Geschichten:Ein neuer Marschall - Ein Brief an den ODL

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Dramatis personae:


Schloß Hohenlinden, Praios 1036 BF

Gerion wartete bis die Zofe seinen Sohn Rufus für die Reise nach Gnitzenkuhl vorbereitet hatte. Es war für ihn Zeit dort seine Pagenzeit zu beginnen und Gerion würde ihn persönlich dort hin bringen.

Als er im Eingangssaal mit auf dem Rücken verschränkten Armen wartete und von einem Fenster aus in den Hof hinaus blickte, kam sein Vater auf ihn zu.

„Gerion“, sagte Balrik. „Du reist nach Perricum?“ Er nickte. Balrik hielt einen Brief in Händen. „Ich möchte, daß du diese Nachricht den in Perricum ansässigen Orden des ODL überbringst. Falls Haffax wirklich in Perricum landen sollte, möchte ich, daß die Magier von diesem Orden die Kaiserin, den Marschall oder mich auf schnellsten Wege benachrichtigen. Über magische Mitteln sollte es ja recht schnell gehen. Und vielleicht sind sie auch willens uns anderweitig zu unterstützen. Alles wichtige steht im Brief. Eine Abschrift ist für dich.“

Gerion nahm den Brief entgegen. „Ich werde es überbringen“, versprach er.

Kurz nachdem die Königin Urion von Reiffenberg zum Marschall ernannt hatte, hatte dieser Balrik zum Aufklärungsmeister seines Stabes ernannt. Sein Vater ging sehr gewissenhaft an diese Aufgabe heran. Mit der finanziellen Unterstützung des Reiches baute er nun das Augen-und-Ohren-Netzwerk weiter aus. Auch wenn die Tauristar diese Aufgabe schon seit Jahren nachgingen, war es bisher doch immer nur sporadisch gewesen. Hier und da hatte es einige, eher wenige, Informanten gegeben und meistens gehörten sie selbst zu den Tauristar. Doch nun ging sein Vater verstärkt an diese Sache heran. Er, und auch der Marschall, wollten, daß von hier bis nach Mendena an allen strategisch wichtigen Orten Augen und Ohren postiert werden.

Er hatte auch einen Antrag an den neuen Kanzler und dem Zedernkabinett gegeben, damit die Signaltürme, die zwischen Gareth und Perricum verliefen, und derzeit kaum besetzt oder im Begriff waren zu verfallen, wieder bemannt und ausgebaut würden. Mit diesen Türmen wären sie in der Lage zwischen den beiden Städten Nachrichten innerhalb weniger Stunden auszutauschen. Als Aufklärungsmeister hatte Balrik durchaus die Kompetenz die Türme wieder ausbauen zu lassen, doch war das leider eine sehr teure Angelegenheit und es stand noch nicht fest, für welche Aktionen die Gelder, die dem Reich nun durch die Kriegssteuer zur Verfügung standen, verwendet werden sollte.

Balrik versuchte den Informationsaustausch aber auch über magische Mitteln sicher zu stellen. Für diese Aufgabe hatte er auch zwei Magier rekrutiert, die das gewährleisten sollen. Der puniner Magier wurde erst ein ein paar Wochen erwartet, doch der andere war bereits anwesend: ein Weißmagier aus Rommilys namens Toran von Sturmfels. Gerion hatte ihn bereits kennengelernt. Er war mitte zwanzig und ein recht kompetenter Hellsichtsmagier, und auf Bitten seines Vaters soll er ihm den Transversalis-Cantus beibringen, damit auch er über größere Strecken schnell reisen und eventuelle Nachrichten mitnehmen konnte. Gerion konnte sich noch gut an Torans ersten Besuch erinnern, als er bei seinem Vater vorstellig wurde. Das war erst vor wenigen Tagen gewesen. Da hatte er sich die Robe im Türrahmen ein gezwickt und als er weiter in den Raum gehen wollte, wurde er dadurch wieder zurück gerissen und hätte dabei fast eine Vase zerbrochen, die neben der Tür auf einem Podest stand. Balrik hatte sich damals ein Grinsen nicht verkneifen können und half dem sich entschuldigenden und beschämten Toran wieder auf die Beine.

Gerion hatte auch im Namen seines Vaters mit dem Vorsteher des St. Ancilla-Klosters geredet. Auch er würde einen seiner Geweihten für ihn zur Verfügung stellen um den Nachrichtenfluß sicher zu stellen. Des Weiteren hatte er auch versprochen ihn mit allen wichtigen Informationen auszustatten, die der Abt bezüglich Haffax bekommen sollte.

In diesem Moment kam die Zofe mit Rufus, der nun bereit für die große Reise war. Es war das erste mal, daß Rufus eine größere Reise antrat und man sah ihn sowohl die Vorfreude auf ein Abenteuer an, aber auch die Wehmut, da er sein zu Hause für die nächsten Jahre nicht mehr sehen würde.