Geschichten:Im Auge des Widders

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Praioslob streckte erhaben sein goldgelocktes Haupt, als die Sonnenscheibe sich über dem fernen Geröllhaufen erhob, unter dem die Trolle vor Äonen ihre Schmach verschüttet hatten und segnete das Land mit dem Glanz seiner Farben. Andere Farben in den Augen des Widders, als sie die Augen der Menschlingen wahrnahmen, die zwischen den zerklüfteten Ausläufer des ruhenden Giganten und in der goldenen Au lebten.

Sie hätten sich seine Augen genommen, wie sie alles einfach nahmen, wenn sie gewusst hätten, was die Seinen sahen, wenn er über das Land blickte. Besonders ihre Geomanten, die in ihrer Blindheit wenigstens eine Ahnung pflegten, das dort mehr zu sein hatte. In seinen geschlitzten Pupillen brach sich das Licht, welches das Land zurück gab und offenbarte das Netz, das unter den Wäldern, Feldern und Wiesen verborgen pulsierte.

Wer die Kräfte des Erzes sehen konnte, der fand mit seinen Hufen auch Tritt in der steilsten Gebirgswand. Gut also das die Menschen blind sind und die höchsten Gipfel vor ihnen sicher blieben. Er sah ihre toten Geröllstapel im Land verteilt, die die Menschen aufgetürmt hatten, um sich darin zu verstecken. Er sah ihre Schuttstreifen, über die sie versklavte Ochsen und Pferde scheuchten und die das Land darunter erstickten. Ihnen fehlte der Sinn für die Mächte, die diese Welt zusammen hielten und die Schöpfung bewahrten.

Anders als die Relikte der Trollmonumente, mit dem sich das alte Volk des Giganten einst erdreistete, die Kräfte zu lenken, um ihren vergessenen Göttern zu dienen. Mächte Felsklötze, Steinkreise und Spiralen, die die starren Mächte des Erzes zwangen und die freien Kräfte der Mada banden. Ihr Scheitern war ein Segen für diese Welt. Ihre Macht verblasste und auch ihre Siegel gebröselten allmählich im Fluss der Zeit.

Praioslob riss ein Büschel Gras aus der saftigen Alm und kaute es genüsslich während sein Schafsgeist weiter über die Welt philosophierte. Bald würden die Himmlischen sich wieder einmischen und ihr Spiel treiben. Ihre eigenen Pläne weiter spinnen und die der Schwächeren zerschlagen. Bis diese Bündnisse schmiedeten, um die Mächtigen zu Fall zu bringen. Wie Sinnfrei das alles doch war. Die ersten fielen schon. Was hatten diese Wesen der Welt schon für Leid angetan, um ihre Gier zu stillen. Und letztlich waren auch die Trolle nur ihre tumben Handlänger in diesem Ringen um Macht.

Wie hatten sich Generationen von Trolligen alleine dabei abgemüht, die Natter, die dort unten nun floss, in ihr neues Bett zu zwängen. Nur damit ihre Wasser und ihre Macht dem großen Strom entgegen schwanden und nicht mehr unter die Wurzeln des alten Wächters Angareth, der das Siegel wahrte. Ohne die Kraft des Natternwassers lagen die Siegel im Herzen des Landes bald trocken und die Zwerge kamen und gruben zu tief. Das Schlafende sickerte zwischen den trockenen Wurzeln des Hüters empor und lockte mit dem Versprechen von Herrschaft.

Und von fernen Gestaden kamen die Menschen zum Stein Korgond. Nun tappen sie darunten blind um her und verstricken sich immer tiefer in den Krieg der Götter. Längste lenken uralte Agenten der hohen Wesen ihre Geschicke und zerschlagen alte Pläne um neuen zu schmieden.

Schon zerreißt einer die alten Fesseln der Trolle. Eine nach der anderen erlöscht. Die Menschen und Zwerge zerschlagen in ihrer Fehde gerade das an der Mündung. Nur noch im Elfenwald jenseits des Flusses ist Eines. Dann ist Sie frei und wird sich wieder einmischen.

Bald wird es Zeit, das auch er für seinen Herrn anfängt zu manipulieren. Doch bis dahin rupfte er lieber noch ein paar Grasbüschel und beschaute sich von hier oben, was die anderen Agenten so trieben. Und dann war da noch dieser neue Zibbe, die dieser Mesnsch ihm zugeführt hatte, damit seine Herde wachse. Sein geschlitzter Schafsblick fiel auf ihren wohl geformten Hintern, während sie die Alm nach schmackhaften Halmen abgraste. Praioslob hatte noch Zeit um seinem Herren in diesem Spiel zu dienen.