Geschichten:Flottenangelegenheiten - Das Bewerbungsgespräch

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Perricumer Kriegshafen am 10. Tage des Efferd 1042BF

Die drei Kapitäne betreten gerade das Geschäftszimmer der Verwaltung der Sonderflottille. Die Wände sind mit Gemälden von Schiffen, dem Darpat und Efferdabbildungen vollgehängt.
In einer Ecke steht ein größerer Holzständer auf dem allerlei Unifromteile hängen. In der Anderen steht ein voluminöser Fahnenmast mit übereinanderhängenden Fahnen der Markgrafschaft, der Perlenmeerflotte und der Sonderflotille.
Yanda und Miria haben fein gestriegelte Uniformen an. Yanda in blau weiß gold, Miria in dunkelblau gold, wie für normale Kapitäne üblich. Die Kommandantin wirkt, im Gegensatz zu ihrer tief entspannten Kameradin, sehr nervös.

Daras Kapitänsuniform, die gleiche welche auch Miria trägt, sitzt perfekt und ist makellos. Ihre strohblonden schulterlangen Haare hat sie zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Ihre Augen funkeln aufgeregt und fasziniert.

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"Sie dürfen sich setzen, Kapitänin", Yanda deutet auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, auf den sich Dara setzen kann.
"Habt Dank, Kommandantin", antwortet diese nur knapp und obgleich sie versucht es zu verbergen, ihr ist die Nervosität anzuhören und anzusehen.
"Ich bin von Gerben, neue Wächterin vom Darpat und dies," sie deutet auf die kurzhaarige Dame neben sich, "ist meine Stellvertreterin Kapitänin von Gaulsfurt. Zusammen haben wir über 20 Dienstgötterläufe bei der Sonderflottille und waren bereits an jedem der drei Standorte stationiert", die Kommandantin der Sonderflottile pausiert kurz, ehe sie fortfährt.
"Wir freuen uns Euch heute ein wenig besser kennenlernen zu dürfen. Es ist ja kein Geheimnis warum euer Wohlgeboren heute hier sind und ich schätze es sehr, dass Ihr bereits von Euch aus vorstellig wurdet. Euren Bruder durfte ich ja vor kurzem bereits kennen lernen."
"Die Freude ist ganz meinerseits und es ist mir eine Ehre solch langgediente Urgesteine der Flotte treffen und kennenlernen zu dürfen", Dara lächelt freundlich und blickt kurz zwischen Yanda und Miria hin und her.
"Wir suchen ja jemanden der die Führung des momentan - leider - stillgelegten Stützpunkts in Wasserburg übernimmt. Aber bitte, stellt Euch doch am besten einmal kurz vor".
Dara nickt knapp, räuspert sich kurz und beginnt dann, "mein Name ist Dara von Hardenstatt. Ich bin das zweite Kind Wolfhelms von Hardenstatt, dem Ritter zu Hardenfels und Isabella von Erlenbruch. Meine Ausbildung zur Offizierin zur See begann ich in der kaiserlich Perricumer Flottenakademie und schloss sie mit dem Offizierspatent ab. Danach verpflichtete ich mich bei der Perlenmeerflotte, diente die ersten Jahre im Stab der Instruktorin Maline von Cletzau, wechselte aber auf eigenen Wunsch dann in das zweite Galeerengeschwader um mehr Praxiserfahrung sammeln zu können."
Yanda nickt zufrieden und macht sich ein paar Notizen.
"Ahh im 2. Galeerengeschwader also. Dann kennt Ihr sicherlich Siegred von Rauleu. Dieser war bei der Übung an der Darpatmündung kurz Euer Kommandant."
Miria räuspert sich kurz und wirft dazwischen: "Was hält dieser denn von eurer Bewerbung hier in der Sonderflottille?"
Dara blickt zu Miria und scheint kurz einige Gedanken im Kopf durchzugehen ehe sie antwortet, "ja, seine Wohlgeboren von Rauleu ist mir bekannt," kurze Pause seitens Dara, "eine kompetente Persönlichkeit, wenngleich ich so meine Probleme mit ihm hatte und habe. Er gab mir sein Einverständnis für diese Bewerbung, obwohl ihm offensichtlich lieber wäre, wenn ich im Geschwader verbleiben würde, zumindest wirkte er bei unserem Gespräch so", fügte Dara an.

Miria und Yanda nicken kurz verstehend, dann ergreift Letztere wieder das Wort, "wir suchen natürlich für den Kommandantenposten in Wasserburg eine Kapitänin, die ihr Handwerk versteht. Wie Euch bestimmt schon berichtet wurde, konnten wir erst kürzlich ein größeres Schmugglerlager in der Perrinmarsch ausheben. Obwohl das ein großer Erfolg für uns war, bereitet es uns dennoch Sorgen, wie viele es davon entlang des Darpats wohl noch gibt. Vorallem seit die Haffax-Invasion den Darpat in Bewegung gesetzt und neue Schlupfwinkel ermöglicht hat. Sie sehen also es gibt viel zu tun."
Dara nickt entschlossen.
"Ja dies ist mir bekannt, ich hörte von der Aushebung dieses Nestes. Meinen Glückwunsch dazu!", anerkennend schaut die blonde Frau abwechselnd zu ihren Gesprächspartnerinnen.

"Allerdings nicht nur das. In den ersten Monaten brauchen wir nicht nur eine herausragende Kapitänin, sondern auch eine kompetente Diplomatin, um den Ausbau des Stützpunktes in der Baronie und der Flottenleitung genehmigt zu bekommen. Das sollte selbstverständlich auch in Eurem Interesse sein. Immerhin ist ein gut ausgebauter Stützpunkt essentiell für die effektive Überwachung und Verwaltung des Zollbereichs.
Trauen sich eure Wohlgeboren dies zu?"
Musternd blickt Yanda die junge Kapitänin an.
Diese antwortet ohne zu zögern: "Ich bin mir im Klaren darüber, dass dieses Unterfangen kein Spaziergang wird. Es wird entbehrungsreich, aufreibend und zermürbend. Vor allem die Gespräche mit dem verschiedenen hohen Stellen. Aber es wäre mir eine Ehre mit Euch daran zu arbeiten und die Sonderflottille wieder aufzubauen. Nicht nur um ihrer selbst Willen, sondern auch weil wir es den Bewohnern am Darpat schuldig sind, dass wir sie mit einer funktionierenden Flottille schützen! Nicht erst eine Erkenntnis seit der Haffax-Invasion."

Yanda nickt zufrieden und macht sich abermals Notizen, spricht dann aber weiter: "Danach wird es aber nicht einfacher. Das mit der herausragenden Kapitänin war nicht nur eine Floskel. Wasserburg soll zu einem Teil auch neuer Ausbildungsstützpunkt der Flottenakademie werden, um diesem wieder mehr Leben einzuhauchen. Da ist es wichtig, dass man für die Kadetten eine vorbildliche Offizierin, sowohl in der Führung als auch im Auftreten ist. Viel Verantwortung also.
Dafür bekommt man aber nicht nur die Möglichkeit Manöver mit bereits ausgebildeten Matrosen zu fahren, sondern auch die Offiziere von Morgen mit zu formen...", Yanda nickt zufrieden ehe sie noch anhängt, "...ein Doppelposten, mit der entsprechend großen Bedeutung sozusagen. Traut Ihr euch dies zu?"
Dara wird vor ihrer Antwort von den beiden Frauen genauestens gemustert. Die Blicke der Kommandantin und ihrer Stellvertreterin scheinen Dara zu durchbohren, wie Lanzen einen Sack Getreide aufzuspießen.
Dann nickt die junge Kapitänin knapp: "Auch hier muss ich zustimmen! Die Kadetten von heute sind die Mannschaften und Offiziere von Morgen und es wäre mir eine Ehre bei ihrer Formung mitzuwirken!"

Dara blickt zufrieden Yanda an, während Miria abermals eine Frage einwirft: "Wo seht Ihr eure größten Schwächen?"
Dara stockt kurz und muss sichtlich schlucken, rafft sich dann zusammen und blickt Miria an.
"Das dürfte wohl mein aufbrausendes Wesen sein. Jedoch habe ich gemerkt, dass ich damit nicht nur die Möglichkeit verspiele gute Einfälle anderer zu hören und in meine Entscheidungsfindung einbauen zu können, sondern, dass ich damit oftmals meinen Kameraden Unrecht tue. Ich arbeite aber seit geraumer Zeit daran, diese aufbrausende Art in konstruktive Bahnen zu lenken."
Yanda macht sich abermals Notizen. Die Zwischenfragen Mirias hatten nicht dazu beigetragen, dass sich Dara beruhigen konnte. Immernoch sichtlich Nervös, wenn auch nicht mehr so stark wie am Anfang des Gesprächs, sitzt die junge Frau in ihrem Stuhl.

"Haben Sie noch Fragen an uns?", fragt Yanda mit einer freundlichen aber bestimmten Stimme.
Dara schüttelt den Kopf. "Danke nein."
Yanda nickt knapp, lächelte sie kurz an: "Dann schon einmal vielen Dank für das Gespräch. Wir melden uns in der nächsten Woche bei Euch. Und grüßt mir Bärfried, wenn Ihr ihn sehen solltet. Miria begleitet euch nach draußen." Dara nickt knapp und steht dann knarzend von dem gepolsterten Stuhl auf.