Geschichten:Perricumer Ratsgeschichten - Der Schmiedin neuer Eifer

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Reichsstadt Perricum, Haus des alveranischen Schmieds, 20 Efferd 1037 BF:

Die Hitze brannte auf ihrem Körper, die Funken stoben um sie herum und legten sich zischend auf Haut und Haar, es roch verbrannt. Der Stahl des Schmiedehammers in ihrer Hand fügte sich fest in ihre schwielige Faust und formte mit kräftigen Schlägen den weichen Stahl den sie mit einer griffigen, verzierten Zange auf dem Amboss hin und her wendete. Dieses kurze Zeremonialschwert sollte ein Meisterwerk werden. Die Klinge wog sich leicht flämmelnd hin und her, sie würde sich gut in den einem Amboss nachempfundenen Griff einpassen.

Sie würde es bei der nächsten Ratssitzung tragen gemeinsam mit der neuen, glanzvollen Robe in den kräftigen Farben Ingerimms, die wirkten als würde der Stoff in Flammen stehen. Beides sollte keinen Zweifel an ihrer 12göttlichen Gesinnung lassen. Dies war ihr neuer Stolz, nach dem Scheitern, hatten sie augenscheinlich alle, auch ihr Großvater, hängen lassen und sie hatte ihre bisherige Position überdacht. Bisher war sie davon ausgegangen den Bürgern der Stadt durch die Erleichterung ihres alltäglichen Lebens für sich gewinnen zu können und den die Einheit der Stadt und die Verbindung zur Markgrafschaft so zu stärken. Doch wie hatte man es ihr vergolten? Nicht die Leichtigkeit sondern der Schlüssel sondern harte Arbeit, Selbstdisziplin und ein unerschütterlicher Glaube, es ihr Gott es dieMenschen lehrte, das war ihr nun wieder gewahr geworden und hatte ihre letzten Entscheidungen, Reden und Gespräche im Rat und im Tempel geleitet.

Und nun hatte sie das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein und das schienen auch andere wieder zu spüren, denn schon verfluchten - hinter meist vorgehaltener Hand - einige schon wieder ihre vorherigen Entscheidungen, besonders Wallgrin ging ihr peinlich berührt aus dem Weg und gab ihr beinahe beschämt bei Diskussionen oft Zuspruch, versuchte er wahrscheinlich seine Stimme gegen sie somit wieder gut zu machen oder vielmehr zu bereuen, was ihr viel wichtiger war.

Auch ihr Großvater hatte sie nach der letzten Sitzung wieder aufsuchen wollen, doch diesmal hatte sie ihm mitteilen lassen, dass sie "gerade wichtigeres zu tun hatte". Sie ging nun ihrer eigenen Wege, trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr Großvater auch so weiter einige Fäden zog, dafür kannte sie ihn zu gut...