Geschichten:Macht des Namens - Denderan

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Baronie Höllenwall/Monvaldorn, Herrschaft/Junkertum Caldarios, Ende Rahja 1043 BF

Endlich hatte ihn der Mief der alten Gemäuer zu Halhof verlassen. Denderan von Pfiffenstock hatte sich schmutzig gefühlt nach seiner Abreise von dort, besudelt durch politisches Geplänkel, aber vorallem durch seinen Vetter Selo, der ihn dort als verlängerten Arm gebraucht hatte. Nun stand er wieder auf seinem, mittlerweile schlicht verzierten, Felsen und warf der Klamm wütende Worte des Kampfes entgegen.
Natürlich hatte er bei den Verhandlungen auch für die Kirche des Kor die Pfründe gesichert, einmal durch seinen Dienst an Selo, einmal durch den Handel mit diesem Goldesel Malagant und nicht zu guter Letzt durch sein Wissen um den ewigen Kampf dieser Lande. Doch er wurde das miese Gefühl nicht los, dass diese gewieften Politiker und Taschenspielerinnen, die einem nie ehrlich – einem Kampf gleich – gegenübertraten, ihn niemals völlig im Bilde gelassen hatten. Gut, er war nicht so schlicht und einfältig wie Neunfinger, der gern in seiner kargen Klamm verrotten könnte, jedoch schwante es ihm, dass die Übereinkunft noch nicht das Ende gewesen war. Die Karten mischten sich erst neu und das Blut und die dunkle Saat Malepartus‘ war noch zu frisch, zu tief im Land und seinen (neuen) Bewohnern verwurzelt. Das spürte Denderan als allgegenwertigen Schmerz in seinen Adern brodeln. Sankt Ireanor und Caldarios waren nun sein Ausgangspunkt, doch das Brüllen gen Wall würde allein nicht helfen. Diese Kämpfe würden anders geführt werden und die Verhandlungen hatten ihm nur wenig wahre Gleichgesinnte offenbart. Greinende Gänse und Graue Zauberer, füchsische Goldesel, dreiste Emporkömmlinge (Ritter von Trollbrück) und verräterische Korgoner waren kaum echte Verbündete. Ihm blieben der Ritter Garm und vielleicht konnte er noch mit der Nadoret oder den Monserval in den Dialog treten. Aber tatsächlich bräuchte er solche die mit religiösem Eifer das Land reinigen und Malepartus‘ Saat gänzlich bekämpfen wollten, mit Feuer und Blut. Und solche gab es hier nicht wirklich. Seine zugegebenermaßen zaghafte Eingabe für die Praioskirche, war im leeren Raum verhallt, doch gerade solche Eiferer könnten seinen Schmerz und seinen Willen verstehen. Sie könnten eine Hilfe sein, sicherlich waren diese auch nicht sonderlich glücklich darüber, dass sie von der „Kommission“ nicht bedacht worden waren. Dementsprechend könnten sie auch ihm gramen, ein Grund mehr diesen Kampf zu kämpfen. Er würde jemanden nach den Praioten schicken lassen, würde ihnen Tor nach Monvaldorn und sie könnten ihm echte Verbündete sein. So warf der Geweihte dem Massiv noch einen letzten Kampfesschrei entgegen, bahnte sich einen Weg durch die kleine Traube die sich vor dem Felsen zu sammeln pflegte und schickte einen der seinen als Boten aus, um sich danach um das Anliegen seines Vetters zu kümmern, die Ansiedlung eines kleinen Dreischwestern-Ablegers.