Geschichten:Glaubenskrise(n) - Ein Grollen und Brüllen

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Version vom 12. März 2020, 18:41 Uhr von Jan (D | B)
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Am Rondra-Tempel Sturmwächter, 10. Efferd 1043 BF

Jette von der Haldensbrück, seit etlichen Jahren, Vorsteherin des Sturmwächter-Tempels in der Baronie Sturmfels, vollführte, wie fast jeden Morgen, ihre rituellen Schwertübungen allein am Hang unweit des Tempels. Kurz bevor die anderen Tempeldiener*innen dazu stießen genoss sie die Ruhe und begab sich in kämpferische Meditation. In Garetien hatte man im Namen der Sturmleuin zur Fehde gerufen, nur ein weiterer düsterer Augenblick von vielen in den letzten Jahren. Sie versuchte in ihren Kampfübungen Rondras Willen und Absicht darin zu entwirren oder zu wiederlegen.
Und tatsächlich während ihr der Schweiß im Angesicht des imaginären Kampfes den Körper herab rann, bemerkte sie wie ihr Blut im Inneren in Wallung geriet und das klare Bild des Raschtulswalls vor ihren Augen verschwamm. Ein Gefühl von Bedrohlichkeit stand in ihrem Rücken, da wo sich die Festung Sturmfels befand, während ein leises Brummen sie innerlich aufhorchen ließ. Ihr Blut pumpte schnell durch ihre Adern und in ihrem Kopf. Das Brummen wurde lauter und die verschwommenen Gipfels des Walls schienen sich zu regen, beinahe aufzugebähren. Plötzlich ertönte in ihrem Kopf das gewaltige Gebrüll einer Berglöwin, die das Brummen, dass nun zu einem dumpfen, lauten Grollen wurde, übertönen wollte. Und da konnte sie erahnen wem das Brüllen galt. Schlagartig wurde sie wieder klar, riss ihren Körper herum, blickte noch einmal gen Festung. Dann erfasste sie die Lawine, die sie den Abhang herunter riss.

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Nur kurze Zeit später erreichten die anderen Tempeldiener*innen den Ort des Unglücks. Unter ihnen Ayla Leuingeist, eine der Amazonen der Feste Raschtulswachts, die im Auftrage der Amazonen als seltener Gast endlich den Schulterschluß mit dem Tempel suchte. 'Der Wall erwacht.', war es tatsächlich soweit?