Geschichten:Höllenwaller Ränke Teil 9a

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Alte Bande sich erneuern!

Mitte Travia 1028BF, Baronie Höllenwall, Residenzschloss Nymphenhall


Am Vormittag:


Ondinai von Weyringhaus-Helburg stand am Turmfester des Nymer (nordwestliche Turm von Burg Nymphenhall), und schaute zum Ufer. Ihr Blick glitt über das neue Schanzwerk hinüber zum Lager der Aufständischen. Ein großes Heer aus Bauern und Knechten hatte sich dort versammelt. Der Burgweibel hatte gemeint, dass es wohl an die 200 Bauern und Bürger seien, überwiegend Knechte von den Höfen und Gesellen aus der Stadt. Die Lage hatte sich schneller zugespitzt, als sie das erwartet hatte. Offenbar wurden die Aufständischen von ausgebildeten Söldnern unterstützt, und das allerschlimmste daran war, dass es die eigenen Hasardeure aus Höllenwall waren, zumindest ein Teil von ihnen.

Ondinai hatte Angst um ihren Gemahl. Er konnte von diesem Verrat nichts wissen und war mit dem Großteil der Söldner unterwegs. Beunruhigend war auch, dass fast ein Dutzend Fischerboote sich nördlich der Burg versammelt hatten. Ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Aufständischen würden die Burg von allen Seiten angreifen.

Es blieb ihr nicht mehr viel Zeit, um zu handeln. Die Anführer der Aufständischen hatten um eine Verhandlung gebeten. Zweimal hatte ihnen Ondinai den Wunsch verwehrt. An diesem Tage hatte sie den ehemaligen Schulte der Stadt Höllenwall , einem loyalen Diener des Barons, zu ihr gesandt, zerschunden an Leib und Seele. Dies war unmissverständlich die letzte Aufforderung zu Verhandlungen, ansonsten würden sie die Burg stürmen. Ondinai hatte es jeden ihrer Bediensteten frei gestellt auf der Burg zu bleiben oder zu gehen. Es erfüllte sie mit Stolz, dass nicht einer gegangen war. Und es gab auch gute Nachrichten. Denn den Gerüchten nach blieb es im Dornbuschtal und den Waller Landen der Baronie ruhig. Dort beteiligte sich niemand an den Aufständen. Sie führte dies auf den mäßigenden Einfluss der Innocensier und der alten Familien zurück und darauf, dass diese Region von den Machenschaften des Vogtes verschont geblieben war. Sie selbst hatte sich um die Ansiedlung der Flüchtlinge gekümmert, und war sich einer gewissen Bewunderung und Dankbarkeit der Leute sicher.

Ihr rechte Hand spielte gedankenverloren an der Brosche, die ihr Malepartus zur Verlobung geschenkt hatte. Es war eine schöne Goldschmiedearbeit. Almadine und Opale, eingefasst in Gold und Silber, bildeten einen Raben auf Rot. Dies waren sowohl die Farben der Baronie, als auch das Wappentier ihrer mütterlichen Linie. Unter all ihren Schmuckstücken, egal wie teuer oder edel, war diese Brosche ihr das liebste.

Sie seufzte schwer, als sie den Himmel betrachtete. Alles war voller regenvoller Wolken. Die letzten Nächte waren finster gewesen. Es war die Zeit der toten Mada. Jetzt, wo es so wichtig wäre, dass ein bisschen Mondlicht schien. Ondinai wandte sich vom Fenster ab und ging hinunter zum Vorhof. Draußen pfiff ein kalter Wind und sie zog sich den Fuchspelz enger um die Schultern. Bald würde der Winter hereinbrechen, und die Leute munkelten, dass es in diesem Jahr ein besonders kalter Winter werden würde. Im Vorhof herrscht gespannte Ruhe, alle warteten auf den Angriff.

Sie schritt Richtung Tor zur Kammer der Wache. Dort überraschte sie den Burgweibel Retolus Zankbart und seine Korporale, wie sie gerade die Verteidigung der Burg zum wiederholten Male durchsprachen. Erschreckt fuhren die Soldaten auf und grüßten ehrerbietig. Einer der jüngeren Korporale, sein Name war Gorm Eichengrund, brachte ihr unaufgefordert einen Stuhl, und dankbar setzte sich Ondinai darauf. Ihr Bauch war deutlich zu sehen, und die stolze Mutter dachte auch nicht daran, ihn zu verbergen.

„Nun meine Herren, wie ist die Lage?“

Der Burgweibel räusperte sich und erwiderte: „Meine Herrin, das Lager der Aufständischen umfasst inzwischen schätzungsweise 300 Mann. Darunter sogar eine handvoll Reiter. Überall an den Ufern des Sees haben sie Wachen postiert, um jegliche Flucht zu melden. Die im Norden zusammengezogenen Fischerboote lassen nichts gutes erahnen. Mit ziemlicher Sicherheit werden wir bei einem Angriff auch vom See aus attackiert. Um es offen zusagen Herrin, unsere Lage ist bedrückend. Mit dem Schanzwerk würden wir selbst dieser Übermacht einige Tage standhalten, da es sich um keine ausgebildeten und erfahrenen Truppen handelt. Noch verfügen sie über Geschütze oder geeignetes Belagerungsgerät. Wenn wir uns jedoch gleichzeitig gegen Angriffe von der Seeseite erwehren müssen, drohen sich unsere geringen Kräfte aufzureiben. Da wir weder von der Helburg, noch vom Herrn Baron Nachricht erhalten konnten, plädiere ich zu Verhandlungen.“

Furchtsam blickte der Burgweibel zur Gemahlin des Barons. War er zu weit gegangen? Die Herrin hatte in den letzten Tagen eine Dominanz gewonnen, die man ihr bis dahin nicht zugetraut hatte, und einen ebensolchen eisernen wie sturen Willen. Doch die Herrin lächelte sanft, was nicht wirklich was heißen mochte: „Ich danke euch für eure offene Meinung. Und auch ich denke, dass es nun leider an der Zeit ist, Verhandlungen zu führen. Schickt eine Gesandtschaft zum Lager der Aufständischen, sie sollen uns ihre Unterhändler auf die Burg schicken. Und macht ihnen klar, dass ich in meinem Zustand nicht in der Lage bin, dass Lager der Aufständischen aufzusuchen. Wenn ihr es vermögt, so ersucht um einen Termin am morgigen Tag. Ansonsten erklären wir uns bereit sie noch heuer, am Nachmittag zu empfangen!“

Ondinai stand auf, nickte den versammelten Soldaten zu, und schritt davon. Als die Tür zufiel, atmete der Burgweibel erleichtert auf, dann sah er sich um und deutete auf den jungen Korporal Gorm Eichengrund: „Ihr werdet gehen, ihr habt die Worte der Herrin vernommen. Tut euer Bestes!“

Der junge Korporal grüßte zackig, dann schritt er von dannen. Alsbald preschte er auf einem Pferd über den Hof hinüber zum Schanzwerk. Und von dort zum Lager der Aufständischen. Der Auftrag erfüllte ihn mit Stolz, und er würde seine Herrschaft nicht enttäuschen! Ondinai stand wieder an dem Fenster des Nymer, und blickte mit traurigen Augen dem Reiter nach. Die Zeit rann ihr davon.


Am Nachmittag:


Ondinai saß in einem der gepolsterten Sessel im großen Saal von Nymphenhall. Sie war umgeben von ihrem Burgweibel Retolus Zankbart und ihrer Schwägerin Magnata von Helburg. Ihr jüngstes Kind Morgai befand sich in den Privatgemächern unter der Aufsicht einer Amme. Malebor, ihr ältester Sohn, saß auf einem kleinen Hocker neben ihr, und verfolgte die Szene mit großen, runden Kinderaugen. Ondinai wollte, dass ihr Sohn so schnell wie möglich lernte, wie man mit Pack umzugehen hatte. Insgesamt hielten sich noch sechs Wachen und der junge Korporal Gorm Eichengrund im Saal auf.

Ihr gegenüber standen die drei Gesandten der Aufständischen, ein bunter Haufen aus Bürger, Söldner und Bauer. Verächtlich zog Ondinai eine Augenbraue hoch, dann jedoch disziplinierte sie sich und setzte wieder ihre freundliche Mine auf. Schließlich galt es ihre Feinde nicht von vornherein zu verärgern. Zeit, sie musste Zeit gewinnen. Aufmerksam musterte sie ihre Gegner, wenn sie eins in den Jahren in Höllenwall gelernt hatte, dann eine gute Menschenkenntnis. Es hatte lange gedauert, hinter die Fassaden der Bediensteten und Bittsteller zu schauen, und erst recht hinter denen der eigenen Familie, in diesem Falle die Familie ihres Mannes. Und noch länger hatte es gedauert sich in der Familie zu etablieren und Vertrauen wie Geltung zu erreichen.

Ihr Vater, der große Oldebor, wäre stolz auf sie gewesen. Aus der kleinen verwöhnten Hofdame war eine Mutter und Herrin geworden. Das Gefühl von innerer Zufriedenheit stärkte Ondinai und blieb ihren Verhandlungsgegnern nicht verborgen. Genüsslich betrachtet sie einen nach dem anderen. Da war der Bauer Daradan Dreisigacker, ein stolzer Bauer von einem großen Gutshof. Doch nun schüchterne ihn die prachtvolle Halle und die Haltung der Herrin ein. Sein Blick war meist zu Boden gerichtet, die Hände umfasste krampfhaft die Mütze und selbst in der kühlen Halle glänzte ihm der Schweiß auf der Stirn. Mit dem mochte sie leicht fertig werden. Dagegen strahlte der Söldner; Argos aus Ragath, eine kühle und herablassende Art aus. Siegessicher und arrogant war sein Auftreten und in den Augen leuchtete die Gier auf reiche Beute, als er die Halle betrachtete. Nein, mit diesem würde es schwer werden, denn ihm stand es nicht danach, sich friedlich zu einigen. Ebenso, mit einer aufgesetzten Überlegenheit, und doch großer Nervosität, stand die selbsternannte Bürgermeisterin Hildegunde Kutschera der freien Stadt Höllenwall vor ihr. Diese hässliche und eitle Geiß hatte ihr Leben lang darauf gewartet, zu den Patriziern aufzusteigen. Es hieß, sie hätte einst um die Hand des Herrn Barons und anschließend um die des Bruders, dem Vogt, angehalten. Vergebens! Nun brannte sie vor Hass auf Genugtuung ihrer verletzen Gefühle. Was der eine plündern wollte, dass wollte sie beherrschen. Ondinai lächelte in ihrem Inneren. Eine schöne Bande war das! Sie würden niemals auf Dauer Höllenwall unter ihre Kontrolle bringen können. Und doch waren sie für Ondinai und ihre Familie im Augenblick eine tödliche Gefahr.

„Nun denn, tragt vor was ihr zu verhandeln wünscht und erklärt euch und euren Frevel an der von Praios gesetzten zwölfgöttlichen Ordnung!“

Unter diesen Worten der Herrin zuckte der Bauer zusammen. Der Söldner lächelte nach wie vor verächtlich und die Kutschera begann ein Pergament rauszuholen und es vorzulesen.

„Im Namen der freien Reichsstadt Höllenwall, und aller gleichnamigen Lande, fordern wir euch auf, euren unrechtmäßigen Anspruch auf diese unsere Lande aufzugeben und binnen Tagesfrist alle von euch besetzten Burgen und Schlösser zu räumen. Es wird von euch verlangt, dass ihr bar des geraubten Vermögens noch heuer, spätestens am nächsten Tag die Grenze der Höllenwaller Lande überschreitet und nie wieder zurückkehrt. Die Schlüssel aller Burgen und Besitzungen sind uns augenblicklich zu übergeben. In unserem Großmut gewähren wir euch freien und sicheren Abzug, auf das ihr bei eurer Familie bei Gareth in Frieden leben könnt. Wir verlangen von euch die schriftliche Abdankung eurer Titel und Lehen und die Zusicherung, die Freiheit und Rechtmäßigkeit der freien Reichstadt Höllenwall und aller gleichlautender Lande zu respektieren und zu gewährleisten. Diese Zusicherung von uns gilt für euch und eure Kinder, nicht jedoch für die Mitglieder aus der unwürdigen Sippe der Helburger. Diese müssen für ihre mannigfaltigen Verbrechen vor dem Gericht zu Höllenwall zur Verantwortung gezogen werden. Wir geben euch eine Stunde Zeit, um unsere Bedingungen anzunehmen! Gezeichnet der Rat der freien Reichstadt Höllenwall und aller gleichlautender Lande:“ triumphierend rollte die Kutschera das Pergament zusammen, sie glaubte sich schon am Ziel ihre Wünsche.

Kalkweiß hingegen waren die Gesichter von Magnata, dem Burgweibel und den Soldaten. Zorn und Entrüstung blitze in ihren Augen, doch sie sahen auf die Herrin Ondinai, die bei alledem ruhig geblieben war, und bewahrten ihre Contenance. Ondinai war bei der Verlesung der Forderungen innerlich zu Eis erstarrt. Der gewaltige Zorn in ihr wurde unterdrückt und unterwarf sich dem staatsmännischen Gehabe einer Herrin. Sie hatte die Gesichter der Gesandten genau beobachtet, dort wo der Bauer eifrig nickte, bei der Schonung der Gemahlin des Barons, lag in den Augen des Söldners unübersehbar eine Todesdrohung. Nein, sie war sich sicher, es würde keinen sicheren Abzug geben. Nicht für sie und erst recht nicht für ihre Kinder.

Mit stolz gerecktem Haupt und funkelnden Augen konterte sie: „Eure Forderungen sind unverschämt und unerfüllbar! Wenn ihr Narren glaubt, so einfach uns unserer Herrschaft berauben zu können, so irrt ihr Euch.“

Dabei nahm sie ihren Sohn auf den Schoß und lies ihn in die Richtung der Gesandten blicken. „Seht, dies ist mein Erstgeborener, und bei den Mächten Alverans und Deres, ich werde alles unternehmen, um sein Erbe zu retten. Glaubt ihr ernsthaft ihr könntet dieses Land aus dem Verbund des Reiches reißen. Seid ihr wirklich so närrisch und nehmt an, dass der Graf von Eslamsgrund oder der Reichsbehüter tatenlos zusehen werden, geschweige denn mein Vater. Ihr, werter Dreisigacker, warum seid ihr nicht auf eurem Hof, kümmert euch um Stall und Vieh und genießt die eingebrachten Früchte. Habt ihr nichts besseres zu tun als wie ein Räuber zu plündern und zu brandschatzen. Ich bitt euch, besinnt euch und kehrt zurück auf eure Schollen, und ich gebe euch mein Wort, das Gnade vor Recht walten wird.“

Der Großbauer zuckte zusammen. Die Qual eines innern Konfliktes stand in seinem Gesicht geschrieben. Er blickte zur Herrin Ondinai, dann zu seinen Begleitern und wieder zur Herrin. Kutschera und der Söldner schwiegen gespannt, dann blickte der Bauer auf das Wappen an der Wand und sprach mit gebrochener Stimme: "Verzeiht Herrin, doch solange euer Mann, oder einer seiner Brut über dieses Land herrscht, werden wir ehrbaren und freien Bauern keinen Frieden finden, bis dass er den Letzten von uns in den Schuldturm oder die Leibeigenschaft getrieben hat. Für uns, welche die Helburger in all den Jahren gepeinigt und ausgeraubt haben, gibt es kein zurück!“

Mit den letzten Worten straffte er sich und ballte entschlossen die Fäuste. Ein verächtliches Zischen war von Magnata zu hören und der Bauer trat ängstlich einen Schritt zurück.

„Ha,ha, seht es ein Weib, eure Zeiten auf dem Thron zu Höllenwall sind vorbei. Wir werden die Herren dieser Lande sein!“ rief nun der Söldner laut auf. “Schon Morgen steckt euer Kopf auf einer Stange, hahahahaaa!“

Das war zuviel für den jungen Korporal Eichengrund, er sprang vor und hieb die geballte Faust dem überraschten Söldner ins Gesicht. Noch bevor eine richtige Keilerei beginnen konnte, griff Ondinai mit einem lauten Ruf ein. Der Bauer zerrte den Söldner zurück, und der Burgweibel hielt den Korporal fest.

„Schluss damit, so ist gesagt, was zu sagen war. Eure Strafe wird entsetzlich sein, denn mein Gemahl wird alsbald zurückkehren und wie ein Gewittersturm über euch hereinbrechen. Was ihr jetzt noch an Gnade hättet erringen können, ist dann endgültig verspielt. Besinnt euch eines besseren. Diese Tun wird euer Untergang sein!“, fast flehentlich richtet Ondinai diese Worte an den Großbauer Dreisigacker und auch an die eitle Frau Kutschera.

Letztere ergriff das Wort: „Ihr habt bis heute Abend Zeit euch unsere Bedingungen in Ruhe zu überdenken. Mit der Morgendämmerung werden wir angreifen, solltet ihr weiterhin auf eurer Haltung beharren. Die Zwölfe mit uns!“

Mit einer herablassenden Geste warf sie das Pergament zu Boden, dann wandte sich die Gesandtschaft um und Schritt davon. Als sie die Tür erreichten wandte sich Ondinai mit einem letzten Boltankniff an sie: „Ihr werden an den Mauern Nymphenhall genauso scheitern wie an denen der Helburg! Auch ihr solltet eure Lage überdenken, noch ist es nicht zu spät.“

Entsetzt starrten die Gesandten ihr ins Gesicht, der Söldner lief zornesrot an, doch die Kutschera hielt ihn zurück, und ohne ein weiteres Wort gingen sie hinaus.

„Wir hätten sie aufhalten und aufknüpfen sollen!“, polterte es aus dem Burgweibel heraus, als sich die Türen hinter der Gesandtschaft schlossen.

Ondinai lächelte milde:“ Nein, mein guter Zankbart, wir haben bei Travia freien Zugang und Abgang für die Verhandlungen gewährt. Und wir wären schlecht beraten, uns es mit den Geboten der Herrin Travia zu verscherzen. Ihr Wohlwollen sichert selbst die verzweifelten Zufluchten. Immerhin hat ihre Reaktion das verraten, was wir nur zu hoffen vermochten, sie sind an der Helburg gescheitert. Doch nun bin ich müde, bereitet alles für die Verteidigung vor, es wird keine Einigung geben.“

Der Burgweibel nickte ergebenst und verließ mit seinen Soldaten den Raum. Magnata nahm Malebor auf und verabschiedete sich mit einem Nicken von Ondinai. In ihren Augen schimmerten Zustimmung und Bewunderung.

Als Ondinai allein war, liefen ihr Tränen über das Gesicht, sie fühlte sich so schrecklich verloren. Ein Blick hinaus verdüsterte ihre schlechte Stimmung noch mehr. Die Wolkendecke wölbte sich dicht und grau über das Land, kein freies Stück Himmel war zu sehen. Bald würde die Nacht kommen, doch ohne eine frische Brise würde sich nichts ändern, und ohne den Schein der Mada, und wenn auch nur der schmalsten Sichel, waren sie verloren.