Geschichten:Macht des Namens – Geschmeidig wie eine Katze II.

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Pfalz Halhof, Rahja 1043 BF:

Der erste Sitzungstag der 'Kommission zur Klärung der Zukunft der Lande Höllenwall' hatte bis in den Abend gedauert. Denderan hatte eher mürrisch der Unterbrechung der Sitzung zugestimmt. Er hatte bereits alle Informationen die er brauchte, denn er kannte das Land wie keiner der anderen Kommissionsmitglieder. Taktieren und herum lavieren war ihm fremd, doch auch er hatte zwei Stimmen in seinem Kopf die er in Einklang bringen musste: Zum einen seine eigene und zum anderen die des Gockels von Haselhain, der mit deinem Gold Denderans starke Verhandlungsposition erst möglich gemacht hatte.

Missmutig trottete er durch die langen Hallen der Pfalz Halhof, als sich ein Schatten aus einem Nebengang löste und zu dem Kor-Geweihten aufschloss.

„Hochwürden, auf ein Wort. Mein Name ist Lucian Callado von Malagant, wie auch Euch ist mir am Wohlergehen der Höllenwaller Lande sehr gelegen. Wie Ihr vielleicht wisst, habe ich die guten Bewohner von Oggersteyn und Trollbing vor den schrecklichsten Auswirkungen der Höllennacht bewahrt und Recht und Ordnung aufrecht erhalten. Doch reden wir nicht über mich, reden wir über Euch.“ Ein vielsagendes Lächeln huschte über das Gesicht des Edelmannes, den man in Höllenwall nur die Goldkatze nannte. „Als Vorsteher des Stiftes zu Sankt Ireanor seit Ihr ja nun nicht mehr Herr der Korgoner, denn wie man hört hat sich deren Kommandant von Euch losgesagt und kocht nun sein eigenes Süppchen dort oben in der Klamm – warum auch immer. Ohne die Söldner des Stiftes musstet ihr also eine andere Goldquelle auftun und ich bin mir sicher die Konditionen dieser Vereinbarung schmecken Euch mindestens so fahl wie der Helburger Wein. Lasst uns daher einen korgefälligen Pakt schließen!“ Auffordernd blickte die Goldkatze zu dem Kor-Geweihten.

Der durch seine heftigen Verwundungen, die beinahe violetthervortretenden Adern und das archische Gewand wirkte der Kor-Geweihte trotz körperlicher Schwächung immer noch beeindruckend und er drängte den Malagant bestimmt aber nicht aggressiv wieder in den Gang zurück und folgte ihm nach. "Ärstens kenne ich euch natürlich, Ihr habt mir dän Koschär vom Hals gä'halten, wenn auch äher aus Aigennutz. Zwaitens solltän man uns Gärade jetzt nicht zusammän sähn, das schwächt unsär baidär Position indäm wir berechenbarer wärden. Und Drittäns glaubt ihr wohl das ich käuflich bin..." Funkelnd blickte Denderan Malagant an. "Szum Glück für Euch bin ich das. In däm Sinne als das ich mich mit Euch hier anfreundän kann und där Stift tatsächlich äntsprächende Spenden brauchän kann, da Geld durch Soldarbeit und Pilgär in lätzter Zeit äußerst spärlich sind. Also was wollt ihr? Schnäll und direkt. Dann wärde ich sehen was sich machän lässt."

„Ein Mann der direkten und schnellen Worte – das gefällt mir!“ Die Goldkatze blinzelte den Kor-Geweihten an. „So werdet Ihr Eure Zuwendungen für Euren Stift bekommen, wenn, ja wenn ich Junker werde. Niffeltal … oder Dornbusch, das ist mir einerlei. Selbstverständlich gehe ich davon aus mit dieser Übereinkunft mit der Ritterwürde von Zollsteyn bedacht zu werden.“

"Ich wärde Euch bedänken, Malagant - und glaubt mir ich wärde Euch an mainen Ainsatz ärinnern, glaich wälches Ergebnis dabai rumkommt.", das Funkeln in den Augen wurde stumpf und hart und der Schmerz in seinen Adern ließ in etwas fester zupacken, bevor der den Griff wieder lockerte.

Katzengleich wandte sich der Malagant aus der Umklammerung Denderans. „Auf eine korgefällig goldene Zusammenarbeit!“