Geschichten:Neue Ritter braucht das Land

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Mitte des Rondramondes im eintausendviezigsten Götterlauf nach dem Fall der Kapitelle Bosparan: In der Schneise inmitten des Silva Vetusta

Ungeachtet der Gefahren welche ob diesen Landstrich gefürchtet worden, und dem Leid seines Ahnen, nahm der junge Ritter unbeeindruckt den Weg durch die Schneise im Silva Vetusta. Er war von stattlicher Gestalt, groß und kräftig und doch behände und gewandt. Das dunkelbraune leicht wellige Haar fiel ordentlich geschnitten bis zu den breiten Schultern und umrahmte ein ansprechendes leicht kantiges Gesicht mit seinen forschen blauen Augen. Die Sonne meinte es an diesem Praioslauf im Rondramond besonders gut, ihre Strahlen spiegelten sich in dem polierten Panzer der Garether Platte. Ein mächtiges Schwert hing an der einen Seite vom Sattel, ein glänzender Metallschild am anderen. Auf ihm befand sich prangernd ein schwarzer Hundekopf auf Gold, was den Ritter unweigerlich zu einem Garm machte. Allerlei Insekten wie auch Vögel flogen durch die Schneise, überall blühte es im hohen Gras und die Blumenpracht im üppigen Grün lies einen beinahe vergessen welch verderbtem Wirken die Entstehung dieses Landstriches zu verdanken war. Dem Ritter folgten mit Abstand zwei alte Gesellen, sie trugen kurze Kettenhemden, und Tuniken in weiß und rot. Ihre Pferde waren wie sie selbst in die Jahre gekommen und konnten mit dem stolzen Schlachtross des Garm nicht mithalten. An der Stelle wo sein Ahn vor drei Jahren umgebracht wurde, machten sie Rast, und der junge Ritter versenkte sich tief in ein Gebet an die Herrin Rondra.

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Burg Nymphenhall am 28 RON 1040BF im Laufe des Vormittages:

Geschäftiges Treiben herrschte in der Burg Nymphenhall, erst vor wenigen Tagen war der Herr Baron aus der Schlacht um Zwingstein zurückgekehrt. Einer Rückreise mit unangenehmen Pflichten, denn er führte die tapfer gefallenen Toten heim. Unter ihnen Ragosal von Greifenstolz, welchen er in Eychgras dem erzürnten Halhofer übergab, und Garm Bardwig, den er direkt zum Garmbaldushof brachte. Den Leichnam von Jobdan von Halmenwerth führte er direkt nach Nymphenhall. Jedoch schien die Gemahlin Elna von Zweifelfels nicht sonderlich bekümmert. Die schlimmste Aufgabe war es jedoch der Vögtin von Dornbusch die Kunde zu bringen, dass ihr Gemahl Horulf von Karseitz verschollen war, und niemand von seinem Verbleib etwas wusste.
Zu diesem Zwecke hatte er alle Vögte und Ritter an den Hof zitiert, denn Lücken musste gefüllt werden.
Und im grünen Saal herrschte daher eine aufgeheizte Stimmung, Avallona war außer sich von Sinnen, zerrissen von Wut und Trauer machte sie dem Baron schwere Vorwürfe, da er immerhin die Eslamsgrunder an der linken Flanke angeführt hatte.
„Wie konntet ihr nur, ihr der euch doch eurer Kriegskunst dermaßen rühmt! Ihr habt meinen Mann im Stich gelassen.“
„Nun reicht es aber, wir fochten in der Nacht gegen die Chimären der scheußlichsten Art und Weise, ich selbst wurde verwundet, kehrte aber schnellstmöglich zum Schlachtfeld zurück. Aber wir hielten den Monstern stand. Doch dieser schlunder Wicht von einem Marschall nahm uns die Reserven, da in anderen Bereichen ein Durchbruch der Scheusale drohte. Hätten wir all unsere Truppen gehabt, so wäre dieser schmerzliche Verlust nicht entstanden! Die Eslamsgrunder standen wie eine Mauer als Welle für Welle immer stärker werdende Kreaturen gegen uns gebrandet sind. Und wenn nicht zwei sogar den Märtyrertod gestorben wären, wer weiß wenn es dann noch das Leben gekostet hätte. Bei Kor und Rondra, sie sind Heldenhaft gefallen, und niemand soll ihr Ansehen schmälern.“
„Warum habt ihr dann seinen Leichnam nicht, warum?“
„Er ist nicht der einzige der verschollen ist. Und ihr könnte sicher sein das ich den Kampfplatz gründlich absuchen ließ. Wir konnten ihn jedoch nicht finden.“
„Vielleicht hättet ihr weniger diese grässlichen Kadaver zu eurem neuen, tollen Tempel bringen lassen sollen. Trophäen sammeln ist euch ja auch so wichtig.“
Das Gesicht des Höllenwallers wurde nun tiefrot vor Zorn und jeder der ihn kannte ahnte Schlimmes, da trat der Zuchtmeister aus der Menge hervor, welcher dem Höllenwaller im Gefecht adjustiert hatte: „Werte Vögtin, wir haben alles möglich getan um euren Gemahl zu finden. Daher Bestand auch die Notwendigkeit die Kadaver zu entfernen, deren meisten noch an Ort und Stelle verbrannt worden. Aber als Opfergabe und als Gedenken an die Gefallen welche gegen diese Schrecken fochten, war es die Mühe wert. Deren Aufwand jedoch gering war, im Gegensatz zu der Suche nach den Verschollenen. Aber jede Schlacht fordert nun einmal ihre Opfer….“

„Und wie immer die aus den falschen Häusern!“, unterbrach Bardsam von Garm den Satz. Alle Anwesenden schauten erstaunt zum Portal, welches der nicht geladene Garm aufgestoßen hatte. Im Schwitzkasten hielt er einen der Diener, während seine beiden Gefährten offenbar die Wachen überrumpelt hatten.

„Rondra zum Gruß eurer Hochgeboren, und allen Anwesenden.“, und lies dabei den Diener fallen. Auch seine Begleiter rückten nun von den Wachen ab und gesellten sich zu dem jungen Ritter. Man erkannte sie sofort, es waren die beiden ergrauten Löwenritter, welche schon seit Jahren den Rondratempel zu Grummbusch pflegten.
Die Gardesoldaten am anderen Ende des Saales senkten ihre Hellebarden und schritten auf den unwillkommenen Gast zu, doch ein barsches „Lasst ab“, des Barons pfiff sie zurück.
„Sie an ein Garm, was wollt ihr hier mit euren Begleitern.“
„Ich fordere von euch mein Erbe, die Ritterwürde verbunden mit der Herrschaft über den Garmbaldushof.“
„Ihr wollt einer meiner Ritter werden?“
„Nicht das ich euch oder euer Haus leiden würde, doch wie mein Vater fühle ich mich dem Land verpflichtet, und somit auch dem Herren desselben. Und offensichtlich mangelt es euch an guten Rittern, oder wollt ihr noch mehr der Krämer- und Söldnerseelen aus eurem Hause mit diesem Amte bekleiden. Birgt es doch die Gefahr das bei der nächsten Schlacht welche sterben.“
Im Saal herrschte totale Stille, aus den meisten Gesichtern sprach der Unglaube über derlei Frechheit, entgegen auf anderen deutlich Zustimmung signalisiert wurde.
Malepartus schaute sich den jungen Garm lange an, der Stolz und mutig vor ihm stand. In gewisser Weise zollte er ihm dafür Respekt. Und wenn er sich so umschaute, waren doch die wenigsten Helburger taffe Recken, der Mangel war leider nur allzu offensichtlich.
„Ihr seid ganz und gar ein Garm, hart aber gerecht. Nun in der Schlacht hat es keinerlei Zwistigkeiten zwischen eurem Vater und mir oder einem anderen gegeben. In solchen Stunden ist derlei Bedeutungslos. Ich vergesse das Opfer nicht das er erbracht hat. So sei es, ihr sollt sein Nachfolger als Ritter vom Garmbaldushof werden.“
Der junge Bardsam wollte schon trotzig erwidern, war dann aber genauso überrascht wie alle anderen ob der Geste des Barons. Der Höllenwaller wies die Vögtin und die freiherrliche Inquisitionsrätin an alles Notwendige vorzubereiten.
Mit einem Seufzen wandte er sich an Avallona von Monserval: „Nun bliebe noch Drachengrund zu regeln.“
„Nein euer Hochgeboren, solange der Tod meines Mannes nicht bewiesen ist, solange bleibt er der Ritter vom Drachengrund. Ich selbst werde mich auf die Suche machen, und bei Rahja und Rondra, ich werde ihn finden."


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Am Morgen des 29 RON 1040BF

Die Vögtin stand zusammen mit dem Baron von Höllenwall auf der Balustrade und sah sinnierend den abreisenden Rittern und Vögten hinterher. Als Garm Bardsam das Tor passierte wandte sie sich an ihren Bruder: "Auf den da müssen wir ein Auge haben. Ich bin erstaunt das du ihn überhaupt ernannt hast. Ondinai wird es freuen zu hören das du solch versöhnliche Politik betreibst. Hast du nicht Sorge das er ein Problem werden könnte?"
"Sicherlich wird er das, doch wohl kaum für mich. Und meinem Nachfolger kann es nicht schaden einen starken Stein zu haben, an dem er sich wetzen kann."



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28. Ron 1040 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Neue Ritter braucht das Land
Eine alte Schuld zu begleichen.


Kapitel 38

Ein Seufzen im Seufzer
Autor: Malepartus