Geschichten:Ein neuer Herr - Symbole der Freundschaft

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Burg Zweifelfels, Baronie Zweiflingen, Efferd 1042 BF:

Gisborn schaute aus einem Fenster des obersten Turmzimmers über das Land, das nun das seine war. Wie ein blauer Faden schlängelte sich die Zweifel durch die Lande und durchbrach so das allgegenwärtige Grün des Forstes. Turbulente Monde lagen hinter ihm. Nur schemenhaft konnte er sich an seine Zeit im Salzstollen erinnern, als er eins war mit dem Land und von seiner urtümlicher Weisheit gekostet hatte. Seit seiner Rückkehr wurde er als eine Art Heilsbringer innerhalb seiner Familie, aber auch seiner Untertanen, verehrt. Große Erwartungen lasteten nun auf seinen noch jungen Schultern.

Seine Gedanken aus weiter Ferne zurückholend, wendete er seinen Blick ab und begutachtete die dargebrachten Geschenke, die auf einem großen runden Eichentisch aufgebahrt wurden. Er hatte sie hierher in den Bergfried bringen lassen, um sie in aller Ruhe und vor allem ohne die Blicke der anderen am Hofe, in Augenschein nehmen zu können.

Die Turnierlanze des Hauses Hirschfurten war ein Meisterstück. Sie erinnerte Gisborn daran, wie Turnier versessen seine Familie doch war. Er selber war eher ein mäßig guter Tjoster. Auf Knappenturnieren konnte er nie wirklich überzeugen, was wohl auch daran lag, dass ihm das Lanzenreiten persönlich nicht so lag. Kurzschwert, Speer und Bogen waren eher seine Lieblingswaffen, darin war er gut. Doch als Erbe des großen Tjosters Debrek war dies wohl nicht genug, denn Zweifelfelser wuchsen sozusagen auf dem Tjostfeld auf. Andererseits, er war in vieler Hinsicht nicht wie Debrek. Er würde seinen eigenen Weg finden müssen.

So schritt er weiter um den großen Eichentisch, der ob seines Alters Arngrimms Tafel gennannt wurde. Das kunstvoll verzierte, goldene Amulett in Form einer Praiosscheibe, in dessen Mitte ein geschliffener Bernstein eingefasst war sprang ihm dabei ins Auge. Ein wahrhaft generöses Geschenk für eine märker Familie, befand Gisborn. Ihm war an freundschaftlichen Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn sehr gelegen. Die neuerliche Vermählung zwischen den beiden altehrwürdigen Familien war ein Zeichen dieser Freundschaft.

Mit Bedacht strich er über die einfache Holzkiste mit den Samen aus Aldenried. Ihm gefiel diese Geste der Verbundenheit, denn es war eine Gabe des Landes. Der Bund mit seinen östlichen Nachbarnwar von großer Wichtigkeit für ihn. Umso mehr verstimmten ihn die Verstimmungen mit den Bärenauer Haus Ochs. Doch der Toshkrilstahl-Dolch aus der Zwergenfeste Ongalosch war ein erstes Zeichen der Annäherung. Gisborn umfasste das zwergische Meisterstück und es war als spürte er die uralten und urtümliche Mächte des Raschtulswalls durch ihn durchfließen.

Wie von unsichtbarer Hand geleitet, zog es ihn zum Wandteppich mit den Abbildungen der Heiligen Kvorvina. Welche Geheimnisse und Schätze wohl in ihren untergegangen Reich ruhten. Die Heilige und der mit ihr verbundene Korgond-Mythos riefen eine große Faszination bei Gisborn hervor. Er fühlte sich mit ihr verbunden, denn auch sie war eins mit ihrem Land. Fast schon ehrfürchtig berührte er den fein gearbeiteten Wandteppich. Wer weiß, vielleicht würde er einmal ihr Geheimnis lüften.

Doch das war noch in weiter Ferne. Ersteinmal würde er sich um sein Land kümmern müssen und dann um seinen Stand in der Grafschaft. Sein Blick fiel auf das in Silber eingefasste Füllhorn. Es wirkte so zart und zerbrechlich, doch hielt man es in den Händen, fühlte es sich stark und robust an. Ein Füllhorn symbolisierte hier zu lande Wachsrum und Wohlstand. Dieses Geschenk der tief mit ihrem Land verbundenen Familie Falkenwind sollte ihm als Ansporn und Mahnung zugleich dienen. Nichts war selbstverständlich.

Die Vielzahl weiterer Geschenke beachtete er nicht weiter. Vorsichtig strich er über Arngrimms Tafel, den uralten Eichentisch. Er war noch jung und in politischen Fragen unerfahren, doch war es nun am ihm diese Lande zu regieren. Dabei würde er Unterstützung brachen. Beim Betrachten des Tisches kam ihm dabei eine Idee.



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25. Eff 1042 BF 12:00:00 Uhr
Symbole der Freundschaft
Neue Wege


Kapitel 10

Arngrimms Tafel
Autor: Bega