Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 20

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Puleth, der frühe Abend des 15. Hesinde 1029 BF


Mit brachialer Gewalt schnitten sich Hauptmann Kazan und seine Truppen durch die Formation der Soldaten. Der Hauptmann hatte seine Pferde einfach in die Formation reiten lassen. Sein eigenes war dabei von einer Pike aufgespießt worden. Er hatte sich ungerührt erhoben und ein mächtiges Tuzakmesser gezogen, mit welchem er sich unaufhaltsam durch die Soldaten schlug. Hadrumir konnte den prächtigen Spiegelpanzer sehen, welchen der Hauptmann trug.

Hadrumir schaute zu dem Bannerträger: „Kalman, du hast das Kommando. Sammele so viele wie möglich der Pikenträger und errichte fünfzig Schritt in dieser Richtung eine neue Formation!“

„Jawohl, euer Wohlgeboren!“ Dann stürmte Hadrumir vor.

Gerade zog Hauptmann Kazan seine Waffe aus dem Leib eines gefallenen Soldaten. Hadrumir sah wie imposant diese wirkte. Er redete sich ein, dass das nur an dem vielem Blut lag, welches von der Klinge troff. Mit beiden Händen packte er seinen Anderthalbhänder und holte zu einem wuchtigen Hieb aus. Metall klirrte auf Metall, als der Hauptmann die Klinge zur Parade ansetzte. Jetzt holte er mit einem Überkopfhieb aus. Hadrumir musste mit beiden Händen seine Waffe halten, um den Hieb abzufangen, trotzdem war die Wucht so stark, dass er beinahe in die Knie ging. Ohne lange zu Zögern holte der Hauptmann erneut aus. Diesmal mit einem waagerechten Hieb auf Herzhöhe. Klirrend schlug erneut Metall auf Metall. Hadrumir packte sein Schwert mit aller Kraft und fintete auf den Schwertarm seines Gegenübers. Doch diese hatte sein Gegner erkannt. Mit einem Spalthieb von oben herab schlug nun wieder der Hauptmann zu. Hadrumir blieb nichts anderes übrig als mit einer Überkopfparade zu reagieren. Daraus ließ er das Schwert des Gegners abgleiten und setzte mit einem Schwinger auf die Rechte seines Gegenübers nach. Doch wieder wurde sein Schlag mit senkrechtem Schwert pariert. Hadrumir hatte wieder mit einem waagerechten Hieb gerechnet, doch wechselte sein Gegner seinen Rhythmus und ließ erneut einen Spalthieb folgen. Zu langsam folgte die Reaktion Hadrumirs. Stechender Schmerz durchzog seine linke Schulter als das Schwert seines Kontrahenten ihn traf. Innerlich trieb sich Hadrumir an: Nur nicht schlapp machen, weiter kämpfen. Nein, jetzt nicht schwach werden. Klirrend fuhr erneut Metall auf Metall, als Hadrumir von seinen Instinkten gelenkt den nächsten Angriff seines Gegners beiseite wischte. Mit einem schnell ausgeführten einhändigen Hieb trieb Hadrumir seinen Kontrahenten in die Defensive. Doch war dies nur eine Finte, um dem Gegner mit einem Tritt zu überraschen.

Diese Finte hatte der Hauptmann nicht kommen sehen, weshalb der Tritt Hadrumirs an sein Knie Wirkung zeigt. Mit einhändigen gefährlichen Finten verschaffte sich nun Hadrumir Raum. Hadrumir wusste, dass er diesem Kampf ein schnelles Ende machen musste und so trieb er seinen Kontrahenten nun Schritt um Schritt zurück. Mit einem kurzen Ausweichen musste Hadrumir einem haarscharf an ihm vorbei pfeifenden Hieb beantworten. Trotzdem trieb er seinen Gegner jetzt weiter vor sich her und zwang ihm seinen Rhythmus auf. Nach drei weiteren Hieben dieser Art entschied sich Hadrumir dafür, diesen zu wechseln. Erneut täuschte er, wiederum wurde der Hieb mit aller Wucht pariert, doch darauf hatte Hadrumir spekuliert und riss seine Klinge schräg hoch, um den Hieb des Hauptmanns in die Höhe abzulenken. Schnell setzte Hadrumir nach und drehte sich in den Gegner hinein. Mit einem schnellen Streich fuhr seine Klinge über den Hals Hauptmann Kazans.

Röchelnd sank dieser zu Boden.

Hadrumir war recht müde. Für einen Moment hatte er die um ihn tobende Schlacht vollends vergessen. Ein Ruf, der ihm galt, brachte ihn zurück auf das Schlachtfeld. Die Klinge seines Kontrahenten aufnehmend stürmte er zu seinen Soldaten. Korporal Kalman hatte die Zeit genutzt und eine neue Verteidigung aufbauen können. Den weiter in Kämpfen verwickelten Truppen schrie Hadrumir entgegen: „Rückzug!“

Mit einem Hieb wehrte er dabei den Angriff eines feindlichen Soldaten ab und trieb diesem seine Klinge in den Bauch.

Hadrumir hatte die Formation erreicht, als plötzlich die Erde bebte. Er erkannte, dass dies nur ein weiterer Reiterangriff sein konnte. Und tatsächlich konnte er die schwere Kavallerie des Feindes ausmachen: die Todesdiener der Taubimora stürmten heran. Rücksichtslos machten die Truppen alles nieder, was sich auf ihrem Weg befand.

Hadrumir rief aus: „Pikeniere, haltet die Formation!“

Doch entweder galt der Angriff nicht der Formation oder aber die Reiter entschieden sich im letzten Moment das Ziel zu ändern. Die Reiter zogen in Richtung Westen. Und erst jetzt wurde Hadrumir bewusst, welchen Fehler er durch die stetige Rückverlagerung seiner Truppen begangen hatte.