Geschichten:Die gräflich Schlunder Bombarden - Entrüstung

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Ende Boron 1044 BF, Königlich Mardershöh, Binge Arabasch

“Sie hat waaas?”, regte sich der Hauptmann auf und sein Gesicht lief rasant rot an.

Sein Gegenüber, ein kräftiger und großgewachsener Angroscho, der einen Felsspalter über der Schulter trug, wiederholte stoisch, was er bereits zuvor erklärt hatte. “Die oberste Richterin der Großlinge hat durch ihre Heerführerin erklärt…”

“Du meinst die Kaiserin?”, unterbrach Thorin immer noch wutschnaubend seinen Untergebenen. Kopfnicken war dessen Reaktion, bevor er erneut zu seiner Antwort ansetzte.

“Die Heerführerin der Menschen hat das Gebiet, auf dem die neue Rabenbrücke errichtet wird, zu einem kaiserlichen Lehen erklärt.”

“So eine Frechheit. Sie nimmt sich einfach vom Grund und Boden des Schlunds. Wer gibt ihr das Recht dazu?”, zeterte der Hauptmann entrüstet weiter. Talmar, einer der Soldaten der gräflich Schlunder Bombarden, der in diesem Falle als Bote zwischen von Hinn und Hauptmann Thorin fungierte, hatte auch hierfür eine Erklärung, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er die Worte des menschlichen Edelmannes richtig wiedergab.

“Kurz bevor du geboren wurdest Drachentöter, hatten die Großlinge einen obersten Richter der Bardo… Bardu…, warum zum Orken klingen ihre Namen alle gleich?”, war es nun an Talmar zu fluchen. Er grunzte wiederwillig.

“Jedenfalls hatten sie einen obersten Richter, der ein Gesetz erlassen hat, wonach zur Wiederherstellung von Frieden und Ordnung und zu deren Wahrung eben jenes möglich ist. Die Annektion von Land innerhalb des Kaiserreiches.”

Die Gesichtszüge des Hauptmannes entspannten sich leicht. “Gesetz ist Gesetz, auch wenn es ja quasi noch druckfrisch ist. Damit müssen wir uns dann wohl abfinden. Vielleicht ist nach der Fehde etwas auf diplomatischem Wege zu erreichen”, mutmaßte Thorin, woraufin der Soldat vor ihm nur mit den Schultern zuckte.

“Von Hinn möchte, dass wir uns dem ‘kaiserlichen Gebiet’ nur mit äußerster Vorsicht nähern und dieses niemals betreten, auch nicht ohne Uniform. Dies könnte dem Schlund als aggressiver Akt ausgelegt werden”, erklärte Talmar weiter.

Säuerlich verzog sich Thorins Miene. “Das heißt wohl, dass uns die Hände gebunden sind, mehr noch als zuvor.

Was sagt der Graf dazu?”

“Von Hinten… äh von Hinn meinte, dass man am Grafenhof entrüstet sei über diese Entscheidung der Kaiserin, aber das man sich ‘auch nicht so weit aus der Tür, nein, dem Fenster lehnen kann’, wenn die kaiserlichen Truppen im Schlund stehen.”

Thorin nickte verstehend. Da war was dran.

“Das wird dauerhaft für Streit sorgen”, sann der Hauptmann nach. “Ich verstehe immer noch nicht viel von den Belangen der Menschen, aber, dass es keinem Schlunder gefallen wird, dass die Grenze Hartsteens in ihre Heimat verlegt wurde, kann ich mir denken.”