Geschichten:Frühlingssturm - Einzug der Mees-Mersingens

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Der Nachmittag neigte sich bereits dem Abend zu, als ein weiteres Grüppchen das Ziel seiner beschwerlichen Reise erreichte. Zwar gehörten die Ritter und Knechte dieser kleinen Reisegesellschaft zu jenen, deren Weg am Kürzesten gewesen war. Doch hatten sie schon zu Beginn der Reise entschieden, dass sie ihre Pferde schonen wollten, damit diese am morgigen Tage voll ausgeruht und somit für die bevorstehenden Strapazen ausreichend gewappnet waren. Allein aus diesem Grunde fanden sie sich unter den Spätankömmlingen wieder, schienen sich daran aber nicht im Mindesten zu stören.

An der Spitze des Trüppchens ritt ein großer, kräftiger Mann mit wehendem grauem Haar. Im Laufe des Tages hatten die Fallwinde nicht bloß alles zerstört, was er am Morgen an Frisur noch besessen hatte, auch sein langer Bart war dem Spiel der Elemente zum Opfer gefallen und wirkte – trotz des andauernden Bemühens um ein Mindestmaß an Geordnetheit – völlig zerzaust. Das tat der imposanten Erscheinung des Ritters jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: In Kombination mit dem sichtlich betagten aber dennoch hervorragend gepflegten Schuppenpanzer, den er trug, und dem kunstvoll verzierten Zweihänder, der am Sattel seines sicher weit mehr als einem Quader wiegenden Streitrosses hing, wirkte er wie das Sinnbild eines in die Tage gekommenen Streiters, der seine Erfahrungen bereits gemacht hatte und den Geschehnissen der nächsten Tage zwar neugierig, aber in völliger Gelassenheit entgegensah.

Dem Ritter folgte ein Mädchen nach, das seine rotblonden Locken wohlweislich in einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und mit ungläubigem Blick an den trutzigen Mauern der Arveburg hinaufsah. Sie versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen, indem sie sich an den Zügeln ihres Rappen festkrallte und sich redlich mühte, die Augen in ihrem Staunen nicht allzu groß werden zu lassen. Hinter dem Mädchen wiederum ritten eine schlanke Frau, deren wilde, rotbraune Lockenmähne in etwa genauso rettungslos verfilzt wirkte wie der Bart des Ritters an der Spitze, und ein kräftiger junger Mann, der vollauf damit beschäftigt war, seinen weiten Umhang in den Farben der in der Nähe beheimateten wilden Bergbewohner zu bändigen. Den Schluss bildeten zwei berittene Knechte und mehrere Packpferde.

Als die Gruppe das Tor der Burg erreichte, grüßte der betagte Ritter die Wachen mit einem knappen Nicken. "Den Göttern zum Gruße, die Herren. Mein Name ist Connar von Mees-Mersingen. Ich folge der persönlichen Einladung des Herrn Aldron von Firunslicht und bringe mit mir meine Tochter, die Edle Mirella Divina von Mees-Mersingen zu Rapphaardt und Lucranns End, meinen Schwertsohn, den Hohen Herrn Crevan Falconor von Tichyll-Dur, sowie meine Knappin, Malvidia Turonia von Tiefenklamm."



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Texte der Hauptreihe:
4. Ing 1030 BF zur abendlichen Hesindestunde
Einzug der Mees-Mersingens
Hochgeborene Störung


Kapitel 23

Von Mespelbrück her
Autor: Nics-e