Geschichten:Leuenfrieder Rondraordal – Lichtblick in der Ferne

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Burg Salinehr, Baronie Sebarin, Mitte Rondra 1043 BF:

Wie so oft stand Irian von Brendiltal auf dem Bergfried von Salinehr und blickte in die Ferne. Dort hinten lag Besh hassal Ammay shar, das Ziel seiner Bestrebungen. Der Götterlauf hatte sehr vielversprechend angefangen und seine Machenschaften zum ersten Ziel geführt. Die Erben des Bastard-Barons waren allesamt tot. Der Thron von Herdentor, den er für sich selber beanspruchte, war ohne Erben. Doch noch hielt sich Eslams Hure, gestützt von den Ochsen und gar von der aranischen Brut, an der Macht. Die Ankunft seines Freundes und Ratgebers Shelkor von Kollberg entriss ihn nur halbherzig aus seinen Gedanken.

„Die Ausgeburten des Bastard sind tot und dennoch, Eslams Hure herrscht immer noch auf dem Thron der Beshir a Danal. Gestützt durch diese feisten Ochsen. Und was ist mit der aranischen Brut? Aus mir unerfindlichen Gründen scheinen sie die Hure auch zu stützen. Aber warum? Haben wir was übersehen?“

„Marascha, mein Marben. Gleich und gleich gesellt sich gerne, oh großer Ammayin. Ob Eslams Hure oder die aranische Spinnenbrut? Was macht das für einen Unterschied? Das ist nur das letzte Aufbäumen eines zerfetzten Körpers. Sie wissen, sie haben alles verloren, denn die Blutlinie des Bastards ist nun versiegt und klammern sich nun an sich vor dem sicheren Untergang. Wie Ratten auf einem untergehenden Schiff.“ Shelkor grinste gehässig.

„Dennoch, wir müssen etwas tun“, Irian schlug mit der rechten Faust gegen das weißgekalkte Mauerwerk. Den aufkommenden Schmerz fühlte er nicht. „Die Verbündeten der Hure, wir müssen sie entzweien.“

„Nun“, entgegnete Shelkor süffisant, „wir werden die Zeit für uns arbeiten lassen.“

„Wie meinst du das?“, fragte Irian sichtlich irritiert.

„Hast du nicht die Neuigkeiten aus dem fernen Gareth gehört?“

„Was interessieren mich die Spielereien der Raulschen!“ Irian spuckte zur Seite.

„Ihre Spielereien werden unserer Sache dienlich sein. In einem Kloster der Sturmherrin sollte die Fehde zweier Grafen ihr Ende finden, doch die Ungestüme und ihr Sohn wollten mehr Blut. Die Fehde wird also weitergehen und sicherlich andere Häuser mit hineinziehen.“

„Kor wird reiche Ernte einfahren, schön und gut, aber was hat das mit mir zu tun?“

„Die Perrinlande sind eng mit dem Herz Garettistans verbunden. Weit enger als es auf dem ersten Blick aussieht. Das Haus Ochs hat seine Machtbasis im Schlund und in Hartsteen, es droht in der Fehde aufgerieben zu werden, sollte es sich mit reinziehen lassen, was wegen der angespannten Lage zwischen den östlichen Grafschaften nur eine Frage der Zeit ist. Die Ad'janib der Aimar-Gor haben Gerüchten zufolge große Ambitionen in der Mark der Kaiser, ebenso der Havshal Kelhach'shim der Fir'Enock. Der junge El'sdash der Lande Daren'Far hat eine Weyringhaus zur Frau, die wiederum Konkurrenten der Aimar-Gor in der Mark der Kaiser sind. Alle Marben der Perrinlande werden ihren Blick gen Gareth richten und die Hure Eslams wird dabei ihre Verbündeten verlieren und alleine dastehen und fallen. Denn keiner wird sie mehr unterstützen.“

„Dann wird der Thron der Beshir a Danal mir gehören!“ Ein unergründliches Funkeln lag in den Augen Irians.


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Kleines nebachotisches Wörterbuch:

  • Besh hassal Ammay shar = Palast der Pferdeherren (Stammsitz der Familie Brendiltal)
  • Marascha =Begrüßung
  • Marben = Baron, Sohn der Macht
  • Beshir a Danal = Familie Brendiltal
  • Ammayin = Krieger
  • Garettistan = Mittelreich/Garetien
  • Ad'janib = Fremde
  • Havshal Kelhach'shim = der mit dem verdorbenen Verstand
  • Fir'Enock = Familie Pfiffenstock
  • El'sdash = Elster