Geschichten:Es ist immer der Gärtner

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Es ist immer der Gärtner

Unlängst in der Alten Residenz; der Staatsrat schlendert mit Burggraf Ardo vom Eberstamm über den Hof, beide erfereuen sich am herrlichen Grün, das zwischen den Gehwegplatten wuchert.


P.: »Müßten auch 'mal wieder gestutzt werden, was?«

A.: »Wurden sie doch gerade.«

P.: »Das sieht mir aber nicht so aus. Dem Gärtner sollte man einmal das Praios-sei-bei-uns predigen.«

A.: »Dem auch? War der denn dabei?«

P.: »Nein, der war nicht dabei. Schon seit Wochen nicht mehr, Dom Ardo. das sieht man doch.«

A.: »Stimmt, er sah noch ganz munter aus. Vorhin.«

P.: »Und das im Alten Palast. Ich beginne gerade, mich zu empören. Dieses Unkraut.«

A.: »Nicht nur Unkraut, Dom Praiodan. Er ist auch ein Mensch mit seinem Platz in der göttlichen Ordnung. Und sein Vergehen scheint mir vergleichsweise gering ...«

P.: »Wovon redet Ihr da gerade, Dom Ardo?«

A.: »Na, vom Gärtner, den Ihr bestrafen wollt. Wie auch die anderen Meilersgrunder.«

P.: »Nee, nee. Ich meinte: Er soll jäten und unkrauten, der Mann. Was hat der denn mit den Meilersgrundern zu schaffen?«

A.: »Nichts, soweit ich weiß. Aber ich dachte, Ihr wäret wie immer besser informiert.«

P.: »Das bin ich augenscheinlich nicht. Ich habe tatsächlich nicht den blassesten Schimmer, wann er das letzte Mal seine Arbeit getan hat. Hier zumindest. Wo wir aber gerade beim Thema sind: Findet Iher nicht auch, daß der Orden der Schwerter sich ein wenig aufplustert?«

A.: »Naja. So sind die Rondrianer eben: Gerade heraus, offen und ehrlich, ruppig und ... ein wenig unüberlegt. Wieso, denkt Ihr daran, Herrn Tiro ein wenig aufs Haupt zu klopfen?«

P.: »Ach iwo. Ich habe nur daran gedacht, ihm den ein oder anderen der Hitzigsten von Mühlingen auf die Burg zu schicken. Sozusagen offiziös. Damit er lernt, daß man seinesgleichen nicht so einfach ausladen kann. Schon gar nicht, wenn man sich in Anglegenheiten einmischt, die bei weitem den Horizont eines Nichtdabeigewesenen übersteigen müssen.«

A.: »Hm. Ihr wart doch aber auch gegen dieses ... diese ... Schlacht, oder?«

P.: »Sie ist vorbei, Dom Ardo. Mit den Göttern zu rechten, hat jetzt keinen Sinn mehr. Falsch war es nicht, was der bluti ... Dom Ugo versucht hat. Darum kann ihn dafür keiner tadeln. Darf es sogar nicht. Auf Lob verzichten, meinethalben gerne.«

A.: »Hm. Und wie steht’s mit der Darrenfurterin? Ich habe gehört, sie hat gesagt, daß die Götter sich ständig widersprechen.«

P.: »Ach, das habt Ihr gehört? Ich auch. Es hat mich schon ein wenig überrascht, wie die Ruffina sich zu diesem Unsinn hat versteigen können. Naja, ich warte noch ab, daß sie sich widerspricht und alles zurücknimmt. Ansonsten werde ich ihr wohl widersprechen müssen. Und dann soll sie mir ja nicht wieder mit den Schauermärchen von der Trollpforte kommen. Man könnte fast meinen, alle Daimonen hätten sich einzig und allein auf sie gestürzt, wenn sie davon berichtet. Das war keinesfalls so, das weiß ich genau.«

A.: »Wenn man sie sich so anschaut, kann man allenfalls glauben, daß Daimonen sich auf sie stürzen. Aber gleich alle. Wohl kaum.«

P.: »Das habt Ihr gesagt, Dom Ardo. – Schaut: Sogar Nesseln wachsen hier! Sind wir uns wirklich sicher, daß der Gärtner nicht mit den Meilersgrundern im Bunde ist?«

Beide ab.


(12.02.2002)



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Autor: BB