Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Wulfger von Schallenberg fordert Tsaiane von Talbach

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"Ich fordere Euch, Euer Wohlgeboren, Tsaiane von Talbach! Nehmt Ihr an?"

Die Junkerin zu Talbach und rechte Hand des Barons zu Hirschfurten war nicht sonderlich überrascht, dass der Junker zu Grünfelden ausgerechnet sie für die erste Runde der Tjoste gefordert hatte. Schließlich waren zu diesem Zeitpunkt ausser ihr fast nur noch hochgeborene Häupter unter den Trutzern zu finden gewesen. Der jüngere Mann war ihr kein Unbekannter und hatte sich in Garetien durchaus schon einen Namen gemacht. Nicht nur war er der Schwager von Nimmgalfs jüngst gefallenem Bundesbruder Debrek von Zweifelfels, er war zudem noch ebenso wie Ritter Berulf von Hirschfurten erfolgreich vor einigen Götterläufen von der Queste nach dem Vermächtnis des Kaisers Alrik in den Tulamidenlanden zurückgekehrt, woraufhin der Bund der Alriksritter gegründet worden war, dessen Schildträger wiederum sein Vetter Felan von Schallenberg, der Baron zu Aldenried war.

Nun ja, der junge Mann mochte durchaus sein Herz am rechten Fleck tragen. Zudem bot er auch einen durchaus ansehnlichen Anblick mit seiner stattlichen Größe von fast 2 Schritt, den dunkelblonden Haaren und den blauen Augen. In der Tjoste zählten aber andere Qualiäten. Zum Beispiel die Fähigkeit, seine Lanze mit höchster Präzision auch unter schwierigen Bedingungen ins Ziel zu bringen, und als Kommandantin der Reichsforster Kavallerie hatte sie dies zigfach geübt, sowohl in gestellten, als auch in realen Situationen, wie zuletzt in der Schlacht vor Gareth gegen Haffax Chimärenhorden. Sie warf Nimmgalf, der links neben ihr auf seinem Rappen saß, einen kurzen Blick zu. Dieser lächelte als wolle er sagen: sei nicht zu hart zu dem jungen Mann!

Tsaiane nahm das Lächeln auf und gab es sogleich an Junker Wulfger weiter: "Aber selbsverständlich, Euer Wohlgeboren! Es ist mir eine Ehre, gegen Euch in die Schranken zu reiten. Auf das der Bessere siegen möge!"

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Manchmal rächte sich eben doch, wenn man Geduld zeigen wollte und sich nicht wie frisch zum Ritter geschlagene Jünglinge darum stritt, wer wen als erstes fordern dürfe. Zumindest war den Gesichtern der drei Männer mit dem goldenen Luchs auf waldgrünem Grund auf der Brust abzulesen, dass sie unzufrieden waren. Ursache dafür war wohl offensichtlich, dass sie recht spät auf dem Turnierplatz erschienen waren, und dementsprechend feststellen mussten, dass die meisten Gegner schon gefordert waren und die Auswahl entsprechend geschrumpft war. Das führte dazu, dass man sich wenig mit den übrigen Möglichkeiten beschäftigte aus Furcht man könne einfach die letzten zugewiesen bekommen, was sich nicht eben gut ausgemacht hätte, als wäre man zu feig selbst zu fordern. Allerdings führte das dazu, dass alle drei sich wenig Chancen auf ein Fortkommen im Turnier ausrechneten.

Felan Rondrik von Schallenberg, der Baron zu Aldenried, hatte Korhilda von Sturmfels gefordert. Wenigstens kannte er sie persönlich. Und auch wenn sie eine Pfortenritterin war respektierte er sie trotzdem wegen der Art und Weise wie sie Baronin geworden war. Es gab zumindest dahingehend kaum bessere Gegner gegen die man antreten könnte. Hingegen als Turnierkämpferin wusste er sie überhaupt nicht einzuschätzen. Seine eigenen Fähigkeiten kannte er leider hingegen nur zu gut.

Sein Vetter Wulfger von Schallenberg, Junker zu Grünwiesen in Felans Baronie, forderte Tsaiane von Talbach. Das wäre keineswegs Felans Wahl gewesen, da seine Abneigung für im Adelsstand befindlicher Absolventen irgendwelcher Militärakademien und Kriegerschulen beinahe legendär war. Aber auch sie war als tapfere Streiterin bekannt. Würde er siegen wäre es ein echter Triumph. Eine Niederlage hingegen wäre keine Schande gegen eine schlachterprobte Kriegerin ihrer Art. So sah er noch am vergnügtesten von den Dreien aus.

Wulfgers Bruder Leuward, der Ritter zu Reitacker, hingegen sah etwas grün um die Nase aus. Er hatte sich dazu hinreißen lassen den Junker von Eschenrod zu fordern, Glaubert von Eschenrod. Nicht nur dass dieser standesmäßig über ihm lag, was allerdings aufgrund der kleinen Auswahl an niederadeligen Teilnehmern, die nicht wenigstens über ein Junkertum herrschten, nicht eben außergewöhnlich sein musste, aber Glaubert galt als herausragender Turnierkämpfer. Leuward hatte ihn nur aufgrund der Liste bei einem der Herolde ausgewählt und konnte auch nicht mehr zurück, als er ihn dann leibhaftig vor sich sah: einen breitschultrigen, blonden Hünen, der mindestens einen Kopf größer als Leuward schien. Beinahe wie ein Heroe aus den alten Sagen. Leuward musste schon Rondra ganz auf seiner Seite haben, wenn er den Kampf siegreich überstehen wollte. Und am besten noch Phexens Glück dazu um nicht gleich in der ersten Runde Staub zu fressen.

Zu dritt stapften sie entschlossen auf einen Weinausschank zu, um ihre trüben Aussichten wenigstens etwas zu versüßen...




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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur abendlichen Boronstunde
Wulfger von Schallenberg fordert Tsaiane von Talbach
Tsaiana von Waldfang-Angerwilde fordert Jost von Sturmfels-Maurenbrecher


Kapitel 50

Wulfhart von Keilholtz fordert Travingo Rizzi