Geschichten:Eichsteiner auf der Hatz - Reisepläne

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Dämonenbrache, 29. Boron, am Vormtitag

Sie hatten Unterschlupf gefunden auf einer kleinen Erhebung, deren genaue Ausmaße sie noch nicht kannten. Der Boden war überwuchert von Schlingpflanzen, die sich an manchen Stellen mannshoch auftürmten und jeglichen Weg hindurch versperrten. Dichte Dornen und einige verkrüppelte und verschlungen wirkende Büsche ergänzten den Bewuchs.

Mit Mühe sammelten sie ein wenig Totholz, das sie als Brennmaterial nutzen konnten, doch wie schon die Tage zuvor war die Ausbeute spärlich. Für ein wenig Feuer würde es reichen, gerade so viel, dass sie Wasser abkochen konnten. Für alles andere musste der stetig abnehmende Proviant herhalten. Aldur, dessen Fieber sich erhöht hatte, war nach einer kurzen Wachphase wieder in einen unruhigen Schlaf gefallen. So würde er kaum den Rückweg schaffen.

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Wilbur schaute sich am Vormittag erneut seine Verletzungen an. „Das ist jetzt schon das dritte Mal, Brüderchen, dass ich dein Leben rette. So langsam wirst du lästig“, murmelte er dabei leise. Trotz der harschen Wortwahl hatte er Angst um seinen Bruder und erneut kam Verzweiflung in ihm hoch. Verzweiflung, die er gar nicht zulassen konnte. Auch, da er es als Geweihter als seine Pflicht ansah, dem Waffenknecht Mut und Zuversicht zu vermitteln.

Nachdem er seinen Bruder und Totensang versorgt hatte, wandte er sich an Runkel: „Reiten wird er so bald nicht können und vermutlich noch nicht mal in der Lage sein, zu gehen. Wir können hier eventuell für einige Zeit lagern, aber ich habe kaum noch Verbände und Kräuter, um mich vernünftig um die Wunden zu kümmern. Und Totensang kann bestenfalls ein wenig Lasten tragen, aber sicher keinen Reiter mit der Verletzung. Mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen kann es sein, dass wir beide verlieren werden. Uns muss etwas einfallen!“

„Wir könnten ihm eine Trage bauen, die wir an Euer Pferd binden. Das sollten wir mit dem, was wir haben, hinbekommen können. Das Holz hier in der Brache ist als Feuerholz nicht zu gebrauchen, aber für eine Trage wird es gehen. Das wird nicht die komfortabelste Reise werden, aber zumindest hätten wir eine Chance, zur Burg Zwingstein zurückzukommen“, schlug Runkel vor.

„Das ist eine gute Idee. Du wirst Holz dafür suchen und ich werde unser Gepäck vorbereiten. Aber vorher schlage ich vor, dass wir uns einen Überblick über unsere Umgebung verschaffen denn ich fürchte, auch wenn wir Aldur mit der Trage transportieren können, so werden wir mindestens einen weiteren Tag hier verbringen, bevor wir ihn transportieren können. Und wir müssen uns um Wasser kümmern. Hier haben wir ein Lager und können Wasser abkochen, unterwegs ist das nicht so sicher. Wir werden also noch eine Nacht hier überstehen müssen“, stimmte Wilbur zu.

Damit erhoben sich die beiden und begannen mit der Erkundung ihres Lagerplatzes.