Geschichten:In Travias Namen 6

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Elgeon stand am Fenster und starrte nach draußen. Seit einem Götternamen hatte er nunmehr das Haus nicht mehr verlassen und lebte in sich zurückgezogen. Selten schaute er bei Samia und Samiel vorbei, die Trauer war einfach noch zu groß als das er sich mit den beiden hätte beschäftigen können.

Zaghaft klopfte es an der Tür und die Magd kam zögerlich ins Zimmer.

„Herr, Sie haben Besuch!"

Elgeon drehte sich um und erwiderte lediglich „Ich sagte doch, dass ich niemanden empfangen möchte…“

„Herr, jeden anderen Gast hätte ich nach Hause geschickt, aber die Geweihte Gwynna Olpurga von Eychgras möchte nicht eher gehen, bevor sie nicht mit Euch gesprochen zu haben. “

„Begleite Ihro Gnaden Gwynna bitte ins Kaminzimmer und serviere uns eine Kanne Tee, ich werde sie dort empfangen.“ Eigentlich war Elgeon nicht gerade davon begeistert, jetzt jemanden zu empfangen. Aber er wusste, dass Gwynna hartnäckig war und nicht eher abreisen würde, bis sie mit ihm gesprochen hatte. Und vielleicht war es ja auch gut so.


Er begab sich ins Kaminzimmer, wo die Traviageweihte schon bei einer Tasse Tee wartete. Ihr Blick war auf ein Gemälde Saderas gerichtet.

„Sie war ein herzensguter Mensch.“ sagte Gwynna weiterhin auf das Portrait blickend.

„Ja, das war sie durchaus…“, Elgeons Augen füllten sich mit Tränen.

Die Geweihte drehte sich zum Junker um, "Elgeon, ich möchte nicht erst ausschweifend werden, aber ich mache mir große Sorgen um Euch. In der Tat erlebt Ihr eine schwere Zeit, aber sich zurück ziehen, alles zu ignorieren und die Arbeit ruhen zu lassen, ist nicht der rechte Weg. Sadera hätte nicht gewollt, dass Ihr Euch sich so hängen lasst. Und gerade jetzt ist es wichtig, dass Ihr für Samia und Samiel ein guter Vater und dem Junkertum Hommern auch in dieser schweren Zeit eine starker Anführer seid.“ Gwynna schaute Elgeon jetzt direkt an und ließ ihre Worte auf Ihn wirken.

Elgeon sank auf seine Knie und fing an zu weinen, "Wie soll ich den Stärke zeigen, wenn ich mich so schwach wie nie zuvor fühle. Ich habe ja noch nicht mal einen Ort an dem ich mich zurück ziehen kann, um in Ruhe zu trauern und mich der Herrin Travia anzuvertrauen. Es ist als ob die Angst mich beherrschen würde, ohne das ich je etwas dagegen tun könnte.“

Gwynna kniete sich vor ihm und flüsterte leise zum ihm. „Elgeon, sicher ist der Schmerz groß und sicherlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis dieses Gefühl nachlässt. Aber wenn Sie es nicht schaffen, selber wieder auf die Beine zu kommen, wer soll Ihnen denn dann helfen? Elgeon, ich bitte Euch, versucht Euch ein wenig zu beherrschen. Eure Kinder brauchen Sie jetzt, Euer Junkertum braucht Euch."

Elgeon schaut Gwynna an. Er musste ihr Recht geben. Es wurde Zeit, das er wieder seine Stellung bezog und seiner Vaterrolle gerecht wurde. Als er sich erhob und sein Blick auf Saderas Portrait fiel, kam ihm eine Idee.

"Euer Gnaden, würdet Ihr mich unterstützen, wenn ich in Hommern einen Traviatempel errichten würde?", Elgeon starrte auf Saderas Bild.

Gwynna hob erstaunt die Brauen.

"Als der Baron mich auf Burg Hahnenfels festhielt, verlangte ich im Zorn einen Tempel bauen zu dürfen, damit meine Verehrung für die Herrin Travia nicht so viel Zeit kostet. Der Baron stimmte zu wenn ich selbst für den Bau aufkommen. Ich denken, er nahm das Ganze nicht ernst..."

"Aber ihr nehmt es ernst?", Gwynna schaute ebenfalls auf Saderas Portrait.

"Es wäre eine Aufgabe.", Elgeon schaute der Geweihten in die Augen. "Eine Aufgabe für mich und all jene Hommeraner, die ebenfalls um Sadera trauern. Es wird sicher Jahre dauern, bis der Bau fertig ist. Aber es würde uns allen wieder einen Sinn im Leben geben."

Gwynna traten nun ebenfalls Tränen in die Augen, "Meinen Segen sollt Ihr haben. Bestimme den Bauplatz, ich wird ihn weihen. Und wenn der Bau eines Tages vollendet ist, werde ich dafür sorgen, dass ein Geweihter seinen Dienst an der Göttin hier verrichtet."

Drei Tage später begann der Bau des Tempels...

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