber natürlich!“ gab er scheinbar gelassen von sich. ’Nur nichts anmerken lassen’, dachte Hadrumir. Aber natürlich waren seine Nerven gespannt wie ein Elfenborgen, wie Rabensbrück darauf reagieren würde.