Geschichten:Die Spur der Bekenner – Verwoben im Netz II

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Njertal, Königlich Neerbusch, Ingerimm 1041 BF:

Während der Sohn seines Schwertvaters im Gehöfts verschwand, wartete Fredgast gehorsam draußen. Bald schon wurde es dem Jungen mulmig in dem alten Forst. Er hatte einige Sagen über das Tal gehört und sah mit Unbehagen zu den großen Eiben hinauf, die ihn umgaben.

Er kannte die heimatlichen Hangwälder von Elron gut genug um zu wissen das dieser Wald zu ruhig war. Mit Unbehagen schlich er sich am Waldrand entlang um näher zu einer uralten, mistelbehangenen Eibe nahe der Scheune zu gelangen. Mit ihren vielen verwachsenen Stämmen bot sie ein gut zu erklimmende Möglichkeit um über die Scheune in den Hof und auch auf die nahe Kreuzung zu schauen. Niemand war zu sehen. So griff er beherzt nach den ersten Ästen und hangelte sich in die Höhe. Noch ein paar Äste weiter und er zog sich zwischen die mistelverhangene, breit verwucherte Krone des Baumes und schaute verwundert in die blauen Augen eines weißblonden Mädchens. Banbaladin hauchte sie ihm entgegen, reichte eine Hand und zog den Verdatterten hoch in ihr Versteck zwischen die Misteln. Fredegast wusste nicht wie ihm wurde.

„Dein Herr geht in eine Falle. Kein Fuchs lauert dort auf ihn. Aber ich bin gespannt was diese Verblendeten von ihm wollen. Ich glaube nicht das sein Leben in Gefahr ist. Sie spielen scheinbar ein Spiel mit den Füchsen. Und ich weiß nicht wohin es führen wird. Ich mag diese Sonnenanbeter aber irgendwie nicht. Sie bringen Unruhe in unser Tal und die Inquisition. Das möchte ich nicht. Komm wir schauen nach.“

Das Mädchen, sie war kaum älter als er, schwang sich von einem Ast auf das Scheunendach und zwinkerte ihm zu. Er hatte kaum eine Wahl und folgte. Über das Scheunendach erklommen sie eine eingefallene Stelle am Dach des Haupthauses. Unter ihnen wahren Stimmen zu vernehmen. Sie krabbelten leise über die alten Bretter bis zu eine Luke die nach unten führte und lauschten still, während sie sich in die Augen schauten. Ihre Augen fesselten ihn in ihrem Bann bis er die Pferde der Ketzer vom Hof reiten hörte. Nun lächelte sie.

„Ein interessantes doppeltes Spiel bahnt sich an. Du kannst mich Tarya nennen. Begleite deinen Herren zu den Füchsen und ich halte die Betbrüder im Auge. Ich finde dich schon wieder in meinem Tal. Auf wiedersehen.“

Flux war sie aufgestanden und durch das Loch im Dach verschwunden. Fredegast erhob sich vom staubigen Boden als sich das wohlige Gefühl ihrer Nähe langsam verflüchtigte. Schnell ließ er sich in die Kammer unter sich herab.

„Wer ist da?“ Fragte ein ruhig aber angespannt auf seinem Stuhl sitzender Adrianus. Die Schergen hatten ihn wenigstens den Knebel noch abgenommen bevor sie verschwanden.

„Ich bin es mein Herr! Ich komme euch aus dieser misslichen Lage zu befreien und kam nicht umhin zu lauschen. Reiten wir nun geschwind zum Großfirnbaldshof oder nehmen wir die Verfolgung auf?“

Der Krieger erhob sich nach seiner Befreiung, spielte nachdenklich mit einem Feuerstein in seiner Hand und sah sich im Raum um, ob noch etwas zu finden war.

„Wir reiten zu den Füchsen um die Botschaft zu übermitteln. Das scheint unser Weg zu sein!“