Geschichten:Die Schlacht im Tal der Kaiser – 12 für den Großfürsten

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Auf dem Schlachtfeld im Tal der Kaiser, 4. Efferd 1045 BF:

Zwölf Rittersleut aus den Waldsteiner Landen zogen aus in die ferne Caldaia, um, angespornt von ihrer ritterlichen Ehre und ihrem heiligen Schwur, ihrem Großfürsten Schwert und Schild zu sein.

Die Edle Isira von Ibelstein verließ mit ihrem Sohn Menzel und ihrem Bruder Tannfried Gerons Wacht am Rande des wuchernden Reichsforst. Am Fuße der schwarzes Feste Rabenfels, schlossen sich ihnen die altgediente Ritterin Firunja von Buchenhof, sowie der junge Rittersmann Eslam von Wegfeld mitsamt seines Knappen Gilborn von Krolock an. Auch Movert Sigman von Hohentann, Emmeran von Weißenstein und Brinhild von Auweiler folgten dem Ruf ihres Großfürsten. Auf der Reise gen Süden sollten noch einige andere folgen, wie Zura von Alka und Marwine von Gauternburg.

Sie alle verband der Schwur, den sie beim Eynweiher Brandlöschen im Praios geleistet hatten. Nicht wenige Adlige hatten das grausam Wüten von Hardts Hammer im südlichen Waldstein im Namen der Kaiserin vergessen und geschworen dem aufrechten Prinzen Sigman von Gareth beizustehen. Denn er und die Seinen waren es, die die verheerten Lande befriedeten und das Leid mit aufopfernder Tatkraft linderten.

So zogen sie mit Feuer im Herzen ins Tal der Kaiser um für ihre Ehre, ihre Ritterlichkeit und ihren Großfürsten zu kämpfen. An deren Spitze fand sich niemand geringeres als Leomar von Zweifelfels. Doch lehnte er es ab mit den Würden seines Amtes angesprochen zu werden. Denn hier war er nur als einfacher Ritter; einer und vielen.


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Mit einem 'Heil Sigman' auf dem Lippen, reckten sie ihre Schwerter empor und fochten mit Inbrunst gegen die Kämpfer des Hauses Gareth. Sie hielten sich wacker und Rondra lächelte zufrieden von Alvaran auf das Schlachtfeld herab, denn der Ritterlichkeit wurde zu genüge getan. So fochten die Rittersleut Seite an Seite, einzig Ritter Leomar trennte sich von der Gruppe, wohl um seinem Großfürsten als Bedeckung zu dienen, wie sie mutmaßten.

Es war Movert, als ob die Großfürstlichen gar im leichten Vorteil waren, zumindest hatte er in seinem Umfeld den Eindruck, als aus der Ferne urplötzlich ein Geschosshagel auf sie herabregnete. Dem jungen Knappen Gilborn zerfetzte es die linke Gesichtshälfte, der Edlen Isira die Schulter ihres Schwertarmes, so dass sie ein leichtes Ziel für die Kaiserlichen Gardisten wurde. Mit Entsetzen musste sie in ihrem letzten Atemzug noch mit ansehen, wie auch ihr Bruder Tannfried und ihr Sohn Menzel von den Geschossen der Perricumer Bombarden zerfetzt wurden, bis sich ihre Augen zum letzten Mal schlossen. Ihr schmerzverzerrter Gesichtsausdruck legte sich wie eine Totenmaske über ihr Gesicht.

Das Blatt hatte sich gewendet. Die Perricumer Bombarden hielten reiche Ernte und schlugen breite Schneisen des Todes in die Reihen der großfürstlichen Ritter. 'Liebesgrüße aus Perricum', wie Emmeran von Weißenstein, für Movert kaum hörbar, röchelte, als auch er für immer seine Augen schloss. Firunja von Buchenhof und Zura von Alka fochten tapfer gegen die Übermacht der Kaiserlichen. 'Für Sigman, für unseren Großfürsten', war das letzte, was aus ihren Blut speienden Mündern sprudelte, bevor sie von kaiserlichen Schwertern durchbohrt wurden und leblos zu Boden fielen.

Eslam von Wegfeld sah sich einer Übermacht von Kämpfern der Goldenen Lanze gegenüber. Der Schlachtenlärm versiegte, die Schlacht war für die Großfürstlichen verloren. Doch nicht für Eslam. Mit Feuer in den Augen wollte er sich dem Unvermeidlichen nicht beugen. Das war er seinem Knappen Gilborn und seinem Großfürsten schuldig. So bäumte er sich noch einmal gegen die Übermacht auf und fiel, von fünf Schwertern durchbohrt zu Boden. Gebrochen suchte sein Blick den leblosen Körper Gilborns. Doch was er sah war nur noch Blut.

Movert ließ sein Schwert fallen und ergab sich den Kaiserlichen. Er blickte sich um. All seine Gefährten lagen in ihrem Blute. Nein, diese Schlacht lag nicht unter Rondras Segen. Es waren andere, finstere Götter, unter deren Segen diese Schlacht stand.