Geschichten:Hirsch, Krähe, Katze – Die Flucht der Katze geht weiter

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Burg Scharfenstein, 3. Peraine 1043

Meara schlief lange und tief. Und Unswin ließ sie schlafen. So brachen sie erst spät auf und erreichten erst gegen Abend Burg Scharfenstein, deren mächtige Schildmauer man bereits von Weitem ausmachen konnte. Zwei Wappenbanner hingen von deren Zinnen herab. Das eine zeigte das Wappen der Altjachterner, das andere das ihrer Familie: Schwarze Krähe auf silbernem Grund.

Am Tor zur Vorburg trafen sie auf zwei Gardisten. Der Ältere richtete das Wort an sie: „Den Zwölfen zum Gruße, was ist euer Begehr?”

„Die Zwölfe mit Euch“, erwiderte der Keilholtzer den Gruße, „Ich bin Unswin von Keilholtz und das ist...” Er deutete auf seine Begleiterin. „... Meara ni Rían. Wir wünschen mit Euer Hochgeboren zu sprechen.“

„Euer Hochgeboren ist heute nicht zu sprechen“, erwiderte der Jüngere entschieden. Der Ältere jedoch wollte zuerst wissen: „In welch dringender Angelegenheit wünscht ihr ihn denn zu sprechen?“

„Eine familiäre Angelegenheit“, antwortete der Greifenfurter.

„Es geht um den Tod meines Gattens Bolzer von Nadoret“, fügte Meara steif hinzu.

„Mein Beileid”, bekundete der Ältere betroffen.

„Dann handelt es sich um eine Angelegenheit...“, stellte der Jüngere fest, „... die die Familie Rían betrifft?“

Die beiden nickten.

Der Ältere erklärte: „Baron Drego von Altjachtern feiert heute mit der Reichsritterin Ailsa ni Rían Verlobung.“ Und der andere fügte hinzu: „Demzufolge ist heute keiner von beiden zu sprechen.“ Dass der Baron überhaupt nicht anwesend war, verschwieg er.

„Welch freudiger Anlass“, merkte Meara mit ausdrucksloser Miene an.

„Selbstredend werden wir warten, bis Hochgeboren oder seine Verlobte Zeit für uns findet“, schloss der Keilholtzer diplomatisch.

„So lange werdet Ihr als Mitglied ihrer Familie Gastung hier erhalten. Und Ihr, Herr von Keilholtz, selbstredend als ihr Begleiter auch“, stellte der Ältere klar und wies den Jüngeren an: „Bring die Hohen Herrschaften in die Burg und sorge dafür, dass Unterkunft erhalten und ihre Pferde versorgt werden.“ Da wandte er sich wieder den beiden Reitern zu: „Wenn Ihr ihm folgen mögt.“

Und sie folgte.