Geschichten:Die Schlacht der Drei Kaiser - Teil 3

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Die Schlacht der drei Kaiser – Teil 3

Gareth, Kaiserliche Generalstabssitzung 14. Phex 35 Hal:

Nimmgalf hatte erst kurz zuvor erfahren, dass der anrückende Gegner mitnichten ein Truppenverband aus der Wildermark sei, sondern der Heerbann Rohajas - die tapferen Verteidiger der Traviastadt Rommilys angeführt von Königin Rohaja selbst. Mit stummer Fassungslosigkeit verfolgte der Baron zu Hirschfurten als einer der Teilnehmer in den hinteren Reihen, wie Schlachtaufstellungen durchgesprochen und Taktiken diskutiert wurden. Als Ludeger von Rabenmund vorschlug, das „Garether Küken“ durch ein Spezialkommando gefangen nehmen zu lassen und so als Druckmittel zu verwenden, konnte Nimmgalf sich nicht mehr länger zurückhalten.

„Mit Verlaub, ich kann nicht glauben, was ich da höre! Ihr redet von unserer Königin Rohaja wie von einem unmündigen Kinde, welches Heere wie Zinnsoldaten verschiebt. Sie ist die Königin Garetiens!“ Er warf erst Ludeger, dann Answin einen ernsten Blick zu. „Auch wenn Ihr, Eure kaiserliche Majestät Answin von Rabenmund, nun der neue – und noch zu salbende - Kaiser seid und als solcher den Befehl über die Reichsheere habt, so ist es doch ein Wahnsinn, gegen unsere eigenen garetischen und darpatischen Brüder und Schwestern vorzugehen. Wir sollten viel mehr verhandeln, um einen dauerhaften Frieden zu erzeugen. Eine Schlacht gegen Königin Rohajas Truppen würde die ohnehin schon geringen Zahl der verbliebenen Verteidiger Garetiens nur unnötig mindern. Was wäre, wenn ein Gegner aus den schwarzen Landen diese empfindliche Schwächung ausnutzt, und sich weitere Reichsgebiete einverleibt? Mal ganz abgesehen von den verheerenden moralischen Konsequenzen für die Truppen!“

Einige der Anwesenden blickten den Baron verstimmt an, einige sogar wütend. Nur wenige zeigten Verständnis für Nimmgalfs Worte.

Answin lächelte böse: „So zögerlich kenne ich Euch ja gar nicht, von Hirschfurten. Ich habe bereits versucht zu verhandeln, aber Eure dreiste Königin hat gefordert, dass ich unsere Truppen ihrem Befehl unterstellen soll. Welcher Kaiser würde sein Heer freiwillig in die Hände einer unerfahrenen jungen Frau geben, deren eigenes Heer dem seinen zudem noch zahlenmäßig unterlegen ist?“ Er machte eine Pause. Keiner der Anwesenden wagte es zu sprechen. „Ich betrachten diese Angelegenheit als eine Rebellion, die ich nun im Keime ersticken werde. Ich erwarte von Euch nicht, dass Ihr mit Begeisterung meinen Befehlen folgt, doch ich fordere den Gehorsam, den Ihr mir einst geschworen habt. Werdet Ihr Euren Schwur erfüllen, Hochgeboren?“

Alle Augen richteten sich auf Nimmgalf.

Der Baron zögerte. Er hatte Answin die Treue geschworen, jedoch tat er dies in der Annahme, dass Rohaja gefallen und somit Answin die letzte Hoffnung für das Reich sei. Nun schienen seine schlimmsten Alpträume wahr zu werden: der Kaiser wandte sich gegen die Königin. Seine Königin! Er könnte sich nun gegen ihn stellen. Die Folge wäre, dass er als Verräter gerichtet werden würde, sollte Answin obsiegen. Doch ihn zu unterstützen, hieße Verrat an Rohaja zu begehen. Hin und her gerissen blickte er in die Runde. Seine Blicke blieben an Answin haften.

„Nun, wie habt Ihr Euch entschieden? Werdet Ihr eurem Schwur nachkommen und Euch und euer Schwert dem rechtmäßigen Kaiser an die Seite stellen?“

Nimmgalf atmete langsam ein und wieder aus. „Ich werde meinen Schwur erfüllen, Eure kaiserliche Majestät!“, antwortete er gepresst.

Damit wandten sich die Marschälle und anderen Adligen wieder den Schlachtplanungen zu. Nimmgalf wusste, dass bald eine der schwersten Entscheidungen seines Lebens anstehen würde.



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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 4
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
14. Phe 1028 BF
Teil 3
Teil 2


Kapitel 3

Teil 5
Autor: INa