Geschichten:Glaubenskrise(n) - Abgespalten

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Baronie Zackenberg, Kirchenlande Zackenklinge, nahe des Gut Felshöhn, Zwischen Efferd und Travia 1040 BF

Danos von Hengisford stand im Gewitter alleine auf der Felsspitze oberhalb des Kirchengutes. Schräglinks, etwa 30 Schritt unter ihm - der kleine Wehrturm, das Zentrum des Gutes. Neben ihm stand die Statue der Göttin, stolz und mit erhobenem Schwert, ein Berglöwenfell als Mantel tragend. Sie blickte - wie er - über das Gut hinweg, hinauf zu den Zacken.

Er kam gerne hier hinauf, es gab ihm Halt und Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm, wie jene Momente kurz vor einer Schlacht oder einem Kampf, bevor die Waffen das erste Mal aufeinander treffen.
Und dieses Gefühl ließ ihn nicht los. Stand ein Kampf bevor? Das Gut war der Kirche zum Schutz vor den Schrecknissen des Walls gegeben, bzw. vor dem was zuletzt dahinter lag.

Doch dort war der Gegner geschlagen worden bevor er allerdings hier eingefallen war. Danos wendete sich herum und blickte gen Süden, wo sich die Markgrafschaft erstreckte. Dort war der Kampf hingetragen worden und obwohl der verfluchte Erzmarschall nun besiegt war hatte er Perricum dennoch das verderbte Erbe seines erzdämonischen Herren hinterlassen.

Auch wenn man hier Oben nicht das volle Aumaß davon spürte. Der Mord am Schwert der Schwerter und der Einsturz des Haupttempels hatte die Kirche verändert. Dazu hatte man von Arivor gehört und sah unzweifelhaft die Veränderung am Sternenhimmel. Das Schwert war nun seiner Spitze verlustig – ein Richtschwert. Das Zeichen des Rondra Sohns Kor, sagten einige. Weiter unten in der Ebene stritten Brüder und Schwestern bereits, die Kirche war uneins, ein neues Oberhaupt noch nicht gefunden, auch wenn Namen kursierten, die man sogar hier oben mitbekam, einer davon der einer Anverwandten von Danos.

Doch all das machte ihm keine Sorgen, handgreifliche Streits und erhitzte Reden waren bei den Anhängern von Kriegs- und Kampfesgöttern zu erwarten und auch in anderen Zeiten nicht selten und lag in der Natur der Dinge. Auch dass so viele wohl den Zugang zur Göttin verloren haben wollten, ließ ihn nicht stutzen. Denn eine Göttin der Worte war seine Herrin noch nie gewesen, man spürte sie, aber eher selten wenn man auf einem fast schon gemütlichen Gut in Mitten der Zacken saß, sondern im Kampf. Viele der jetzt schreienden seiner Brüder und Schwestern lebten mittlerweile ein Leben in solchen Posten.

All das war es also nicht was ihm auch jetzt wieder die Nackenhaare aufstellte. Da war noch etwas anderes. Im Donner lagen fremde Untertöne. Doch er konnte sie nicht deuten, zu unklar war dies alles.
So wandte er sich dem Pfad hinunter zum Gut zu. Als urplötzlih ein greller Blitz vom Himmel in das hocherhobene Schwert der Statue krachte, die Statue durchfuhr und die Kraft dessen die Felsspitze dort absprengte wo Danos gerade eben noch gestanden hatte.

Er hatte knapp überlebt, doch der Pfad zum Gut unter der Felsspitze war zugeschüttet. Es würde ein paar Tage dauern bis sie ihn wieder frei geschafft hätten.