Geschichten:Macht des Namens – Im Auftrag der Krone

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Pfalz Halhof, Rahja 1043 BF:

Wie ein wehendes Banner vor einer Schlacht flatterte der weite Umhang von Reichsvogt Gerwulf von Gareth durch die Luft, als dieser mit ernster Miene und schnellen Schrittes das Turmzimmer betrat. Es folgten ihm seine wunderhübsche und milde lächelnde Tochter Calderina, sowie sein etwas unbeholfen wirkender Knappe Etillian von Perricum. Der Reichsvogt der Alriksmark nahm, ohne die Anwesenden auch nur eines Blickes zu würdigen, an der Stirnseite eines ausladenden Tisches Platz - flankiert von seinen beiden Begleitern. Calderina legte einige Schriftrollen vor sich, während der junge Etillian etwas ungelenk auf seinem Platz hin und her rutschte.

Der Kämmerer des Hauses Gareth machte keine Anstalten den vier bereits im Raum anwesenden Personen zu signalisieren sich ebenfalls setzen zu dürfen.

„Herrschaften“, erhob der Reichsvogt seine durchdringende Stimme, „die Krone hat Euch für würdig empfunden ihr in einer wichtigen Angelegenheit mit Eurem bescheidenen Rat zur Seite zu stehen. Sei es, in Eurer Eigenschaft als verdiente Streiter für das Reich“, der Blick Gerwulfs fiel auf Leonore von Vairningen und Roban von Weyringhaus-Rabenmund, „oder aber, weil Ihr vertraut seid mit dem Land, das wir als Höllenwall kennen.“ Dieses Mal galt der unterkühlte Blick des Reichsvogtes den Kor-Geweihten Denderan von Pfiffenstock und Neunfinger.

„Die Kaiserin hat mit Bestürzung den klagenden Ruf der Lande am Wall vernommen. Noch ist nicht gewiss, was zum Fall der Helburg geführt hat, doch sei dies nicht Eure Sorge. Andere Diener der Krone werden Licht in das Dunkel bringen. Eure Aufgabe sei eine andere. Eurer Blick sei nach vorne gerichtet: Es ist der Wunsch der Krone, dem Land und der Stadt, die wir als Höllenwall kennen, neue Namen zu verleihen, auf dass dieser Neuanfang ein Segen für alles Kommende sei. Spürt bei dieser heiligen Suche das Land, lernt es kennen, taucht ab in seine Historie und seid dabei gewahr was uns der Altar der gerechten Herrschaft im heiligen Korgond offenbarte.“

Ein tadelnder Blick fiel auf den jungen Etillian. Der Neffe von Markgraf Rondrigan Paligan hatte sichtlich Mühe sich ruhig auf seinem Stuhl zu halten.

„Mit dem Verschwinden der Obrigkeit hat das Land auch seine ordnende Hand verloren. Vogteien und Güter sind verwaist und ohne Herrschaft. Es ist der Wunsch der Krone dem geschundenen Land wieder Ordnung zu geben. Es sei Eure Aufgabe das zersplitterte Mosaik wieder zusammenzuführen und dem Land ein neues Gesicht zu geben. Auch sei zu ergründen, welchen Köpfen die Ehre zuteil werden solle, im Namen der Krone zu führen.“

Für einen kurzen Moment blickte der Reichsvogt zu seiner Tochter Calderina und es wahr den Anwesenden, als ob sich ein Anflug von einem Lächeln auf seine sonst so streng wirkenden Gesichtszüge legte.

„Korgond hat uns gelehrt wieder eins mit dem Land zu sein. Wenn unser Blick nach vorne schweift, so blicken wir auch zurück. Es ist der Wunsch der Krone mit einer feierlichen Liturgie die neu benannten Lande als Zier der Debrekskrone zu zelebrieren und aufzunehmen in ihr Herz.“

„Ich erwarte in drei Tagen einen Bericht!“ Mit diesen Worten erhob sich Gerwulf von Gareth und auch Calderina und Etillian taten es ihm gleich. Noch ehe sich die Anwesenden versahen, waren sie wieder unter sich im Turmzimmer. Die Krone hatte gerufen, ihre Arbeit konnte beginnen.