Geschichten:Heimatbriefe - Grüße an die Rabenbrücke

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An den hohen Herrn Bärfried von Hardenstatt

Reichsvogt der Neuen Rabenbrücke sowie Ritter und Markgräflicher Leutnant
 
 
 
 
Mein lieber Bärfried,

zunächst einmal möchte ich Dir für diese ebenso unerwarteten wie willkommenen Zeilen, welche Du mir jüngst sandtest, danken. Gerade in diesen turbulenten Zeiten tut es gut, zu wissen, dass auch fernab der Heimat noch Leute an einen denken.

Das für Dich vermutlich Wichtigste gleich vorweg: Deine Tochter macht sich prächtig (Deine Grüße habe ich ihr natürlich ausgerichtet)! War sie anfangs ob der für sie fremden Umgebung und Menschen ein wenig schüchtern und in sich gekehrt, so kommt sie nun mit allen auf der Burg gut aus und hat sogar schon erste Freundschaften geschlossen. Ihren Pagendienst verrichtet Jasina für ihr Alter, soweit ich das beurteilen kann, durchaus gewissenhaft und zeigt sich dabei auch sehr anstellig. Dass sie zuweilen andere Dinge im Kopf hat als ihre Pflichten, ist für ihr Alter aber, denke ich, völlig normal und auch im Rahmen. Ihre Ausbildung nehme ich weiterhin größtenteils selbst vor, da ich nichts davon halte, erst eine Pagin oder Knappin anzunehmen, die 'Arbeit' mit ihnen dann aber Dritten zu überlassen. Zudem ist es derzeit ja, den Zwölfen sei Dank, in den Zacken sehr ruhig, sodass ich mich der Kleinen auch mit der ihr gebührenden Aufmerksamkeit widmen kann.
Jüngst haben Jasina und ich auch die ersten Ausritte in die Umgebung und zu einigen Höfen unternommen, damit sie ein Gespür für das Land aber auch seine Bewohner bekommt und wie sie sich ihnen gegenüber zu verhalten hat. Kurzum: Mit Deiner Tochter steht alles zum Besten und ich denke, sie freute sich sehr, wenn ihr Herr Vater auch ihr ein paar Zeilen schriebe, zumal sie bereits recht gut lesen kann.

Meinen Glückwunsch übrigens zu Deinem neuen Posten. Reichsvogt eines kaiserlichen Bauwerks, das ist doch was! Und wenn ich mich recht entsinne, ist diese Rabenbrücke für die Versorgung der perricumer Truppen von großer Bedeutung, sodass man davon ausgehen kann, dass Deine Bestallung zuvor sorgsam erwogen und geprüft wurde, bevor man sie aussprach, was sie nur noch weiter aufwertet. Wichtig ist, dass Du weiterhin einen kühlen Kopf bewahrst und besonnen agierst. Dann solltest Du auch die Probleme bei der Instandhaltung der Brücke bewältigen können.
Es freut es mich jedenfalls, dass ich mit meiner Empfehlung an den Heermeister weiland meinen bescheidenen Teil dazu beitragen konnte, dass Du jetzt verdientermaßen eine solch' hohe Position bekleidest. Und ich denke, dass dies auch eine Bewährungsprobe ist, nach deren Bestehen die Beförderung zum Hauptmann nicht mehr allzu weit entfernt sein dürfte.
Ich hoffe bloß, dass dieser Kriegszug auch wirklich dazu beiträgt, Frieden zwischen den offensichtlich so streitsüchtigen Garetiern zu schließen und die Sache nicht womöglich noch verschlimmert. Aber das wird uns die Zukunft zeigen, wobei ich eine gewisse Skepsis nicht verhehlen möchte.

Dein Brief erreichte mich in der Tat noch kurz vor dem Einsetzen der Schneeschmelze, die aber in meinen Landen normalerweise kein großes Problem darstellt, da die Berghänge nahezu unbewohnt sind und die Leute um die Gefährlichkeit der dann stark angeschwollenen Bäche wissen. Wie das dann erst in höheren Lagen aussehen mag, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Mir selbst geht es soweit ganz gut, wobei ich mittlerweile von Tsa gesegnet bin und Anfang Phex mein erstes Kind erwarte, sodass ich nun für einige Zeit etwas kürzer treten muss, so schwer mir dies auch fällt. Aber keine Sorge, für Briefe Deinerseits und die kleine Jasina werde ich dennoch stets Zeit haben.
 
 
 
 
In tiefer Freundschaft und allzeit den Segen der Zwölfe wünschend,


Elissa vom Berg
Baronin zu Vellberg

Geschrieben auf Burg Mallvenstein am 15. Hesinde 1044 nach dem Falle Bosparans


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15. Hes 1044 BF
Grüße an die Rabenbrücke
Grüße von der Rabenbrücke


Kapitel 3

Autor: Wallbrord