Geschichten:Die lieben Nachbarn

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Markt Vellberg, Baronie Vellberg, 21. Rahja 1045 BF

Die Reitergruppe um Bärfried von Hardenstatt trottete die Straße entlang, welche sich von Perricum kommend, an der Küste des Golfs entlangschlängelte und irgendwann zur Passstraße über den Arvepass wurde. Je näher man der Reichsstadt war, desto besser war sie auch noch in Schuss. Aber an den wenigsten Stellen konnten problemlos zwei Wagengespanne nebeneinander vorbeifahren. Oft bestand die Straße auch mehr aus aufgewühlter Erde, denn aus Stein.

Der Einäugige seufzte. Seine Idee, die Passstraße auszubauen würde er wohl erst einmal begraben müssen. Weder in den Perrinmarschen hatte man ihm die Hand zum Bündnis gereicht, noch in Knoppsberg wollte man sich allzu schnell in einen besonderen Bund begeben.

Man war ja bereits in derselben Fraktion und würde sich innerhalb dieser gegenseitig unterstützen. Das hatten beide betont. Doch während im Marschenhofdiese Hilfe in Form eines Darlehens an die tatkräftige Unterstützung des Dreitemplerordens geknüpft wurde, hatte man in Knoppsberg anklingen lassen, dass man ohne die Perrinmarschen im Bund, keinen Vorteil in einem solchen sehe.

Also war Bärfried auch aus Knoppsberg unverrichteter Dinge abgereist. Nun ritten seine Begleitung und er, sichtlich von der langen Reise gezeichnet, durch kleinen Markt der Nachbarbaronie. Der Einäugige musste sich vorstellen, wie auch die Bewohner dieses Fleckchens von dem Ausbau der Passstraße profitiert hätten. Die ganzen Reisenden, die Händler, sie alle wären sicherlich nicht spurlos durch Vellberg gezogen. Eine Schande, dass die anderen ihm nicht helfen wollten sein Vorhaben, bei dem zumindest die Anrainer profitieren würden, umzusetzen.

Plötzlich traf es ihn wie ein Bolzen! Natürlich, die Anrainer würden von dem ausgebauten Weg profitieren! Und hätten damit ein Interesse, dieses Vorhaben umzusetzen. Wenn schon die anderen Landvögte ihm nicht helfen wollen würden, dann doch vielleicht seine Nachbarn? „Halt! Wir kehren um!“, rief er aus und stoppte sein Pferd.

Seine Begleiter blickten sich etwas überrascht an und schauten dann fragend zu ihrem Landvogt. Der hatte ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. „Wir reiten zurück und folgen dem Weg nach Mallvenstein! Ich habe ein paar Worte mit der Frau Baronin zu wechseln und meine Tochter möchte ich außerdem auch mal wieder sehen, das wird meine Stimmung sicher heben!“.