Geschichten:Kunde aus Nebachot/Perricum 1

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Teil I. - Über den Paß


Der Köhler war erstaunt, als er die kleine Gruppe vor seiner schäbigen Hütte halten sah, kamen doch sonst nie Besucher bei ihm vorbei, und schon gar nicht solches Kriegsvolk. Allem Anschein nach mussten die Fremden über den Ferkinapass den Raschtulswall überquert haben. Zumindest sahen sie so aus und führten auch drei herrenlose Pferde, mit blutverschmierten Sätteln mit sich.

Misstrauisch und mürrisch fragte er sie nach ihrem Namen und ihrem Begehr, witterte er doch eine böse Schandtat, die an ihm oder seiner Tochter ausgeführt werden sollte. Als sich die Fremden jedoch als Barone des Reiches zu erkennen gaben und auch versprachen für die Unterkunft zu bezahlen, lenkte der Köhler schließlich doch ein.

"Wir hätten ihn einfach am nächsten Baum aufknüpfen sollen, und sein dreckiges Balg dazu." Raunte der Höllenwaller dem Gallsteiner finster zu. "Das können wir immer noch machen, doch jetzt müssen wir erst einmal sehen, dass wir uns von unseren Strapazen der letzten Tage erholen können und Informationen einholen, die Ferkinas haben uns arg zugesetzt und ich möchte nicht unvorbereitet weiter nach Perricum reiten."

Claudio, der liebfeldische Burgvogt des Gallsteiners lächelte bei diesen Worten seines Barons gequält und wedelte sich mit einem Spitzentuch etwas Luft zu.

"Nana, meine Herren," warf di Conserrano ein. "Sein Töchterlein mag zwar dreckig sein, aber das ist doch ein Zustand den man beseitigen kann, nicht wahr?"

Sein Herr, der Baron von Gallstein blickte wenig belustigt. "Gibt es überhaupt ein Weib, an dem ihr Euch noch nicht vergangen habt?"

Claudio lächelte wölfisch und reckte sich im Sattel. "Ja, die Kleine dort sieht so aus, als würde ich sie nicht kennen... aber bei genauerem Betrachten muss ich Euch Recht geben, meine edlen Herren - Aufknüpfen wäre sicher kein Verlust."

Malepartus zu Höllenwall lächelte und schüttelte den Kopf, während er von seinem Ross abstieg. "Es wäre klug, wenn wir unseren Zorn und unsere Kräfte aufsparen... für Eslam und die Seinen."

Am Rande der kleinen Gruppe holte Wufhard von Steitzig j.H. tief Luft, schluckte jedoch die Bemerkung die er eben machen wollte, wieder herunter.



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1. Tra 1028 BF
Über den Pass


Kapitel 1

Nebachotische Tradition
Autor: Thomas B.