Geschichten:Greifenfurter Gesandtschaft

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Reichsstadt Greifenfurt, Ende Praios 1044 BF

Wahnfried von Schreckenfelde blickte zweifelnd von den vor ihm liegenden Papieren auf und in das Gesicht seines Vorgesetzten, des Meisters der Mark: „Verzeiht, Herr, aber wäre dies nicht eigentlich die Aufgabe des Heermeisters der Mark?“

Bredogar von Parsenburg lächelte säuerlich und blickte seinen Sekretär strafend an: „Dann können wir auch direkt einen Fanfarenzug vorwegschicken und die ganze Angelegenheit im Märker Herold inserieren! Nein. Ich bin vollkommen dagegen. Wir schicken den Baron mit kleiner Geleitung. Da können die jungen Leute mal zeigen, wozu sie taugen. Und das Lichterfest bildet den perfekten Grund für die Reise.“

„Aber Fischhändler oder Heißsporn scheinen mir kaum eine adäquate Begleitung bei solcherart geheimen Verhandlungen“, überlegte der Sekretarius laut, „abgesehen davon, dass man den Knappen erst einmal dem Kressenburger abluchsen müsste.“

„Eben,“ erwiderte der Kanzler. „Niemand würde auf die Idee kommen, dass eine solche Gruppe tatsächlich in geheime Verhandlungen mit seiner Exzellenz treten würde.“

„Und Reto?“

„Ist informiert und instruiert gerade den Dunkelsfarner.“

Der Sekretär blickte noch einmal zu seinem Arbeitgeber, dann hob er kurz die Schultern: „Na, wenn ihr meint…“

„Das wird!“ Während der Sekretär sich wieder seinen Akten zuwandte, trat der Meister der Mark ans Fenster und sah hinaus. Sein Blick spiegelte die tiefen Sorgen, die ihn plagten, seit er mit dem Heermeister den Plan ausgeheckt und der Greifin untergeschoben hatte. Doch diese würde er niemandem zeigen. Selbst das könnte eine Seite zu deuten versuchen und das musste verhindert werden, wollte man nicht die geheimen Verhandlungen mit der nahen Schwertschwester und dem nicht so nahen Bruder Perricum gefährden.