Geschichten:Macht des Namens – Vier sollen es richten

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Pfalz Halhof, Rahja 1043 BF:

Reichsvogt Gerwulf von Gareth stand an einem der großen Fenster des Raumes und blickte mürrisch in die Ferne Richtung Raschtulswall, während seine Sekretaria Tsaiana von Gesselstein an einem Schreibtisch saß und mit gespitzter Feder die Anordnungen ihres Dienstherrn auf Papier brachte.

„Schicke das unverzüglich zu meinem Sohn“, die militärisch-feste Stimme schnitt durch den Raum, „ist er noch in Ginsterhall?“

„Nein, er ist mit Eurer Schwiegertochter auf ihrem Gut Holderbrunn im Perricumschen“, entgegnete die rothaarige Sekretaria sogleich.

„Gut, dann schicke einen Boten dorthin. Kommen wir nun zu einer anderen wichtigen Angelegenheit: Wie ist die Situation in der Baronie Höllenwall?“ Gerwulfs Blick blieb weiterhin an den entfernten Hängen des Walls hängen.

Tsaiana legte die Feder zur Seite, kramte in ihren Unterlagen und fischte zielsicher eines der Blätter hervor und begann zu referieren. „Also, nachdem Baron Malepartus von Helburg – auch bekannt als 'der Höllenwaller' - mitsamt seiner gesamten Familie seit den Namenlosen Tagen des vergangenen Götterlaufes als verschollen gilt, ist Höllenwall zu einem Tummelplatz verschiedener Akteure geworden, mit dem Ziel das entstandene Machtvakuum zu füllen. Alteingesessene Familien haben ebenso versucht die praiosgefällige Ordnung wieder herzustellen, wie Außenstehende und gar die Kor-Kirche, die in den letzten Götterläufen an Einfluss gewinnen konnte.“

„Nach Ablauf der Jahresfrist, sobald der Höllenwaller für Tod erklärt wird, beabsichtigt die Krone das vakante Lehen neu vergeben. Auch wünscht die Krone die Tilgung des Namens Höllenwall und die Schaffung einer neuen Ordnung in der Baronie. Tief haben sich die Schrecken des Höllensturzes in das Land gefressen, es benötigt meiner Auffassung weit mehr als das. Wir müssen weit zurück in die Vergangenheit blicken, um die Zukunft der Höllenwaller Lande bereiten zu können.“ Der Kämmerer des Hauses Gareth und des Königreichs Garetien blickte sich zu seiner Sekretaria um. „Wer ist für die Höllenwall-Kommission vorgesehen?“

„Also … die Kommission.“ Wieder kramte Tsaiana in ihren Unterlagen und wurde schnell fündig. „Die Krone hat berufen: Roban von Weyringhaus, der den Stimmen der Klamm gelauscht hat … Neunfinger, der das Orakel des Einhorns vernommen hat … Denderan von Pfiffenstock, dem das Wissen der Notizen des Almosenmeisters zuteil wurde … und Leonore von Vairningen, die in das Auge von Morgen geblickt hat.“

„Zwei Diplomaten und zwei Kor-geweihte Söldner, zwei Außenstehende und zwei die das Land kennen - vier berufene Kommissionäre, vier Agenden!“ Gerwulf hatte sich nun wieder zum Fenster gedreht. Weit in der Ferne lagen die geschändeten höllenwaller Lande. „Mögen sie sich ihrer bedeutsamen Aufgabe bewusst sein.“

Ruckartig löste sich der Reichsvogt vom Fenster und blickte zu seiner Sekretaria. „Tsaiana, lass nach Calderina und Etillian schicken!“