Geschichten:Oh, mein gülden Raulsfeld - Antwort an Alara

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Kaiserlich Ochsenblut, Junkertum Raulsfeld, Dorf Raulsknochen, 30. Phex 1034BF


Dramatis Personae

Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Junkerin zu Raulsknochen
Falk Federling, Schreiber im "Stadthaus" der Junkerin


Es herrschte verhältnismässig geschäftiges Treiben im Stadthaus der Junkerin von Raulsfeld, wo sie gerade eben ihre letzte Audienz, oder wie man es in Raulsknochen schlicht nannte Gespräch, mit einem Bauern gehabt hatte, das letzte in einer beinahe schier endlosen Reihe, so kam es der Halbnebachotin zumindest vor, das war nicht ihr Ding. Doch war es Tradition einmal in der Woche die Bewohner im Stadthaus zum Gespräch zu empfangen und sich ihre Belange anzuhören. Also kam Lomena da nicht drumherum und auch Praiowart konnte sie dies kaum überlassen, weil dies wohl nur Ärger herauf beschwören würde, so nahmen sich dieser Dinge immer die Junker von Raulsfeld selbst an und kamen um guten Willen zu demonstrieren auch immer in das Stadthaus zu den Bewohnern und nicht umgekehrt die Bewohner zum Junkersgut. Ein Umstand der wohl im Raulsfelder Praiosglauben fußte. Eigentlich auch eine gute Idee, so fand Lomena, doch war diese Beschäftigung eben nicht ihre. Obwohl sie ihr doch mehr lag als der ganze Schreibkram, den sie manchmal deswegen auch gern Praiowart aufbürdete.

Jetzt aber würde sie sich dem annehmen und hatte sich aus diesem Grund den Schreiber Falk herbestellt, der meist sowieso hier zugegen war und eigentlich gerade allerhand zu tun hatte mit den Vorbereitungen für das große morgige Treffen mit den Adligen der Region bezüglich der Überfälle.

Doch wollte sie diese Sache noch vor dem Treffen erledigt haben. Heut früh war nämlich ein Schreiben der Burggräfin bezüglich ihres Gesuches zur Vergabe des Marktrechtes an Raulsknochen eingegangen und hatte bei Lomena ein weinendes und ein lachendes Auge hinterlassen.

Zwar hatte ihr die Burggräfin das Marktrecht gewährt, aber nicht so wie Lomena sich das gedacht hatte. Raulsknochen sollte demnach nur ein mal alle vier Wochen das Recht dazu erhalten und das fand Lomena um so absurder da Ährenfeld in Heiterfeld das wöchige erhalten sollte, obwohl Voltan garnicht danach gefragt hatte und wie sie in einem Gespräch mit ihm, er war schon heute angereist, erfuhr dies den Gemütsmensch auch eher überforderte. Grund dafür sollte die bessere Lage Ährenfelds sein.

Und so diktierte Lomena ihrem Schreiber etwas ungehalten: "...Es erfreute uns mit allergrößter Freude, dass Ihr meinem ersuchen nachkommt. Doch möchte ich noch einmal zu bedenken geben, dass eure Gründe zur Vergabe des wöchentlichen Rechts an unsere wunderbare Nachbarstadt zwar sehr wohl zu treffen, aber mit Nichten weit genug gedacht sind, denn und da habt ihr recht liegt Ährenfeld sehr wohl besser, doch habt ihr, so scheint es mir, nicht so recht bedacht, dass Raulsknochen, auch wenn es nicht ganz so gut gelegen ist wie Ährenfeld, dennoch einen anderen großen Vorteil hat, nämlich den des Statuses als Pilgerort, so liegen hier doch immerhin einige Gebeine unseres hochgeschätzen ersten Kaisers Raul des Großen, was ihr doch eigentlich wissen und bedenken solltet, angesichts dessen, dass ihr doch die Gräfin dieses Landstriches seid. Und so bitte ich euch, nach meiner Absprache mit dem Junker von Heiterfeld, uns wie auch dem Dorf Ährenfeld jeweils das zweiwöchige Marktrecht im wechselnden Tonus zu geben. So können sich unsere beiden Märkte hervorragend ergänzen und Raulsknochen von Ährenfelds Lage und Ährenfeld von Raulsknochens Status gewinnen. Dies soll euch natürlich, wie ihr es zu recht verlangt, entsprechen vergolten werden, was für uns als getreue Vasallen natürlich selbstverständlich ist."

Damit endete die Junkerin und reagierte sofort auf den kritischen Blick ihres Schreibers: "Jaja, ich weiß, entschärf das und füge noch ein paar von deinen linguistischen Raffinessen ein und reichs mir dann noch einmal für zum drüberschauen und signieren. Und dann schicke es raus. Aber beeil dich wir haben heute noch viel zu tun. Morgen wird ein langer Tag.