Geschichten:Eine Geschichte, wie sie so nie in der perricumschen Baronie Beshir' a Danal - Brendiltal stattfand

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Es ward bereits Nacht, das Madamal stand in seiner vollen Pracht am klaren Sternenhimmel als eine Gestalt taumelnd über die Felder rannte. Immer und immer wieder blickte sich der Bauer gehetzt um, die Wunde, die ihm einer seiner Vefolger mit dem Schwert beibrachte brannte und schmerzte noch immer an seinem linken Arm. Eine kurze Verschnaufspause gönnte sich der Flüchtige, als er erschöpft an einer großen alten Blutulme anhielt und fasst vor Entkräftung zusammenbrach. Doch Gorm wusste, dass er sich nicht zu lange ausruhen durfte, denn seine Verfolger kannten keine Gnade...

Jäh hatten die Häscher des Barons ihn gewaltsam aus seinem Haus geprügelt und ihn vor ihren schwarzen Pferden aus dem Dorf raus weit auf die Felder und Wiesen getrieben. Das Bitten und Zetern seines Weibes und seiner Kinder die alles mit ansehen mussten ignorierten sie dabei.

Doch Phex schien es zunächst gut mit Gorm zu meinen, konnte er doch in einem nahegelegenem Wäldchen eine kurze Unaufmerksamkeit seiner Peiniger ausnutzen und in die Nacht hinaus fliehen, auch wenn sein linker Arm diese Flucht nicht unbeschadet überstand.

Und jetzt stand er hier, alleine auf weiter Fläche und erschöpft an einem Baum gelehnt. Wo sollte er nur hin? Wer würde ihm gegen den Zorn des Marbens - des Barons beistehen?

Doch was war das? Erschrocken fuhr Gorm hoch ... Rufe waren in der Nacht zu hören, Rufe seiner Verfolger ... Aber den Göttern sei dank, sie wurden leiser und schienen sich zu entfernen.

Erschöpft sank der Bauer auf die Knie, die Anspannung wich nun langsam aus seinem Körper und er, Gorm war nicht daran gewohnt um sein Leben rennen zu müssen.

Doch sogleich schreckte er erneut hoch, hörte er doch wie sich Reiter und... und Hunde schnell näherten. Und auch wirklich, als Gorm sich umblickte konnte er drei schwarze Reiter ausmachen, vor denen weg zwei kleinere Schatten, Gorm glaubte erst, dass es sich dabei um Ponys handeln müsse ungeheuer schnell auf ihn zueilten ... DAS mussten die Bestien, die Bluthunde seiner Hochgeboren sein ...

Mit weit aufgerissenen Augen und unter Aufbringung der letzten Kräfte, hervorgerufen durch pure Angst und Entsetzen, versuchte der Bauer noch den rettenden Wald zu erreichen, den er am Rande der Nacht ausmachen konnte. Doch wusste er, dass er dies nie schaffen würde, dass die Bestien des Marbens ihn vorher einholen würden.

Und er sollte Recht behalten. Gorm kam vielleicht 20 Schritt weit als er von den Bluthunden zu Boden gerissen wurde, welche sich sogleich in dessen Arme verbissen.

Erst auf ein Befehl einer der Reiter hin ließen die Hunde von ihrer Beute ab, die jämmerliche Schmerzenslaute von sich gab. Die drei Reiter schienen Gorm kaum zu beachten, sondern schienen sich trefflich zu unterhalten.

"... Säht Ihr, Baruun?? So eine Jagd ist doch viel besser, als das was Ihr machen in Eslamsgruund."

Eine der anderen Reiter hob in einer Geste der Langeweile seine Hand, gähnte ausgiebig und schaute mit Verachtung auf dieses Bündel der Angst, das nur entfernt an einen Menschen erinnerte.

"Ja, ja. Wirklich sehr nett. Laßt uns nun endlich beginnen, oder war dies schon alles?"

"UND DU BAUÄR," bellte der Marben Gorm an, "LAUF! Und wenn Fes - Phex mit Dir sain Bursche, dann Du kommen vielleicht läbbend weg..."

Entsetzt schaut der zerschundene Bauer, der mit seinen Kräften am Ende war zu den Reitern auf, die gerade einen Bogen und eine Armbrust spannten. Dann raffte er sich nochmals auf und stolperte mehr weg, als dass er rannte. "Und jetzt Baruun, wir wärd'n sähn wer besser treffen wird. Ihr mit Eurem Bogen, oder ich mit beste Armbrust was je gebaut, so wie einst Euer werter Bruder führte.

Wenn Ihr soweit seit, soll Euer Magier" dabei deutete der Marben auf den bisher völlig schweigsamen dritten Reiter, "das Zeichen gäbn. Dann wir wärd'n sähn, was für eine Waffe besser sein."

Ein kurzes Nicken deutete an, das weitere Erklärungen nicht mehr nötig sein. Schon holte der schwarz gewandete Reiter mit einer fließenden Bewegung seinen Bogen hervor, saß ab und legte in Ruhe die Sehne an, während der Bauer um sein Leben rannte.

Noch einmal wurde am Klang der Sehne geprüft, ob diese in Ordnung war, schließlich wurde ein Pfeil ergriffen und angelegt.

"Ich bin fertig."

Das Zeichen wurde gegeben und mit einem leisen Sirren löste sich der Pfeil von der Sehne, während die Armbrust ein deutlich vernehmbares Klicken von sich gab, als hier der Bolzen auf Reise ging. Ein Schrei in der Ferne!

"Getroffen!"

Als die Reiter nachschauten, ob ein schwarz-grüner Pfeil, oder ein schwarz-goldener Bolzen Gorm niederstreckte stellten sie erstaunt fest, dass Pfeil und Bolzen aus je einer Schulter des Flüchtigen ragte.

"Marschalla Baruun, wie ich sähn haben wir ein Unentschieden. Wir müssen ein andermal feststellen welche Waffe besser sein.

"Also kommt ihr dann in das schöne Eslamsgrund und dort will ich euch zeigen, wie schnell garetische Bauern rennen. Wenigstens das können sie gut, ansonsten sind sie ein überaus faules Pack, welches sich Rechte herausnimmt, die diesem Dreck unter unseren Stiefeln nicht zusteht.

"Und Du Bauär," tatsächlich, Gorm der zwar schwer verwundet war, schien noch schwach unter den Lebenden zu weilen, "Du wirst nie wiedär versäum'n, Deinem Marben seine Steuärn zu zahlen, hä?!"

Ein leises Aufstöhnen reichte dem Marben als Zusagen anscheinend aus, ließ er doch einfach den Kopf des Gepeinigten auf den festen Boden aufschlagen, was das Jammern Gorms nur verstärkte.

"Und wir Baruun, wir währd'n nun gähn zurück und unterhalten uns bei einem guten Wein weitär."

"Was?? Ist dies alles? Wollt ihr ihn nicht töten?"

"Nein Baruun! Nebachoten töten sich nicht gegenseitig. Wir halten zusammen!"

"Gut. Gefällt mir." Ein Wink zu dem wartenden Magier. "Schneidet ihm die Zunge heraus, denn die braucht er nicht zum Arbeiten und zum Bezahlen seiner Schulden."

Den Blick zum Marben gewandt, meinte der schwarze Reiter noch: "So behandelt man seine Bauern und geht sicher, das sie nicht mehr ihren Mund aufmachen um Lügen zu verbreiten. Er ist kräftig und kann Euch noch viele Götterläufe gut dienen."

Ob Gorm noch gerettet wurde, und von nun an seine Steuern regelmäßig zahlte, kann hier leider nicht wiedergegeben liebe Leser, da diese Geschichte doch so nie stattfand ...

Also kommt ruhig und besucht uns in Bahr ai Danal - im Tal der schwarzen Pferde - in Brendiltal ...



 20px|link=[[Kategorie:|Was nie in Brendiltal stattfand]]
4. Rah 1024 BF zur nächtlichen Ingerimmstunde
Was nie in Brendiltal stattfand
Brief aus Dürsten-Darrenfurt


Kapitel 21

Von Südperricum nach Südperricum