Geschichten:Mit Phex im Bunde – Eine aufschlussreiche Kutschfahrt

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Phex 1035 BF, irgendwo in Garetien

Einzig einen Augenblick hielt die herrschaftliche Kutsche am Wegesrand. Unauffällig stieg ein Jüngling hinzu, während die Pferde umgehend Fahrt aufnahmen und ihren Weg weiter fortsetzten. „Konntest Du die Nachricht überbringen?“, fragte die Kanzleirätin für Handel und Wandel, Elea von Ruchin ihr gegenüber.

Während Wolfaran nickte, drehte sie mit ihrer Hand die Seine - angeschwollen und blutunterlaufen war sie. „Gab es Komplikationen?“, fragte sie knapp.

„Wir wurden belauscht, meine Ohren vernahmen ein Geräusch. Eilends folgte ich der Gestalt, wir hasteten über die Dächer der Stadt. Als ich schon dachte ihn verloren zu haben, erspähte ich ein Schemen. Es war mir möglich ihn zu stellen, doch er sprang in die Tiefe. Geschwind kletterte ich zu ihm, doch es war zu spät. Ich versuchte Informationen aus ihm zu locken, doch sein Atem hauchte lediglich noch ein Pari… . Dann trugen die Schwingen Golgaris seine Seele hinfort übers Nirgendmeer.“, verärgert schüttelte der Schlunder Ritter sein Haupt.

„Pari? Parinor? Konntest Du nähere Erkenntnisse sammeln? Ist deine Nachricht auch sicher nicht an andere Ohren gekommen?“, mit einem leicht aufgeregtem Unterton fragte die Zahlmeisterin ihr Gegenüber aus.

„Elea, bei meiner Ehre. Ich schwöre von der Information wissen nur die, die es auch sollten. Sonst niemand. Dem Abschaum konnte ich nur dieses halbe Wort rauspressen, zu verletzt war er. Er führte nichts bei sich, was mir nähere Hinweise hätte liefern können. Seinen Leichnam habe ich verscharrt und gesehen wurde ich auch nicht. Da bin ich mir sicher.“

Elea griff neben sich und nahm ein Brief, sowie ein Päckchen – eine angehäufte Papiersammlung - auf den Schoß. „Ärgerlich, dass Du nicht mehr erfahren konntest. Pari… Ich kann es mir denken, nur fehlen mir Beweise.“

Elegant reichte sie den Brief herüber. „Lerne seinen Inhalt auswendig und folge den Anweisungen. Das Pergament überlasse anschließend Ingerimms Flammen. Sein Inhalt ist nicht für jedermann bestimmt und außerordentlich vertraulich.“

Wolfaran steckte das Schreiben in seine Jackentasche, während Elea von Ruchin fortfuhr. „Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, die Kaiserin hat sich entschieden und wird in den kommenden Monden Luidor von Hartsteen zum Grafen ernennen. Die Blätter hingegen rascheln, dass er zweifelt Deine Frau zur Baronin zu ernennen."

„Was? Er kann das doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, ihr das Lehen nicht zu geben!“. Wolfaran war brüskiert.

"Daher habe ich Deinen Reiseplan ein wenig umdisponiert. Du wirst schleunigst gen Gareth reiten und Deinen Vater in seinem Stadthaus treffen. Gib ihm diese Auskunft und diesen Stapel. Er wird wissen, was er damit anstellen kann und sich gewiss mir gegenüber erkenntlich zeigen.“

Elea übergab Wolfaran die zusammengebundene Papiersammlung. „Mein junger Ritter, Dein Vater wartet, Du solltest Dich eilen. Er hat keine Zeit zu verlieren. Möge der Herr Phex mit ihm sein.“ Als Elea von Ruchin den Satz beendete hielt die Kutsche. Wolfaran stieg aus, während die kaiserliche Zahlmeisterin hinfort rollte.