Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Boronian von Schwertleihe fordert Unswin von Keilholtz

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Greifwart hatte sich durch die Beine der versammelten Ritter und Knappen bis in die erste Reihe geschummelt und starrte jetzt gebannt auf die lange Reihe von Schilden die auf dem Turnierplatz aufgestellt waren. Immer wieder traten oder ritten in teure Rüstungen oder edle Kleidung gehüllte Recken vor um unter dem Applaus, oder manchmal auch Gelächter, der Umstehenden, mit Schwert oder Lanze gegen eines der Schilde zu schlagen. Aufgeregt blickte er sich nach seinem Vater um, als er dessen Wappen unter den vielen anderen erkannt hatte.

Ritter Unswin hatte es etwas schwerer gehabt sich nach vorn zu arbeiten, konnte er sich doch der Etikette genügend nicht einfach an den versammelten Adligen und Geweihten vorbei drängeln, geschweige denn sie unterhalb der Gürtellinie passieren wie Greifwart es getan hatte. Die meisten ließen ihn jedoch nach einem mehr oder weniger kurzen Blick in sein Gesicht passieren. Schließlich hatte er es bis zu seinem Sohn geschafft und legte ihm die Hände schwer auf die Schultern. Mit erwartungsvoller Spannung sah er zu seinem Schild hinüber, neugierig darauf wer ihn als Gegner erwählen würde. Bei all dem Klatsch und Tratsch der am Rande des Turniers die Runde machte, würde es ihn nicht verwundern, wenn seine Vergangenheit in Orden vom Heiligen Zorn der Herrin Rondra längst allgemein bekannt wäre. Auch sein entstelltes Äußeres mochte manch kleinmütigen Reizer davon abschrecken ihn als erste Wahl zu betrachten. Unswin selbst hätte zu gerne seinen verhassten Schwager Quanion von Isenbrunn als Gegner gehabt, doch stand dieser selbst auf der Seite der Trutzer. In der ersten Runde würden sie also nicht aufeinandertreffen. Inzwischen waren schon drei Viertel der Forderungen ausgesprochen, doch seinem Schild hatte sich noch niemand genähert.

Schließlich kam vom anderen Ende des Turnierfeldes ein schwarzhaariger junger Ritter heran, der kaum der Knappenzeit entwachsen schien. Drei Schwerter in Gold und Grün zierten seinen Wappenrock und darüber lag unverkennbar ein Bastardbalken. Unswin kannte weder den Ritter noch sein Wappen, doch entnahm er dem Getuschel zweier aufgeregter Knappinnen hinter ihm, dass er aus einer Baronie namens Rabenstein in den Nordmarken stammte. Der Keilholtzer hatte den Namen zwar schon einmal vernommen, doch wusste er sie nicht recht zu verorten. Doch letztlich spielte das auch keine Rolle. Ihm imponierte die ruhige Selbstsicherheit, die der Nordmärker trotz seiner Jugend ausstrahlte. Als Lucrann von Schwertleihe tatsächlich die Waffe gegen den grünen Schild mit dem schwarzen Keil prallen ließ, verspürte Unswin zum ersten Mal seit einem Götterlauf so etwas wie Freude auf den kommenden Tag.



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur mittäglichen Traviastunde
Boronian von Schwertleihe fordert Unswin von Keilholtz
Leanna Vialigh fordert Ira von Plötzbogen


Kapitel 37

Lucrann von Rabenstein fordert Hernán Eslam von Aranjuez
Autor: Keilholtz