Geschichten:Großfürstenhof – Alriksmärker Verhältnisse

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Burg Alrikshorst, Kaiserlich Alriksmark, Phex 1045 BF:

Daleria von Siandes blickte mit einem Seufzen auf den Pergamentstapel auf ihrem Schreibtisch. Die 60 Götterläufe zählende Kämmerin versah ihr Amt am Alriksmärker Hof schon seit 10 Götterläufen – genau seit dem Burggräfin Ginaya von Luring-Gareth abgesetzt und Gerwulf von Gareth als Reichsvogt eingesetzt wurde. Der neue Reichsvogt erkannte schnell die Talente der Siandes, denn es galt eine hoch verschuldete Burggrafschaft zu entschulden. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass Daleria einen nicht zu verachtenden Anteil am Erfolg des Reichsvogtes hatte die Alriksmark zumindest größtenteils zu sanieren, sie dies mit den Gütern ihrer eigenen Familie jedoch nicht vermochte. Ihr Vater Irian hatte Dalerias älterer Schwester Zerline ein schmuckes Schlösschen und ein nicht unbeträchtliches Vermögen hinterlassen. Doch diese schaffte es innerhalb weniger Götterläufe alles durch Glücksspiel zu verspielen. Auf einmal stand die Familie mittellos da und ohne Heim, denn Schloss Siandenhügel musste verpfändet werden. Dank ihrer Position, könnte Daleria zumindest ihre Nichte Morena eine Anstellung als Knappin am Alriksmärker Hof verschaffen. Der Reichsvogt hatte ihre Familie vor dem endgültigen Ruin gerettet – dafür war ihm Daleria auf ewig dankbar und vor allem loyal.

Durch die Fehdejahre war die Alriksmark vollkommen unbeschadet gekommen. Fremde Truppen oder marodierende Raubritter hatte es nicht gegeben – dafür sorgte das Eiserne Bündnis der Kaisermärker und Schlunder Adligen. Vielmehr musste die Daleria mit den Gläubigern aus der Stadt Alrikshain rumschlagen, die immer wieder neue Forderungen geltend machten. Stadtvogt Wendmar Wanninghaus und der Vogt der Alrikswiesen Albur Fuchsberger waren obendrein auch noch die Gläubiger ihrer eigenen Familie. Nach Kräften arbeitete die Kämmerin daran, die Alrikswiesen, wie auch die Besitzungen ihrer eigenen Familie, wieder aus den Fängen der Stadt zu lösen, bisher waren ihr jedoch nur kleinere Erfolge vergönnt. Zu verworren war das Schuldengepflecht, in dem sich der Gemahl der ehemaligen Burggräfin und andere Adlige verstrickt hatten – und zu gewieft Fuchsberger und Konsorten.

Doch nun, da Reichsvogt Gerwulf von der Königin zum neuen Grafen von Eslamsgrund eingesetzt wurde und die Großfürstenbewegung vor dem Meilersgrunder Krongericht gezerrt wurde, kam Bewegung am Hof. Denn nicht wenigen Alriksmärker Höflingen und Hausrittern wurde in Meilersgrund der Prozess gemacht. So wurde Ulminde von Karseitz zum Tode durch den Strang verurteilt und Raulgerte von Albensteyn, sowie Alara Rondira von Leuenfelde in die Verbannung geschickt. Soweit so gut, die Genannten waren nur zwei Hausritterinnen und eine Knappin. Doch die Verbannung von Sheriane von Kaiserswohl sollte sich als folgenschwerer erweisen. Diese saß schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf ihrem Posten und wusste über alle Vorgänge Bescheid. Durch ihren Verrat oblag das Führen des Hofes nun Daleria, die sich ohnehin schon kaum vor Arbeit retten konnte. Sie hoffte inständig, dass der Reichsvogt die vakanten Posten sehr bald wieder neu besetzen würde, oder aber die Kaiserin einen neuen Burggrafen oder eine neue Burggräfin bestallen würde. Die Zwillingstöchter von Ginaya waren nun auch mündig und somit alt genug für Ämter und Würden. Oder auch Marschallin Veriya von Gareth. Kandidaten gab es genug.




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10. Phe 1045 BF
Alriksmärker Verhältnisse
Zweifelfelser Verzweifeln


Kapitel 5

Autor: Bega