Geschichten:Nach dem Hoftag zu Weißenstein - Dankwart auf Weißenstein

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"Verflucht noch eins", Dankwart schimpfte noch immer wie ein Rohrspatz. "Ich kann nur von Glück reden, dass ich meine Reisesachen anhatte. Wenn ich das gute Wams getragen hätte, wie hätte ich dann all den hohen Adligen unter die Augen treten können?" seine ausführungen wurden von den umstehenden Greifenfurter Adligen mit leichtem Kopfschütteln bedacht und auch seine Frau musste sich zurücknehmen um ihm nicht über den Mund zu fahren. Über die Greifenfurter musste er noch so einiges lernen. Vor allem, dass es ihnen weniger auf das, was ein Mann präsentierte, denn das, was ein Mann tat, ankam. Wenigstens hatte er überhaupt das Schwert ergriffen und schon darüber war Quisira froh gewesen. Viel eher hätte sie vermutet, dass er versuchen würde seinen Leib hinter irgendetwas in Sicherheit zu bringen.

"Das schlimmste an dieser Sache ist doch, dass sie offenbar beauftragt wurden! Wir müssen herausfinden, wer das war und vor allem, wen sie mit Pfeffersack meinten." in Gedanken war Dankwart schon wieder dabei herauszubaldovern, wer wohl gemeint sein könnte, und, viel wichtiger, wie man herausfinden könnte, woher diese Kerle wussten, dass sie diesen Weg nehmen würden. Da war dieser zwielichtige "Söldner" in Widderhall gewesen, der angeblich gen Harben wollte. Vermutlich was das auf dessen Mist gewachsen. Erschöpft lies sich Dankwart auf den Boden sinken, auf dem der Wirt ein paar Decken ausgebreitet hatte. 'Schlimm genug, dass es kein Bett ist.' dachte er noch bei sich, als sich seine Seite erneut meldete, die vor kurzem erst von Quisira in einen Verband gelegt worden war. 'Ich sollte mich wohl nicht beschweren sondern froh sein, dass Greifwin, Anselm und die Pfalzgräfin im Gegensatz zu mir fähige Kämpfer sind und hoffen, dass der gute Greifwin mir meinen Einsatz zu gute hält.' dachte er noch bei sich, bevor seine Augen sich langsam vor Müdigkeit schlossen.

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Im Ingerim auf Pfalz Weißenstein

Es war unglaublich, was sich hier abgespielt hatte und noch unglaublicher, was der Knappe des Pechacker Junkers berichtet hatte. Dieser seltsame Kautz aus Widdernhall war HIER. Und es gab nicht wenige Steckbriefe, die irgendein Halunke verteilt hatte und die eine Belohnung auf den Kopf Greifwin von Keilholtzes feil boten. Beinahe hätten sogar zwei Weidener den Baron tätlich angegangen, wohl in der Hoffnung gutes Geld und einigen Ruhm durch das Ergreifen eines Hochstaplers zu machen und nur dem barschen dazwischengehen Prinz Edelbrechts und des Meisters der Mark war es zu verdanken, dass die Schwerter nicht gezogen wurden. Dankwart mochte sich gar nicht vorstellen, was alles hätte passieren können, wenn mitten in den Beratungen diese Intrige Blut gefordert hätte. "Verflucht, dieser Tross ist einfach zu groß, wie soll man diesen Schlwainer da finden?" raunte Dankwart dem Pechackerner zu. Doch der war, mit Fug und recht, zu beschäftigt damit sich gedanken über die Zukunft zu machen, als sich mit solchen, nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Und dennoch. Irgendwie musste man diesen Kerl doch ausfindig machen. Diese Steckbriefe lagen fast schon an jeder ecke herum und machten es zu einer wahrlich fordernden Aufgabe dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Halunken auf falsche Gedanken kamen. Auch wenn sich Dankwart sicher war, dass keiner dieser Idioten auch nur annähernd richtig lesen konnte und denken vermutlich auch nicht. Vom "Roten Winkel" war die Rede, dort solle man den Guten Greifwin Treuherz von Keilholtz abliefern. Doch war dieser Ort nicht irgendwo in der Wildermark? Wie blöde musste man sein, um auf diese Farce hereinzufallen. Nun ja, geeint würde man diesen Halunken schon noch ausfindig machen.

Der Baron von Zalgo kam herangeschlendert. "Habt Ihr diese albernischen Spielleute mit diesem unaussprechlichen Namen gesehen? Ich würde zu gern einmal Greifwins Lied hören." Als niemand ihm Antwort geben konnte, zuckte er mit den Schultern und nahm einen Schluck aus seinem Trinkhorn. "Nun, sei es drum. Wenn Greifwin aber diese Ahmueda wiederfinden will, dann sollte er einmal bei der von Bregelsaum-Altnardesfeld vorsprechen. Diese Ahmueda ist schließlich in ihren Diensten. Oder wird inzwischen von ihr vermißt - wenn sie ein kluges Mädchen ist."