Geschichten:Ein Stein im Nebel - Mobilmachung in Hundsgrab

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Mitte Phex – Baronie Hundsgrab

Zwei Tage waren vergangen, seitdem die drei Reiter die Stadt Greifenfurt verlassen hatten. Noch in der Mark Greifenfurt mussten sie abseits des Weges reisen, da sie auch hier gesucht wurden und nicht sicher waren, ob ihnen sichere Unterkunft in einer Wegherberge gewährt werden würde. Erst als sie den kaum sichtbaren Grenzstein der den Beginn der Baronie Hundsgrab markierte passierten, konnten sie offener reiten.

Lethes Ruh & Markt Pechackern Am Abend des zweiten Reisetages erreichten sie den kleinen Fischerort Lethes Ruh. In der dortigen, recht kleinen Wegherberge stiegen sie ab. Der Wirt und Schultes des Dorfs wusste Ihnen zu berichten, dass vor kurzem bereits einiges der Landwehr mobilisiert worden war und sie, die Adligen, vom Meister der Mark gesucht wurden. Sie verbrachten eine unruhige Nacht, immer mit dem unterschwelligen Gefühl, dass sie doch noch jemand verraten würde und brachen am frühen Morgen mit Ziel Pechackern auf. Diesen erreichten sie am späten Nachmittag und wurden durch Junkerin Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl zu Ahrenstedt empfangen. In Pechackern selbst herrschte derzeit Alarmstimmung. Noch hatte Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl die Kontrolle über das Lehen inne, jedoch war die Drohung des Kanzlers, die Kontrolle über das markgräfliche Lehen direkt zu übernehmen eine stete Drohung. Die Berichte der Edlen wurden von Khorena erfreut aufgenommen. Endlich gab es eine Nachricht von Anselm und endlich würde sie aktiv werden können. Die Zusage, die Pechackerner Landwehr und Grenzreiter für die Greifin ins Feld zu führen war schnell gegeben.

Mitte Phex – Stadt Hundsgrab Am folgenden Tag verließen Gunilde, Helmbrecht und Karminia den Ort, um nun endlich dem Baron, Nydam von Kieselburg, in Hundsgrab ihre Aufwartung zu machen. Die Reise verging schnell und bereits am Nachmittag erreichten sie die Stadt. Majestätisch thronte die Kieselburg über der, von einer Mauer umgebenen Stadt. Während sie näher kamen, die huldvollen Grüße der Bauern weitgehend nicht beachtend, erkannten sie, dass die Mauer und auch die Festung in einem guten Zustand waren. Die stete Bedrohung durch die Orken forderte den Baron diesen Schutzwall aufrecht zu erhalten, auch wenn dies jährlich immense Kosten bedeutete.

Durch die Stadt erreichten sie den gewundenen Weg, der hinauf zur Festung führte. Dort wurden Sie begrüßt und von dem Baron Nydam von Kieselburg empfangen. Überrascht stellten Sie während der Unterredung fest, dass die Landwehr der Baronie zwar ausgehoben war aber noch nicht losgeschickt worden war. Offiziell wegen der noch nicht gesicherten Versorgung, inoffiziell waren sie abmarschbereit. Die Grenzreiter und weitere stehende Truppen der Baronie hingegen waren eine Tagesreise entfernt im Rensforst stationiert worden, sodass die Behauptung, dass sie noch nicht von einer Aktion wider dem Schwarzpelz zurückgekehrt waren, dem Boten des Nebelsteiners glaubhaft vermittelt werden konnte.

Mitte Phex – Lohengrunde Gunilde, Helmbrecht und Karmina hatten die Nacht auf der Kieselburg verbringen können. Nach einer ruhigen Nacht, einem kräftigenden Morgenmahl und mit den besten Wünschen Nydams verließen sie Stadt Hundsgrab, um gen Norden zu Helmbrechts Lehen, Boronshof zu eilen. Nydam hatte ihnen mit auf den Weg gegeben, doch kurz in Lohengrunde, einem kleinen Grenzort Station zu machen. Dort, so die Hoffnung des Barons, würden sich noch einige Truppen der Landwehr befinden. Er hatte den Recken Anweisung an den Junker mitgegeben, diese zu mobilisieren und binnen dreier Tage nach Hundsgrab zu bringen. Auch wenn der Junker selbst nicht anwesend sein sollte, so würde dessen Frau Quisira den Reisenden sicherlich Gastfreundschaft gewähren und seine Anweisungen ausführen. Ob sie die Gastfreundschaft wirklich nutzen könnten war zwar, ob der gebotenen Eile nicht sicher. Die Nachricht auf alle Fälle würden sie überbringen.

So sehr die Eile auch drängte, erreichten sie die Palisade um Lohengrunde erst kurz vor der Mittagsstunde. Der Ort hatte sich etwas südlich mit einem bestialischen Geruch bereits angekündigt gehabt, als sie in nicht all zu weiter Entfernung zur Strasse einige Gerber ihrer Arbeit nachgehen sahen. An der Palisade angekommen schien der Geruch entweder nachgelassen oder ihre Nasen sich daran gewöhnt zu haben. Das Tor derselben stand offen und daneben saß ein gelangweilter Soldat im Wappenrock des Barons, der sie kurz musterte und dann durchwinkte. Nach einem kurzen Blick hinter die Palisade wurde schnell klar, dass das einzige vollständig steinerne Gebäude wohl das Herrenhaus sein würde und so begaben sich die Reiter auf direktem Wege zum Sitz des Junkers. Helmbrecht musste einige Kinder aus dem Weg scheuchen, die neugierig auf die Ankömmlinge zugekommen waren und Gunilde warf einem der Jungen eine Münze mit den Worten: „Pass auf die Pferde auf.“ zu nachdem sie abgestiegen waren. „Jawohl Herrin.“ kam die etwas verschüchterte Antwort und die Dreie waren schon auf dem kleinen Weg, der sich hinter einer niedrigen Mauer zum Herrenhaus zog.

„Jemand da?“, Helmbrecht schaute sich das Klopfen hatte keine direkte Reaktion ausgelöst.... Eine Magd eilte um die Ecke. "Herrin? Die Junkerin ist gerade beim alten Olek und versorgt dessen Bein. Ist es eilig?" Gunilde rümpfte die Nase. "Natürlich ist es eilig, oder sehen wir aus, als ob wir nur zum Spaß hier sind? Los jetzt, sie steht ja da immer noch herum!" Etwas erschrocken hastete die Magd in Richtung Tor während Gunilde kopfschüttelnd da stand. "Wenigstens herein bitten hätte sie uns können." Helmbrecht seufzte etwas, "Dann hätte es länger gedauert die Junkerin zu holen. Was soll das arme Ding denn tun?" Einige Minuten mussten die dreie Warten bis eine Frau in einem perainegefälligen Gewand um eine Ecke kam. Die ihr folgende Magd schien noch immer deutlich verschüchtert. Noch bevor Quisira an der Mauer angekommen war rief sie den Fremden zu "Willkommen in Lohengrunde." sie eilte durch das Tor und öffnete den Dreien die Tür. "Verzeiht, dass es so, lange gedauert hat. Aber der Alte hatte sich sein Bein beim Bau einer neuen Hütte eingeklemmt, und die Herrin Peraine hat es gefügt, dass ich mich an diesem Orte am besten mit Wunden und deren Versorgung auskenne. Aber genug von meinen Problemen, Was führt euch nach Lohengrunde?"

„Dinge, die keinen Aufschub dulden“, erwiderte Helmbrecht nur leicht weniger unwirsch als seine Lehensherrin dies getan hätte. Mit schnellen Worten wurde der Höflichkeit genüge getan und die drei Reisenden wurden vom Junker zu Boronshof vorgestellt.

„Es ist bewiesen, dass Tilldan Greifentreu von Nebelstein als Kanzler der Mark diese in die Hände des Schwarzpelzes geben wollte, um seine Macht zu festigen. In seinem Auftrag wurden wir und der Prinz höchstselbst in der Burg Finster den Winter über gefangen gehalten. Nun kamen wir auf direktem Wege von Eurem Lehensherrn, Nydam von Kieslburg, der Euch auffordert auf schnellstem Wege Eure Landwehr gen Hundsgrab zu entsenden.“ Mit diesen Worten reichte er Quisira das Schreiben des Barons. Ein erschrockener Blick huschte über ihr Gesicht und sie betrachtete das Siegel eingehend bevor sie den Brief öffnete. „Quisira von Bugenbühl, dieses Schreiben erging in Eile und fordert gleiches von Euch. Die Zukunft unserer geliebten Mark Greifenfurt steht auf des Schwertes Spitze. Wir stehen kurz davor an den Ork durch den schurkischen Tilldan von Nebelstein verraten zu werden. Ich fordere Euch auf binnen einer Frist von drei Tagen alle verfügbaren Kämpfer und Landwehren gen der Stadt Hundsgrab zu entsenden. Belasst auch einen Teil nach Eurer Einschätzung bei Euch, denn es ist ungewiss, wie der Beldenhager aus dieser Situation seine Position zu verbessern sucht! Nydam von Kieselburg“

Mit bleichem Gesicht blickte sie den drei Recken entgegen. „Das... Das kann doch nicht wahr sein. Seine Exzellenz Tilldan? Aber … Aber...“ ihr fehlten die Worte und ein Blick in die Gesichter sagte ihr, dass dieser Brief und seine Implikationen war waren. „Ich werde alles veranlassen. Lohengrunde wird seinen teil tun um die Orken zurückzuschlagen..“ noch immer bebte ihre Stimme und ein anflug von Zorn huschte über ihre Miene. „Wenn ihr noch etwas wollt, Tsalinde wird euch in der Stube versorgen. TSALINDE!“ ihre Stimme war wieder fester geworden. „Bring den Damen und Herren etwas zu Essen und zu Trinken!“ sie wandte sich wieder an die Gäste, „Ihr werdet leider ohne meine Anwesenheit auskommen müssen, wie ihr sicher versteht habe ich nun alle Hände voll zu tun.“ Mit einem entschuldigenden Blick rauschte sie an den Neuankömmlingen vorbei in Richtung dorf. Die Gäste stärkten sich nur kurz, nachdem der Brief übergeben war. Sie mussten schnell Ihre Lehen erreichen, um die Landwehr und Soldaten rechtzeig zu Heerschau gen Süden zu führen.