Geschichten:Neue Allianzen – Im Alcazaba Aimar-Gor II.

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Alcazaba Aimar-Gor, Efferd 1044 BF:

Während die Erwachsenen also entweder der großen Politik oder aber ihrer Lust frönten, lümmelten sich die Jünglinge und Maiden auf den weichen Kissenlandschaften des Pavillons. Es gab reichlich mit Fruchtstücken versetztes Arangen- und Zitronenwasser, sowie erfrischende Melonen und süße Datteln. Der acht Sommer zählende Salix Eorcaïdos von Aimar-Gor tollte mit dem drei Sommer älteren Siyandrion von Palmyr-Donas über den Rasen, während die Hofdamen der Aimar-Gor interessiert die älteren Jünglinge musterten.

„Wisst ihr was unsere Herrinnen vorhaben?“, fragte Donyata neugierig in Richtung von Salix Borontreu von Zolipantessa und Tolmario Silem von Aralzin. Dabei strich sie sich durch ihre langen, glatten Haare, die Feuerrot glänzten.

„Habt ihr noch nichts von Verschwiegenheit gehört?“, ätzte Salix B. los und schüttelte verständnislos seinen Kopf.

„Tu nicht so neunmalklug“, mischte sich Yandora ein. Sie hielt nicht viel von ihrem entfernten Verwandten, da dieser ihr ob ihrer unehelichen Geburt stets herab schätzend begegnet war. „Du weißt doch auch nichts!“

„Du hast ja keine Ahnung“, zischte Salix B. zurück.

„Bist du wirklich ein Grafensohn?“, wollte Danaris wissen und pirschte sich an Tolmario heran. Dabei spielte sie mit einer Strähne ihrer blonden Haare.

„Nicht direkt“, antwortet dieser lakonisch, „meine Tante ist Gräfin von Bethana.“

„Oh wie schön, ich wäre auch so gerne Gräfin.“ Mit Schwung ließ sich Danaris mit dem Rücken auf eines der vielen Polster fallen und offenbarte dabei ihr tief geschnittenes Dekolletee.

„Du wirst aber nie eine Gräfin sein!“ Mit grimmigen Blick schnappte sich Salix B. Tolmarios Hand und zog ihn zu sich rüber – was dieser auch willentlich gewähren ließ, denn für die Reize der jungen Hofdame schien sich der Knappe nicht wirklich zu interessieren.

„Bist du nicht eigentlich schon verlobt?“, stichelte Yandora, „Mit irgendso einer Junkerserbin aus der Kaisermark?“

„Nun, mein Auskommen ist gesichert, darüber hinaus kann ich machen was ich will. Wie sieht das denn bei dir aus? Hä? Wie viele stramme und vor allem wohlhabende Jünglinge mit klangvollen Titeln haben denn schon um deine Hand angehalten?“ Salix B. grinste breit, während die Gesichtszüge Yandoras versteinerten. „Richtig, gar keine! Wer will schon ein Bastard zur Frau!“

Loyiella und Etillian sind auch beide Bastarde … sogar Bastarde eines Bastards.“ Donyata zuckte mit den Schultern. „Landvögtin Maia ist ja auch unehelich geboren und die beiden dürften sehr begehrt auf dem Heiratsmarkt sein.“

„Die beiden sind ja auch Neffe und Nichte des Markgrafen … das ist was anderes.“ Salix B. verdrehte seine Augen. „Möglich, dass die mal dem Paligan auf dem Markgrafenthon folgen.

„Meinst du wirklich?“ Danaris riss erstaunt die Augen auf.

„Der Paligan hat keine eigenen Kinder und wenn da noch mal was kommen sollte, werden die Kaiserin. Sprich, wenn der mal nicht mehr ist, braucht Perricum einen neuen Markgrafen!“

„Aber der Titel ist doch nicht erblich“, erwiderte Donyata.

„Solcherart Titel sind historisch oft in der Hand einer Familie geblieben – wie in Greifenfurt oder Warunk.“ Salix B. zuckte seine rechte Augenbraue nach oben.

„Kann sein, muss es aber nicht!“, widersprach die Hofdame der Aimar-Gor einfach aus Prinzip.

In diesem Moment kam der junge Alvar angelaufen. „Draußen vor der Tür steht ein Arion von Sandern. Er wünscht eine Unterredung mit unserer Hausherrin.“

„Na, nun wird es doch mal interessant.“ Salix B. drehte sich erfreut um.