Geschichten:Legende des Heiligen Nadrians

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Aus den Annalen des Rondra-Tempel des Heiligen Nadrians zu Nadriansfurt

Und es war im Jahre 599 nach dem Fall des tausendtürmigen Bosparan, da noch immer sich der widerwärtigen chimärologischen Verderbnis zugewandte Frauen und Männer ihr götterverfluchtes Werk in einem kleinem Ort bekannt als Natternfurt, am Rande einer schmalen Furt über die Natter, gelegen rahjenwärts von der Kaiserstadt Gareth, verrichteten. Nicht genug, dass sie mit Gewalt und magischer Kraft die örtliche Bevölkerung unter ihre Knute brachten, nein sie schufen auch ein solch abscheuliches Biest, das später nur als der Natternunhold bekannt wurde: eine Echse, die im Wasser der Natter lebte und derer drei Häupter gar fürchterlich waren. Die Zähne in ihren Mäulern waren zahlreich, spitz und giftiger Geifer tropfte von ihnen. Der Atem war daimonider Pesthauch und alles, was er berührte musste verdorren und vergehen. Und viele Bewohner der Orte flussauf und flussab der Natter wurden Opfer des Monsters oder aus Furcht vor dem Natternunhold von seinen Erschaffern in Sklaverei unter das schwarzmagische Gezücht gezwungen. Und seiner Kinder waren viele.

Doch es kam, dass endlich die Klagen im Land des Igelkönigs an das Ohr des Heiligen Nadrian drangen und dieser sich aufmachte denen auf den Grund zu gehen. So kam er an den Flußlauf und was er erblickte rührte den rondrianischen Zorn in ihm: Den Rondrakamm schwor er nicht eher aus der Hand zu legen, als dass die Bösen bestraft und die Gefahr gebannt sei und die Menschen und Zwerge des Königreichs wieder in Frieden würden leben können. Mit den Worten der göttlichen Leuin auf den Lippen warf er sich in den Kampf und er hinterließ unter den Schergen der Magier und den Nachkommen des Natternunholds eine blutige Spur heiliger Wut, bis er an den Ort kam, wo eine Furt über die Natter lag, die der Ursprung und das Nest des Ungeheuers war und dort dann alsbald auch der letzte seiner götterverfluchten Herren erschlagen am Boden lag.

Dies war der Moment, als sich der Unhold aus den Fluten des Wassers erhob und auf den Heiligen warf, um ihn mit seinem Schweif zu erwürgen und mit seinem Giftatem zu ersticken. Doch der Diener der Zwölfe sprengte die Fessel und blies dem Ungeheuer den eigenen Pesthauch in das Antlitz zurück und schlug den ersten Kopf ab. So versuchte das Ungetüm in Raserei ihn mit seinen verbliebenen Köpfen zu fassen und in Stücke zu reißen. Doch er wich den schnappenden Mäulern aus und der zweite Kopf fiel abgeschlagen vom Rumpf in den Ufersand der Natter und rührte sich nicht mehr. Lautes Schmerzgeheul erfüllte die Luft und wahnsinnig in seinem Leid stürzte die Bestie sich auf den Helden, um ihn mit ihrem Gewicht zu erdrücken. Doch er erhob den geweihten Zweihänder und stemmte sich mit aller Kraft dagegen und so fuhr die Waffe tief in den Leib des Untieres, spaltete das schwarze Herz und tötete es im selben Augenblick.

Doch noch im Tode verbreitete der Natternunhold seine Boshaftigkeit und sein giftiges Blut spritzte über den Heiligen und verbrannte seine Haut und verätzte ihn so schwer, dass er mit nur einem Seufzer zu Boden fiel. Das Volk, das jubelnd den Tod des Monsters beigewohnt hatte verfiel in ein gemeinsames Stöhnen und eilte herbei. Doch Nadrian war zu schwer verletzt und jenseits der derischen Heilkunst. Aber mit letzten Worten wies er mit der Hand den Ort seiner letzten Ruhe. Es stand dort ein wehrhafter Turm, erbaut einst von den bosparanischen Legionen in den Kriegen mit den Trollen auf den er wies. "Dort herinnen sollt ihr errichten mein Grab, damit ich in ewiger Wacht ruhen möge über diesem Ort, dass niemals wieder unheiliges Volk euch plagen soll. Die Pflicht wird niemals enden, doch in Rondras Hand empfehle ich meine Seele", sprach er und gab seinen letzten Atem.

Und so geschah es wie der Heilige es gefordert hatte: An dem Ort, der heute nach ihm Nadriansfurt geheißen wird, erhebt sich an den Gestaden der Natter über seinem Grab der trutzige Tempel der donnernden Göttin und dort ruht der Heilige zum Schutz wider schwarzmagische Umtriebe und echsischer Gefahr. In seinem Namen wohnen nun andere Geweihte der Leuin dort, um seine Wacht und ewige Ruhe zu wahren bis zum Ende aller Dinge.

erstmals niedergeschrieben von Leuhold Adersin, Geweihter der Herrin Rondra, nach Erzählungen aus dem Volksmund, im Jahre 683 nach Bosparans Fall. Neu niedergelegt 1034 Bosparans Fall durch Rondrian Brin von Schallenberg, Page der Herrin Rondra