Geschichten:Hartsteen - Boron 34 Hal - Stadt Hartsteen

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Stadt Hartsteen, Mitte Boron 34 Hal

Der anhaltende Regen hatte die Strassen Hartsteens in Schwammflüße verwandelt und das Holz des Gehweges war glitschig und nass. Der Blick Praios hatte bereits vor Stunden den Blick auf die Schatzkammer des Fuchses geoeffnet. Hartsteen schlief seinen bekannten seligen Schlaf.

Die beiden Gestalten standen mit übergezogener Gugel an einer Hausecke. Auf ein Zeichen der einen Person setzten sich die beiden in Bewegung. Beide waren von kräftiger Gestalt und kriegerischer Selbstdiziplin. Lange herrschte Schweigen zwischen den beiden.

"Warum treffen wir uns hier auf der Strasse?", fragte der Bulligere von beiden seinen Weggefährten.

"Warum? Allen ernstes fragst du dämlicher Tölpel, warum?", zischte es ihm als Antwort entgegen, "Nun, damit dein Pferdeverstand es schnallt, wir müssen etwas tun. Ich weiss zwar nicht was, aber irgendetwas müssen wir tun!"

"Was sollen wir tun? Ich dachte, wir haben schon gehandelt..."

"Und das kommt dabei raus, Hornochse, wenn jemand wie du denkt! Sag mir, warum ich dich nicht auf der Stelle einen Kopf kürzer machen soll!"

"Weil es nichts bringt?"

"Richtig, dreizehn-nochmal, bist du dir eigentlich darüber klar, was du angerichtet hast?"

"Wir haben nur da getan, was Ihr befohlt habt..."

"Ich befohlen habe? Bist du des Wahnsinns?!", wurde die Stimme lauter. Er blieb unter einem erleuchteten Fenster stehen, das Blitzen seiner Augen sprach Aerger und Wut. "Hör zu, du niedriges Tier! Ich habe dir gesagt, du sollst für Unruhe sorgen. Du sollst die Leute erschrecken."

"Und? Das haben wir doch getan."

"Götter! Du hast sie umgebracht! Du hast sie getötet!"

"Und? war es nicht das, was ihr wolltet?"

Fassungslos blickte der Mann unter der regenschweren Gugel seinen Gegenüber an. Wortlos ballten sich seine Hände zu Fäusten. Schwer atmete er ein und versuchte seine ruhige Haltung zu bewahren: "Nein, natürlich wollten wir nicht das."

"Dann habe ich Euch wohl falsch verstanden, verzeiht."

"Dazu, Bauer, ist es jetzt zu spät. Ihr habt einen Stein angestossen, der sich nicht mehr aufhalten lässt. Es bringt nichts, über Sachen nachzudenken, die man nicht mehr ändern kann. Wir müssen jetzt handeln, und zwar sofort! Man wird Aufklaerung fordern, wenn man davon erfährt. Dieses Mal erwarte ich von euch Bande grösseres Feingefühl. Wir brauchen einen Schuldigen. Besorgt einen. Und zwar schnell. Es ist egal, wer er ist, woher er kommt oder was seine Motive sind. Betet darum, dass wir das Unglück noch abwenden können! Betet!"

Ein Rascheln liess den Sprecher jäh stoppen. Eine streunende Katze schlich sich über die Strasse und ein leichter Lichtschimmer folgte ihr. Der Nachtwächter Hartsteens machte seine Runde: "Ihr hartsteen Leut, ich sag Euch an, die zwölfte Stund ist aufgetan!"