Geschichten:Gallstein Antwort auf Hirschfurt

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"Yendor!"

"Nicht jetzt, Cyberian, nicht jetzt." Der Baron von Gallstein warf die Handschuhe auf das Pflastergestein des Hofes. Zog sein Wams aus und ließ es achtlos zu Boden gleiten. Schwer atmend lehnte er sich an die Wand und schloss die Augen. Soeben wurde sein Gegner vom Hof getragen.

>Wieder ein Soldat, der für längere Zeit den Wachdienst nicht ausführen würde können>, dachte der Hauptmann, der zugleich Junker von Silberblick war und engster Vertrauter des Herrn von Mor´Tres.

"Holt den Schreiber, ich will nun den Brief aufsetzen für den Baron Nimmgalf von Hirschfurten." Der Soldat, der noch hier stand, verneigte sich kurz und vesrchwand dann. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sich der Hauptmann, das man nun alleine war und redete offen mit seinem Freund.

"Ich weiß nicht, ob dies eine solch gute Idee..."

"Es ist sogar eine sehr gute Idee, denn vor einigen Momenten hätte ich nicht nach einem Schreiber gerufen, sondern nach einem scharfem Schwert, um diesen Hundsfott den Kopf vom schwächlichen Körper zu schlagen. Wie kann er es wagen, mich zu beleidigen,wo nicht einmal eine Hutfeder von ihm zu erblicken war. Wahrscheinlich hatte er gerade ein festliches Mahl genossen, während wir diesem Pack zeigten, wo ihr Platze sei."

"Musste es zu diesem Blutvergiessen kommen? Die Herrin Rondra ..." Wieder konnte der gute Rittersmanne nicht seinen Satz vollenden, weil der Baron in lautes Gelächter ausbrach.

"Rondra? Nein, mein guter Cyberian, nicht der Herrin haben wir dort gedacht. Mit dem Zorne ihres Sohnes, dem der lachend über das Schlachtfeld schreitet, fuhren wir unter diesen Pöbel, der doch tatsächlich es wagte sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen! Hätten wir etwa uns mit Forken und Dreschflegeln bewaffnen sollen, um ihm dann so entgegen zu schreiten? Sind wir etwa Bauern? Nein, solch lächerliche Ansichten vertritt nur ein verwirrter Geist, der es nicht verdient in unseren Kreisen zu sein. Ich gegen einen Bauern ziehen mit der Mistgabel in der Hand, um ihn in rondragefälligen Zweikampf zu besiegen, während seine stinkenden Gefährten mich mit ihren Knüppeln wie einen Hund zu erschlagen gedächten? Wer so etwas fordert hat den Sinn nicht verstanden! Wir sind das Reich! Wir sind seine Grundfesten!"

Soeben betrat der Schreiber den Hof der Feste Mor´Tres, sah das Blut auf den Pflastersteinen und wurde merklich blass um die Nase herum.

"Ah! Endlich! Setzt eure Feder an.


An seine Hochgeboren Nimgalf von Hirschfurten.

Werter Freund."


Diese Worte spuckte er förmlich aus dem Mund.


"Eure Fürsorge für das leidende Volk hat mein Herz berührt. Wahrlich, Ihr habt wirklich Recht, wenn Ihr solch Klage führt. Gerne werde ich mich an Eure Worte erinnern und bei passender Gelegenheit Euch die Möglichkeit geben, dem Volke Eure liebende Hand zu reichen,wenn es wieder einmal sich zusammenrotten sollte, um mit allerlei Forken, Knüppeln und Dreschflegeln bewaffnet eine hochherrschaftliche Versammlung zu bedrängen. Ihr werdet sicher ein offenes Ohr finden und wenn nicht, dann werde ich Euer offenes Ohr gerne vom Schlachtplatze weg führen, wird dies doch das einzige sein, was man von Euch übrig lassen würde.

Scheinbar leiden meine Sinne auch ein wenig, kann ich mich doch gar nicht mehr daran erinnern, Euch am Ort des Geschehens gesehen zu haben. Nun ja, sicherlich wolltet Ihr Eure gute Kleidung nicht mit Dreck, oder gar Blut besudeln. Wahrlich, mehr von Eurer Sorte und wir hätten keine Sorgen mehr, die unsere Feinde uns im Osten bescheren, denn wir wären schon längst überrannt von den Schwarzen Horden! Das Schwache muss vergehen, damit das Starke überleben kann. Dies ist es, was wir dem Volke beweisen mussten. Auf diesen Angriff mit Wärme und offener Hand zu reagieren, hätte diesen Pöbel nur ermutigt, würde er doch dann dem Glauben verfallen, selbst dem Adel nun Foderungen stellen zu können, wann immer es ihm einfiele. Außerdem war dies nicht nur gegen den Adel gerichtet, wenn Ihr bedenket, was wir dort auch feierten. Gegen den Siegestempel selbst schritt dieses Pack! Geht und klagt seiner Exzellenz dem Staatsrat von mir aus Euer Leid, nur verschont mich mit Euren weibischen Geschwätz. Zu Letzt noch ein freundlicher Rat: Nehmt Euch ein Beispiel an den Baron von Uslenried, oder gar dem guten Baron Pfiffenstock.

Mit von Herzen kommenden Grüssen

Yendor Falkwin von Limpurg. Baron zu Gallstein.


Schreiber, her mit dem guten Stück!" Schnell war der Brief gefaltet, mit Wachs verschlossen und dort hinein drückte der Baron seinen Ring, so dass sein Siegel nun deutlich zu erkennen war.

"Nun auf! Der Baron Nimmgalf von Hirschfurten soll nicht lange warten auf die Antwort des Gallsteiners!"


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25. Ing 1024 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Gallstein Antwort auf Hirschfurt
Wider das Geschnetzel


Kapitel 12

Hirschfurter Antwort
Autor: Gallstein