Geschichten:Ein Knappe für Tahlmare - Tischgespräche

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Baronie Linara, Burg Leustein, Travia 1034 BF

Dramatis Personae



Burg Leustein, Travia 1034 BF:

Die Fahrt nach Linara erfolge ohne Zwischenfälle, Allessandrian schaute fast die ganze Zeit aus dem Fenster der Kutsche, als wollte er keinen der Eindrücke verpassen. Linker Hand war der Reichsforst fast ständiger Begleiter der Reisegruppe, während die Strecke rechter Hand erst an der Breite und dann am Großen Fluss vorbei lief.

Schließlich erreichten die Adligen aus Königlich Neerbusch Burg Leustein, den Sitz der Barone von Linara und das neue Zuhause von Allessandrian. Im Burghof wurden sie bereits von Dienern in Empfang genommen und auch die Baronin selbst kam just in dem Moment aus dem Haupteingang des Palas. Elaya entstieg als erste der Kutsche und als sie sah, dass Tahlmare zu Leustein bereits im Burghof war, erhellten sich ihre Gesichtszüge sichtlich.

„Tahl“, kam es einem Befreiungsschlag gleich aus Elaya heraus, „schön dich wieder zu sehen... es muss schon eine halbe Ewigkeit her gewesen sein, seit unserem letzten Aufeinandertreffen.“

„In der Tat, schon viel zu lange her.“ sprach Tahl sichtlich erfreut. Die beiden ungleichen Frauen umarmten sich herzlich. Obwohl Tahlmare nur wenige Götterläufe jünger war als Elaya, sah man der Halbelfin ihr Alter absolut nicht an.

Die Baronin begrüßte auch Edorian und den jungen Allessandrian aufs freundlichste, war ihr doch auch daran gelegen, dass sich der Junge hier schnell wohl fühlte.

„Ich hoffe wir kommen nicht unpässlich, Hochgeboren?“ fragte Edorian vorsichtig. „Aber nein, Ihr kommt genau zu rechten Zeit, der Tisch in der großen Halle ist bereits gedeckt.“ Nach ein paar Augenblicken für Tahl fort. „Meine Tochter Sari wird uns beim Abendessen Gesellschaft leisten, sie war sehr angetan von Euch, das Eynweiher Brandlöschen muss sehr unterhaltsam gewesen sein.“

Edorian schaute etwas verschämt zu Boden, während die Baronin voran schritt um ihre Gäste in den Palas zu geleiten. Dort warteten bereits zwei Männer mittleren Alters. Tahl stellte sie den Eibenhainern als ihre beiden wichtigsten Offiziere Iolaos A´Leustein dylli Teremon und Albin von Binsböckel vor. Die beiden würden ebenfalls am Abendessen teilnehmen. Die Hohen Herrschaften wollten gerade in den Salon treten, als aus einer Hintertür eine weitere Person – etwas abgehetzt – zu der Gruppe hinzu stieß. Edorian erkannte die junge Frau sofort, es war Sari von Linara-Grünweiden, eine von Tahl´s fünf Adoptivkindern. Die beiden hatten sich auf dem Eynweiher Brandlöschen kennen gelernt und auf Anhieb gut verstanden. Edorian war sichtlich froh über das Wiedersehen und auch Sari schien sehr erfreut darüber zu sein.

Da man nun vollzählig war, nahmen alle Anwesenden an der großen Tafel Platz. Sogleich wurde von der Dienerschaft Wein gereicht und die Vorspeise serviert. Die Zeit verging wie im Fluge, wusste Tahl es doch, ihre Gäste mit Anekdoten aus ihrem Leben zu unterhalten. Besonders ihre Erzählungen von der Zeit als sie noch zur See fuhr standen hoch im Kurs. Edorian und Iolaos tauschten sich überdies angeregt über dessen zyklpäische Heimat aus, die auch der waldsteiner Junker gut kannte. Schließlich kam die Tischrunde auf das Turnierwesen zu sprechen...

„Sagt, Hochgeboren“, begann Edorian, „mir ist aufgefallen, dass Ihr Euch neuerdings für das Tjosten zu interessieren scheint. Habt Ihr nun doch Gefallen am ritterlichen Lebensstil gefunden?“

„Nun ja“, begann Tahl, „so ganz freiwillig ist meine ritterliche Beschäftigung nicht.“

„Das `vom Pferd fallen´ ist inzwischen viel besser geworden, “ ergänzte Iolaos.

„Ja ich weiß, Albin und du habt mir davon abgeraten. Und manchmal wünschte ich mir, ich hätte darauf hören können. Nur es geht vielmehr darum die Leusteins im Auge zu behalten...“

„Ah, das Answinisten-Pack“, pfiff Edorian.

„Sehr genau die, aber seit sie maßgeblich an der Befreiung Leihenbutts mitgewirkt haben, sind sie wieder im Aufwind“, Tahl wirkte etwas besorgt. „Daher muss ich bei öffentlichen Anlässen mehr Präsenz zeigen.“

„Ich erinnere mich noch gut an die Absetzung von Irberod von Leustein. Das diese Familie nun wieder Oberwasser zu gewinnen scheint, ist mehr als nur ein Ärgernis. Der Geist der Hal´schen Lehenspolitik scheint vergessen“, entgegnete Elaya resignierend.

„Ja, der Alte Adel scheint wieder die Oberhand zu gewinnen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir als Leistungsadel zusammen stehen.“ Edorian erhob beschwörend seine Hände.

„Du hast so Recht, Edorian, der Leistungsadel muss enger zusammenrücken!“ Sari schaute dabei dem Eibenhainer Junker tief in seine grünen Augen, was Tahl und Elaya nicht verborgen blieb. „Wir müssen uns organisieren, es müssen Bündnisse geschlossen werden... zum Beispiel durch Vermählungen.“ Sari´s Augen leuchteten. Elaya und Tahl schauten sich schmunzelt an, Sari und Edorian schienen seit dem Eynweiher Brandlöschen sehr vertraut miteinander umzugehen...


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Texte der Hauptreihe:
5. Tra 1034 BF
Tischgespräche
Aufbruch nach Linara


Kapitel 2

Unter vier Augen
Autor: Bega, Tahlmare