Geschichten:Fremdes Erbe - Die Antwort

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Dramatis personae:


Gut Dunkelwald (Junkertum Altenbeek), 9. Efferd 1036 BF


Am späten Abend erreichte der Zug endlich das Gut Dunkelwald. Die letzten Meilen waren mühsam gewesen aufgrund des Anstiegs. Darian hatte von seinem Späher Ogdan Halbork erfahren, dass sein Sohn mit zweien seiner Männer vor dem Gut lagerte, von seiner Frau jedoch fehlte jede Spur. Darian befahl außerhalb der Reichweite der Bögen das Lager aufzuschlagen und suchte seinen Sohn. Er fand ihn schnell, da dieser ebenfalls auf der Suche nach seinem Vater war.

„Sei gegrüßt, Vater.“, begrüßte Eberhelm Darian.

„Grüß dich. Wo ist deine Mutter?“

„Sie ist im Gut Dunkelwald.“

„Und du sitzt reg- und sorglos rum?“ Darian wurde zunehmend wütender.

„Niemand verließ ungesehen das Gut. Wir wachten Tag und Nacht. Genau genommen verließ generell niemand das Gut.“

„So. Und das soll mich nun beruhigen? Kannst du mir erklären, wie wir das Gut angreifen sollen, ohne ihr Leben zu riskieren?“ Eberhelm wandte den Blick ab um nachzudenken.

Sein Vater ließ nicht nach. „Wo ist Dunkelwald?“

„Nicht anwesend. Er ist bei der Beerdigung Hagen von Klingenhorts.“

„Also hätten wir die Gelegenheit gehabt ihn zu erwarten, wenn er Heim kommt und ihm aus seinem eigenen Gut entgegen zu winken. Und durch deine Nachlässigkeit sitzen wir nun vor dem Tor. Und selbst wenn er kommt müssen wir ihm freies Geleit gewähren.“ Tröpfchen schossen Eberhelm entgegen als er von seinem Vater angebrüllt wurde. Die Männer um sie herum beobachteten das Geschehen.

„Verzeih mir.“, sagte Eberhelm kleinlaut. „Ich hielt sie dort für am sichersten.“

Darian schnaubte und ging fort. Eberhelm ging zum Wagen, um sich ein eigenes Zelt zu organisieren. Nach einigen Stunden, als sich das Lager organisiert hatte schallte ein Ruf hindurch. „Reiter in Sicht. Dunkelwald in Sicht!“

Bewegung kam ins Lager und nach wenigen Augenblicken standen die Männer Bieningers bewaffnet im Lager. Raimund von Dunkelwald verlangsamte sein Pferd als er näher kam. Im Schein der Fackeln konnte man seinen Gesichtsausdruck nicht entschlüsseln. Niemand hätte sagen können was in ihm vorging.

„Welch ein Empfang…zu solch später Stunde.“ Darian trat vor.

„Dunkelwald. Wir sind hier als Antwort auf all Eure Provokationen, die von meinem Vorgänger ungesehen blieben. Doch wisset, dass hier ein Mann steht, der sich nichts gefallen lässt. Ich erkläre Euch die Fehde, auf dass die Götter entscheiden, wer von uns beiden in ihren Augen der rechtmäßige Herr über dieses Land ist.“

„Mein Anspruch ist nicht der Herr zu sein über dieses Land. Ich werde mich nur nicht Euch beugen. Doch seht.“ Er zeigte in Richtung des Tores. „Sieht aus als käme ich heute noch einmal ungeschoren davon.“ Er grinste Darian ins Gesicht und entblößte seine abgenutzten, braunen Zähne.

„Ihr Männer dort unten. Sagt eurer fetten Hummel, dass ich hier sein Weibchen habe und wenn er meinem Onkel kein freies Geleit gewährt, werden wir das Bienchen fliegen sehen.“, rief der Bastard vom Tor her. Gemurmel machte sich im Lager breit. „Beim dritten Hornstoß stürzt sie!“

Der erste Hornstoß erfolgte.

Keine Reaktion Darians. Dunkelwald grinste.

Der zweite Hornstoß.

„Bildet zwei Reihen!“, brüllte Darian. Die Männer folgten seinem Befehl. Dunkelwald begann zu lachen. Der dritte Hornstoß wollte gerade ansetzen, als Dunkelwald ausspuckte und sein Pferd in Bewegung setzte. Und während sein Pferd scheißend voran schritt, standen Bieningers Männer Spalier.