Geschichten:Neue Allianzen - In der Villa Caldaya I.

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In der Villa Caldaya, Reichsstadt Perricum, Efferd 1044 BF

„Blut regiert.“ stand in feinster Typographie unter dem Familienwappen, das in typisch Perricumer Manier, bestehend aus feinen Mustern, auf das Fliesenmosaik aufgebracht war. Darunter thronte, erhaben und doch nicht steif, die zierliche und ergraute Matriarchin der Familie Alxertis mit ihren unergründlichen, schwarzen Augen – Ginaya. Gekleidet in die leichte Mode einer Perricumer Reichsstädterin, sinnlich und edel. Die Farben des Wappens – rot und gold – zierten auch die Kleidung und ihre Halskette bildete sich aus mehreren Ringen kleiner goldener Säbel, während Sparren ein simples geometrisches Muster auf ihrer Kleidung formierten. Wieder einmal hatte sie einen ihrer abendlichen Empfänge in ihrem Anwesen von schlichter Schönheit gegeben. Doch nicht wie zuletzt etwa, während der Heerschau, hatte sie Auswärtige geladen, sondern ihre Familie zu sich gerufen. Die festlich-gesellschaftliche Zusammenkunft näherte sich ihrem Höhepunkt und überdeckte spielerisch den hintergründigen Zweck der Veranstaltung. Ginaya wusste darum und ihre Anverwandten hatten eine Ahnung davon, den Rest wob sie geschickt in Gespräche ein um die Familie zu formen und einzuschwören. Mit kleinen Spitzen, Anregungen und Plaudereien. Und die ebenbürtigsten unter Ihnen verstanden und taten das ihre dazu.
Sie nahm einen Schluck von dem köstlichen Wein und führte sich ein Stück des vorzüglich vorbereiteten Aals – einer kleinen Seeschlange gleich – zum Mund. Sie lächelte, denn gefiel ihr wie ihre weitgediegene Familie sich hier gab, stolz waren sie und in der Blüte. Perricumer wie sie im Buche stünden, sagte man, abermals lächelte Ginaya. Diese stolze Blütenpracht war das Ergebnis jahrzehnte- und jahrhunderter langer, harter Arbeit von Frauen (und wenigen Männern) wie ihr. Die würdevolle Gärtnerin, zu deren Seite ihre mittlerweile weitbekannte, „sehende“ Pagin Tsalaya saß, winkte huldvoll die Vögtin zu Goldackern herbei, welche der Geste gern folgeleistete. Gekleidet in sanften Rottönen, unterstrichen durch leichte, lammellenartige Bauchpanzerung und luftiges Kettengewebe in golden polierter Bronze trat die Perricumer Ritterin an sie heran. Die Matriarchin wandt sich behände zu ihr und flüsterte der Gnitzenkuhler Adligen etwas ins Ohr, diese horchte dem Gesagten mit gespannt-amüsierten Gesichtszügen und bewegte die Lippen selbst nur kurzsilbig. „Die Geschichtenerzählerin, ganz recht, sie sucht unsere Nähe, nach dem ihr Werben an anderer Stelle enttäuscht wurde, ich denke nicht das wir nur zweite Wahl sind, vielmehr eine späte Erkenntnis. Es regt sich etwas in Perricum, Tsalaya träumt es, wir alle ahnen es, wir sollten auf der Hut sein und unsere Stärken ausspielen. Wir – du und Darat - stehen bereits in gutem Kontakt mit ihr, gib ihrem Werben nach und binde dich tiefer.“ waren die wenigen Worte die man beiläufig hätte hören können. Daraufhin flüsterte man sich noch einige kurzweilige Anekdoten zu und trank etwas zusammen.

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