Geschichten:Gut Weyring in der Raulsmark, 17. Peraine 34 Hal Teil 4

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Teil 4: Mahnung an das Blut


Der Reiter war gerade im Begriff zu gehen, als ihm einfiel, daß noch eine weitere Depesche in seiner Umhängetasche verborgen lag. Einer der Dienstboten ging in diesem Augenblick auf ihn zu, eine gute Gelegenheit den Brief loszuwerden ohne das Gesicht zu verlieren. "Verzeiht, könntet Ihr diesen Brief den Herren Sigman, Roban und Lassan übergeben?", fragte der stämmige Mann in höflichem Ton.

"Gewiß kann ich das. Gebt ihn mir einfach", entgegnete die Magd in dem roten Kleid. Sie nahm den Brief entgegen und verschwand hinter der Tür, die der Bote selbst vor wenigen Augenblicken verlassen hatte.

"Verzeiht, werte Herren, aber ein Bote hat gerade diese Botschaft für die Herren Sigman, Roban und Lassan abgegeben" trug die Magd nach einem höflichen Knicks vor. Sie gab Sigman den Brief, der ihn überrascht entgegennahm. Verwundert sahen die beiden anderen Männer den Ältesten der Weyringhaus-Söhne an. Sigman eröffnete den Umschlag und zog einen Brief heraus. Hastig öffnete er ihn und begann zu lesen.


An die Edelwohlgeboren Sigman von Weyringhaus-Rabenmund j.H., Roban von Weyringhaus-Rabenmund j.H. und Lassan von Weyringhaus-Rabenmund j.H.

Junker von Kaiserlich Raulsmark

Villa Geldana

Gareth


Liebe Herren Brüder,

gewiß habt Ihr von unserem Herrn Vater erfahren, warum ich derzeit nicht in Gareth weile. Ich bin mir nicht sicher, ob Vater wirklich stolz darauf sein kann auf das, was ich gerade tue. Um so wichtiger ist es nun, daß Ihr für unseren Herrn Vater da seid.

Ich glaube ehrlich gesagt, daß Vater es nicht verkraften würde, wenn er mehr als ein Sohn in den folgenden Schlachten verlieren würde. Ich möchte ehrlich zu Euch sein, denn niemand kann sagen, ob ich lebend aus der Schlacht zurückkehren werde. Sicherlich ist es richtig, daß ich für unsere Heimat und Familie in den Krieg ziehe, aber die Schlacht nimmt ihren Lauf nach der Götter Willen.

So ich falle, bitte tröstet Vater und Mutter, damit sie nicht gram werden.

Auch Euch hätte ich noch soviel zu sagen, doch die Zeit ist kurz und der Abmarsch meines Regimentes naht in schnellen Schritten. Ich bedauere sehr, daß ich Euch nicht der Bruder war, der Euch eigentlich gebührt hätte. Aber wie so oft erkennt man die Wahrheit erst, wenn man in Bedrängnis geraten ist.

Ich hoffe und bete dennoch, daß Ihr mir vergeben mögt, was ich Euch Schlechtes habe angedeihen lassen. Ich bereue es aufrichtig!

Sigman und Roban, bitte gebt besonders auf unseren jüngeren Bruder Lassan acht und laßt ihn nicht keinesfalls auch in den Krieg ziehen. Er ist noch viel zu jung, um dem Morden in der Schlacht gewachsen zu sein. Und auch Ihr solltet besser nicht in den Krieg ziehen, denn Ihr beide seid dafür verantwortlich die Blutlinie fortzuführen und Vaters Erbe nach seinem Tode fortzuführen. Eure oberste Pflicht ist es die Raulsmark sowie Vater, Mutter und Lassan zu beschützen, meine hingegen ist es mit Rondras Hilfe in die Schlacht zu ziehen, um dem finsteren Feind auf dem Mythraelsfeld zu wehren.

Gebt gut auf Euch acht, Brüder, und wenn Euch die Zeit vergönnt sein mag, dann betet zur Herrin Rondra und zum Herre Boron für mein Seelenheil. So lebt denn wohl!


Euer Bruder

Orlan von Weyringhaus-Rabenmund j.H.



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Autor: Olb/M. Ott/S. Stabenow