Geschichten:Nie Wider Fron und Lehen - Abmarschbereit

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Markt Nimmerjoch, 9. TRA 1036

Marwan Alfessir sah aus dem Fenster des Druckhauses. Die ersten bunten Blätter wurden vom Herbstwind über den Marktplatz geweht. Der Himmel war wolkenverhangen. Marwans Blick fiel auf die Burg die sich über diesem Ort erhob. Bei diesem Wetter wirkt dieses Gebäude nur noch bedrohlicher. Was hatte der Gardist gleich gesagt wie sie heißt? Allerjoch? Kein Name könnte besser passen und keiner könnte besser gleich in zwiefacher Weise für Furcht stehen. Die Furcht die die Bevölkerung beim Anblick dieses Bauwerks spüren sollte aber auch die Furcht, die die Oberschicht vor Umstürzen empfand. Jetzt halte ich mir selbst schon Vorträge. Wenn ich nicht langsam aus diesem Haus raus komme drehe ich durch vor Langeweile. Plötzlich gab es Bewegung an der Burg. Mehrere Schatten kamen den Pfad herab der in den Ort führte. Was geht dort vor sich? Eine Menge Menschen kamen von der Festung herab sie schienen zu marschieren. Voran trugen sie ein flatterndes rotes Banner. Drei goldene Sterne auf rotem Grund. Ist das der Leitstern des Junkers. Braucht er so viel Führung, dass er ihn gleich dreimal applizieren muss? Wo wollen die überhaupt hin? Plötzlich klopfte es an der Tür zum Druckhaus.

Wenig später betrat Darian Gertenwald den Raum er trug einen Korb bei sich. „Euer Gnaden“ begrüßte er den Nandus-Geweihten und hielt den Korb nach oben. „Ich habe euch etwas zu Essen mitgebracht.“

„Vielen Dank Darian. Habt ihr auch an meine andere Bitte gedacht?“ wollte Marwan wissen.

„Es hat mich zwar einige Mühen gekostet aber ich konnte ein Buch mitbringen, dass euch mit Sicherheit ablenken wird.“

„Was ist es?“

Darian reichte dem Priester das Buch. „Ein Bericht eines Hesinde-Geweihten der vor einigen Jahren hier in Nimmerjoch weilte. Er wollte die Herkunft des Namens dieses Ortes ergründen. Zumindest bis er von dem alten Junker vertrieben wurde.“

„Vielen Dank.“ Sagte Marwan als er das Buch entgegennahm. „Ich möchte nicht unhöflich sein und ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mich hier versteckt haltet. Es hat euch sicherlich einige Mühen gekostet und war auch garantiert nicht ungefährlich.“

„Aber?“ wollte Darian wissen.

„Nun, um ehrlich zu sein. Langsam dreh ich durch. Darian, ich kann nicht ewig hier drin bleiben. Ich muss raus. Mein Wissen mehren um die Unwissenden zu unterrichten.“

„Ich verstehe. Nun vielleicht kann ich euch auch da weiterhelfen. Der Alte führt demnächst eine Offensive durch, gegen einen seiner Vasallen. Das bedeutet hier wird lediglich minimale Bewachung zurück bleiben. Vielleicht können wir das nutzen um euch hier raus zu schmuggeln.“

„Eine Offensive? Ihr meint eine militärische? Warum?“

„Nun der Yossensteiner war noch nie einverstanden mit Mjesolfs Herrschaft. Womöglich haben die eingeleiteten Ermittlungsverfahren das Fass lediglich zum Überlaufen gebracht. Bevor wir das allerdings nutzen können, müssen wir wissen, wo ihr als nächstes hingehen könnt ohne dass ihr aufgegriffen werdet.“ Darian legte plötzlich die Finger an das Kinn und wurde still.

„Ihr habt doch bereits eine Idee, nicht wahr?“

„Ich bin mir noch nicht ganz sicher aber vielleicht könnte es funktionieren.“

„Was ist es? Ihr könnt einem Diener der Weisheit, diese doch nicht vorenthalten.“

Darian musste unwillkürlich lachen. „Ihr dient doch aber nicht dem Gott der Ungeduld nicht wahr. Nun ich habe ein paar Kontakte nicht weit von hier. Ich muss ihnen aber zunächst eine Nachricht zukommen lassen. Habt also noch etwas Geduld.“

„Wiederum kann ich meine Dankbarkeit nicht in Worte fassen, Sahib“

„Dann mache ich mich gleich ans Werk, viel Spaß beim Lesen euer Gnaden.“

Mit diesen Worten verließ Darian das Gebäude und ließ Marwan wieder allein mit seinen Gedanken. Wenigstens habe ich jetzt etwas zu tun. Und damit schlug Marwan das Buch auf.