Geschichten:Kressenburger Neujahrsstechen 1043 BF - Viele blaue Flecken

Aus GaretienWiki
Version vom 11. Dezember 2019, 18:42 Uhr von Orknase (D | B) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Baronie Kressenburg, vor den Toren Kressenburgs, 9. Praios 1043 BF''' „Ich habe ganz vergessen, dass…“)
(U) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (U) | Nächstjüngere Version → (U)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Baronie Kressenburg, vor den Toren Kressenburgs, 9. Praios 1043 BF

„Ich habe ganz vergessen, dass dein Vater immer noch ganz schön rüstig ist...“, hob Eldwin von Korbronn an, nachdem seine Knappin ihm seine verbeulte Rüstung abgenommen hatte und gerade dabei war sich um sein Pferd zu kümmern.

„Rüstig?“, Bärlinde von Immingen versuchte zu lachen, hörte aber sogleich wieder damit auf, weil es entsetzlich schmerzte, „Lass das bloß nicht meinen Vater hören.“

„Keine Sorge, ich pass schon auf“, versicherte der Ritter und nickte mit schmerzverzerrter Miene.

„So wie vorher in der Tjoste?“

„Mich musste man nicht ins Lazarett tragen, Liebste“, verwies er auf Bärlindes Aufeinandertreffen mit Helon „dem Hammer“ von Hinn in der ersten Runde, der auch in dieser Partie seinem Namen alle Ehre gemacht hatte.

Seufzend nickte die Greifenfurterin: „Ich weiß. Ich weiß.“

Da nickte nun auch Eldwin. „Meinst du“, hob er schließlich an, „Meinst du... du gibst mir etwas von deiner... Wundsalbe ab?“

Bärlinde grinste: „Wenn du lieb fragst.“

„Und meinst du... du könntest mich auch damit einreiben?“

Ihr Grinsen wurde breiter: „Wenn du mich ganz lieb fragst.“

„Auch jetzt gleich?“

„Auch jetzt gleich“, bestätigte sie nickend, „Das ist ja nicht das erste Mal.“

„Ich kann dich im Gegenzug auch Einreiben“, schlug er seiner Gattin vor. Diese lachte jedoch nur schmerzerfüllt: „Du weiß doch, wie das endet, Eldwin.“

„Na und?“, erwiderte er da nur schulterzuckend und versuchte sich an einem vielsagenden Lächeln, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte, „Wäre das denn so schlimm?“

Bärlinde schmunzelte und holte den Tiegel mit der Wundsalbe: „Dann zeig sie mal her, deine blauen Flecken.“

Nun blickte Eldwin seine Gattin an: „Ich fürchte, du musst mir beim Ausziehen helfen...“

„Fast wie in unserer Hochzeitsnacht“, frotzelte die Immingenerin und half ihrem Gattin dabei sich seiner Kleidung zu entledigen, „Nur hattest du damals keine blauen Flecken...“

„Die hatte ich ja auch erst am Morgen danach“, foppte der Ritter da zurück, der inzwischen lediglich mit seine Bruche bekleidet auf dem Bett saß.

„Ui!“, entfuhr es Bärlinde, als sie einen großen blauen Fleck auf seiner Brust bemerkte, „Kaum vom Pferd geplumpst...“

„Ich bin nicht geplumpst“, korrigierte Eldwin, „Dein Vater hat mich gestoßen.“

Nun lachte die Ritterin: „Ja, das sieht man. Präzise Arbeit.“

„Ich sagte ja, dass er noch ganz schön rüstig ist.“

Verschmitzt grinsend tunkte die Greifenfurterin Mittel- und Zeigefinger in den Tiegel mit der Wundsalbe und begann damit sie auf seinen bereits sichtbaren blauen Fleck aufzutragen. Eldwin biss die Zähne zusammen: „Warum tun solche Flecken eigentlich immer so niederhöllisch weh?“

„Warte erst mal bis morgen oder übermorgen. Dann wird es richtig weh tun“, verriet Bärlinde aus eigener Erfahrung, während sie vorsichtig die riesige gerötete Stelle auf seiner breiten, muskulösen Brust einrieb, „Wenn der Fleck schön blau bis braun geworden ist.“ Ein paar kleinere sich ausbildende blaue Flecken an Brust, Rücken und Arme rieb sie gleich auch mit ein.

„Tut es sonst noch irgendwo weh, Liebster?“, fragte sie ihren Gatten mit einem kecken Lächeln auf den Lippen. Ganz langsam, nickte Eldwin, deutete zwischen seine Beine und sagte: „Da.“

Bärlinde musste lachten. Das Lachen schmerzte, sodass es ihr die Tränen in die Augen trieb, aber sie konnte einfach nicht an sich halten. „Also Eldwin!“, würgte sie mit schmerzverzerrten Gesicht hervor, „Also wirklich. An was du schon wieder denkst! So schlecht kann es dir wirklich nicht gehen...“

Nun verdrehte er die Augen und behauptete fest: „Da ist ein blauer Flecke. Ich spüre es ganz deutlich.“

Da musste Bärlinde nur noch heftiger lachen, was ihr nur noch mehr Schmerzen bereitet. Sie hielt sich ihren Bauch und kicherte: „Dass du da was spürst bezweifle ich ja nicht...“

Der Korbronner seufzte: „Ich meine das ernst.“

„Ich auch!“, jammert die Ritterin und flehte gleich darauf: „Gnade. Gnade! Ich kann nicht mehr. Ich kann wirklich nicht mehr...“

Eldwin wartete, bis sich seine Gattin beruhigt hatte, dann forderte er sie auf: „Los ausziehen. Jetzt reib ich dich ein.“ Widerstandslos zog sie sich ihrer Kleider aus, setzte sich neben ihren Gatten, schloss ihre Augen und ließ sich von ihm mit Wundsalbe einreiben. Der Greifenfurter nahm seine Aufgabe auch sehr ernst. Zärtlich rieb er zuerst ihre blauen Flecken ein um dann die Salbe großflächiger zu applizieren, dabei brummte er immer wieder wohlgefällig – das gefiel Bärlinde. Als jedoch seine Streicheleinheiten immer inniger und intensiver wurden, ermahnte sie ihn: „Eldwin!“

„Hm?“, brummte er noch immer ganz darin vertiefst, seine Gattin einzureiben.

„Da ist ganz sicher kein blauer Fleck...“

„Hm“, machte er da erneut, „Bist du dir da wirklich sicher? Ich glaube ja...“

„Ich bin mir sicher!“, versicherte Bärlinde, öffnete ihre Augen und schob zaghaft, aber bestimmt seine Hand fort, „Ganz sicher sogar.“

„Aber...“, hob er protestierend an, „Aber... aber schaden... schaden tut es doch bestimmt nicht.“ Er zwinkerte ihr vielversprechend zu. „Oder?“

Sie schenkte ihn ein leicht gequältes Lächeln.

„Und“, fuhr er fort und deutet mit seiner Hand erneut zwischen seine Beine, „Ich hab da noch was...“

Da seufzte Bärlinde nur: „Gut, dann lass mich doch mal nachschauen, was du da genau... spürst. Ich hab ja so einen Verdacht...“ Damit kniete sie sich vor ihren Gatten und forderte ihn auf: „Aufstehen. Hose runter!“

„Wie in meinen kühnsten Träumen“, witzelte der da nur und stand auf. Sie zog ihm seine Hose runter und...

Da trat Daria von Haselbusch herein. Ihr blieben die Worte im Halse stecken. Ihre Augen wurden groß. Vor ihr stand ihr splitternackter Schwertvater in voller Pracht vor dem seine splitternackte Gattin kniete, ihr Gesicht auf Höhe...

„Ui!“, entfuhr es Bärlinde da verblüfft, „Der ist ja wirklich groß.“ Die Knappin schüttelte sich. Und zu deren Entsetzten fügte die Immingenerin dann auch noch hinzu: „Ja, geradezu... riesig!“

Daria stand der Mund offen. Ihr vollkommen fassungsloser Blick traf auf den ihres Schwertvaters.

Und der Korbronner hatte nichts besseres zu tun als ihr mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen nickend zu erklären: „Es ist genau das, wonach es aussieht, Daria!“

Die Knappin machte auf dem Absatz kehrt. Bärlinde blickte entsetzt zu ihrem Gatten auf. Draußen hörte man eine ziemlich verzweifelte Daria jammern: „Diese Bilder. Diese Bilder! Die werde ich nie wieder... Ich glaube... Ich glaube... Ich muss... Ich muss... meine Augen mit Sand aus... ausschrubben...“

Eldwin blickte seelenruhig zu seiner Gattin hinab und sagte schulterzuckend: „Was hätte ich denn auch anderes sagen sollen?“