Geschichten:Frühlingssturm - Der Kampf

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Inelde von Seehof war während des Kampfes nicht von der Seite „ihres Obersts“ gewichen. Der jungen Frau fiel es schwer genug, dem draufgängerischen Landvogt den Rücken frei zu halten: Nachdem sie am frühen Nachmittag den Kamm oberhalb des Gutes erreicht hatten, war keine Zeit verschwendet worden. Das Bergvolk wurde auf die Flanken geschickt, die versammelten Ritter zu Fuß und die Leute der Hauptfrau von Niederriet nahmen das Zentrum ein und marschierten zügig drauf zu, die beiden Trolle mit ihnen. Sie waren natürlich nicht unbemerkt geblieben und die Besatzer des Gutes leisteten Widerstand, aber der zusammengewürfelte Haufen brach unter dem entschlossenen Angriff der markgräflichen Garde und der Verbündeten rasch zusammen. Nun standen sie, Aldron von Firunslicht, Herr Burcanon und noch weitere im Schatten des Gutshauses, während drinnen die Soldaten die Gebäude durchsuchten. Gerade wurden einige Gestalten aus der Tür auf den Hof gestoßen, als von innen ein entsetzter Schrei zu hören war. Burcanon Hellrain war der Erste, der sein Schwert wieder fester gepackt hatte und ins Haus stürmte, aber er war nicht der einzige. Ein Soldat kam der Gruppe entgegen und wirkte einigermaßen erleichtert, als er den noch immer einigermaßen weißen Mantel des Bannstrahlritters bemerkte. „Herr, wir haben den Magier gefunden! Er steckt unten im Keller. Untote haben sich erhoben und versperren den Zugang. Die Soldatin Lysmine ist wirr im Kopf und hat um sich gehauen ... etwas ist in sie gefahren, als sie den Kampf gegen die Knochenmänner aufnehmen wollte und wir konnten sie gerade noch so bändigen und wieder rausschleifen.“ Inzwischen hatte er wohl auch die anderen gewappneten Adligen entdeckt und richtete seine Frage nun gleichsam auch an diese: „Was sollen wir nun tun?“

"Ausräuchern", erwiderte Wallbrord lakonisch. "Für eine langwierige Belagerung haben wir keine Zeit und ein Sturmangriff dürfte nur zu unnötig hohen Verlusten führen; wer weiß, was dieser Mistkerl da unten noch so alles an unheiliger Magie und Dämonenmacht auf Lager hat. Daher würde ich den Zugang zum Keller blockieren und dann alles hier in Brand setzen. Das dürfte für uns die gleichermaßen schnellste wie sicherste Lösung sein. Und selbst wenn der Magier oder sonstwer es an die Oberfläche schaffen sollte, könnten wir ihn auf offenem Gelände immer noch weit besser bekämpfen als in einem beengten Keller."

Der Vorschlag traf bei der Hauptfrau auf taube Ohren, glaubte sie doch zu wissen, dass es ihrem Herrn auch darum ging das Gebäude zu erhalten, damit man nach dem Erfolg ihres Zuges hier wieder Leute stationieren sollte zum Schutz der Grenze.

Die Nase und die rechte Gesichtshälfte Malina von Niederriets sahen übel mitgenommen aus, und an ihrer Seite hatte sie auch einen Treffer hinnehmen müssen. Dennoch meldete sie sich zu Wort. „Ausräuchern sehe ich als die letzte Möglichkeit an. Wir wollen uns zwar von diesem Abschaum befreien, aber dennoch sollte man das Gebäude nicht gleich dem Erdboden gleich machen. Wir haben hier immerhin die Golgariten bei uns ...“ suchend blickte sie sich nach Ihnen um „die kümmern sich um die Untoten, während wir uns mit unserem verehrten Burcanon hier an der Seite um diesen Schwarzmagier kümmern." Erwartungsvoll blickte sie weiter in die Runde.

„Ein guter Plan, Hauptfrau“, stimmte der Baron zu Aschenfeld sofort zu, der noch voller Tatendrang zu sein schien, hatte er doch noch kaum Verletzungen davon getragen: Herrisch winkte Welfert sein Gefolge heran und teilte es großzügig für den Sturm auf das Gewölbe ein. Die Boron-Geweihte beobachtete das mit ernster Miene, schüttelte einmal mißbilligend den Kopf und bedeutete dem schweigsame Ritter Thurbold in ihrem Gefolge, dass sie gedenke, den Angriff gegen die Untoten zu unterstützen und er ihn führen solle, da der Mersinger nicht den großen Anschein machte, das selbst tun zu wollen.

Aldron sah zu, wie sich der Angriffstrupp zügig formierte. „Darauf achten, den Weg nicht zu blockieren. Unten zügig auffächern, um Nachrücken zu ermöglichen.“, mahnte er nochmal, dann gab er das Zeichen zum Sturm. Gespannt und mit angestrengter Miene lauschte er von oben dem Kampflärm, der unten aufkam, hielt die teilweise ungeduldig ausharrenden Ritter aber zurück, um den Kampfraum unten nicht zu sehr zu beengen.

Das Gefecht war kurz aber heftig. Klirren von Schwertern und Splittern von mürben Knochen drang nach oben. Verbissene Schmerzensschreie mischten sich mit den Anrufungen Burcanons, der dem Gezücht Praios Licht an den Hals wünschte und kurzen Warnrufen der Kämpfer, wenn der Magier wieder anhob, seine verderbten Formeln auszustoßen. Einer der Bewaffneten aus dem Gefolge Welferts kam laut kreischend hochgerannt, ein weiterer schleppte sich mühsam die Stufen herauf – das Gesicht um die rotgeränderten Augen war eher grün denn gesund und Speichelfäden hingen ihm aus dem Mundwinkel.

Schließlich wurde es still. Als erster tauchte dann schließlich Burcanon Hellrain wieder im Aufgang auf. Sein linker Arm hin etwas schlaff herunter und eine Platzwunde an der Stirn schickte einen hellroten Faden über seine Stirn. Grimmig nickte er den oben Wartenden zu. „Es ist getan. Die Seele des Verdammten steigt hinauf in die Sphäre, der er sich verschrieben hat. Die Geschwister in Boron kümmern sich bereits um die geschändeten Gebeine. Jemand sollte einen Heiler heranschaffen: Es gab Verletzte.“



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Texte der Hauptreihe: